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Long Tunnel. Ein Roman des Homanx- Zyklus.

Long Tunnel. Ein Roman des Homanx- Zyklus.

Titel: Long Tunnel. Ein Roman des Homanx- Zyklus. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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war nicht überraschend, da die Fähigkeit, sich in dieser unterirdischen Welt lautlos zu bewegen, eine notwendige Voraussetzung für das Überleben war. Nur Flinx wußte, daß sie sich bewegten, Erkundungen einholten, denn nur er konnte anhand einzelner emotionaler Konzentrationen spüren, wie sie sich ständig umherbewegten. Wenn sie miteinander Kontakt hatten, dann nur über emotionale Schübe und Schwankungen und nicht durch Worte.
    »Sie sind jetzt sehr nahe.«
    Clarity stieß einen erstickten Schrei aus. »Etwas hat mich berührt.«
    »Bleib ruhig. Ich habe doch gesagt, sie sind nicht feindselig.«
    »Darauf haben wir nur Ihr Wort«, murmelte Sowelmanu. Dann gab er ein leises Klicken von sich, als auch er berührt wurde.
    Der schnelle zaghafte Kontakt verwandelte sich in Streicheln, sorgfältiges Betasten, das der Information dienen sollte. Damit einher ging ein Schub an Gefühl, der zu überwältigend war, als daß Flinx ihn ordnen und deuten konnte. Pip schmiegte sich fest an seinen Nacken, und er wußte, daß sie den gleichen Gefühlsstrom spürte. Im Gegensatz zu ihrem Meister verfügte sie über ein unzureichendes mentales Rüstzeug, um diese machtvollen Impulse zu verstehen. Es reichte schon, daß sie keine Feindseligkeit spürte.
    Schließlich streckte Flinx suchend eine Hand aus. Seine Finger schlossen den Kontakt mit etwas Weichem, Pelzigem und Warmem. Fremdartige Gliedmaßen reagierten. Die Berührung war so sanft und leicht, daß er nicht feststellen konnte, ob nun Finger oder Ranken daran beteiligt waren, bis eine der Kreaturen ihm gestattete, mit der Hand an ihrem Arm entlangzufahren. Es waren echte Finger, dünn und zerbrechlich wie Ranken. Erhöhte Tastfähigkeit war in einer Welt der ewigen Nacht ebenfalls eine nützliche Eigenschaft. • Sie ließen Flinx mit den Fingern über ihre Gesichter streichen - vielmehr über die Stellen, wo sich bei Menschen Gesichter befanden. Augen schienen ganz und gar zu fehlen, wenngleich sie auch unter dem dichten Pelz verborgen sein mochten. Er fand ein viel kleineres Paar Nasenlöcher, als er erwartet hatte; kleine Ohren, die seitlich vom Kopf wegstanden, und zwei Arme, zwei Beine und einen Schwanz, dessen Spitze genauso empfindsam zu sein schien wie jeder der Finger.
    Während der gesamten ausgedehnten körperlichen Erforschung wurde er überschüttet mit Empfindungen des Erstaunens und der Bewunderung.
    Der Pelz war kurzhaarig und dicht und bedeckte den ganzen Körper bis auf die Ohren und die Schwanzspitze. Es gab keinerlei Bekleidung, was auch sinnvoll war. Die Geschöpfe wurden von ihrem Pelz geschützt und gewärmt, und in einer Welt der Blindheit konnte es eigentlich keine Nacktheitstabus geben. Während des ganzen Vorgangs sandten sie ein bestimmtes Gefühl aus, das sich auf sie selbst bezog. Obgleich es ein Gefühl war und kein Laut, ordnete er dieser Empfindung eine Folge von Silben zu.
    Sumacrea.
    Eine Stimme, weder menschlich noch einem Thranx gehörend, sagte plötzlich in der Dunkelheit: »Sumacrea!«
    »Sie können sprechen!« stellte Clarity erstaunt fest.
    »Ich bin mir nicht sicher, ob sie es können. Sie haben eine reichhaltige Gefühlssprache. Sie erzeugen Laute, um auf sich aufmerksam zu machen oder um vor Gefahr zu warnen, aber ich bin mir nicht sicher, ob sie auch noch auf andere Art kommunizieren können als durch das Deuten und Ausstrahlen von Empfindungen.«
    »Dann sind sie nicht intelligent«, entschied Sowelmanu.
    »Ich widerspreche.« Er versuchte den Sumacrea in seiner Nähe dazu zu bewegen, weitere Laute von sich zu geben. Sie reagierten mit einer Folge von Zwitscherlauten und Lautfolgen, die auf eine sehr primitive Sprache hinwiesen, falls sie tatsächlich Teil einer Sprache waren.
    Das stand in deutlichem Kontrast zu dem hochentwickelten emotionalen Gedankenaustausch, der voller Wärme und Verständnis war. Nachdem er lange versucht hatte, die Gefühlswelt der Homanx zu verstehen, war es so, als fände er plötzlich eine lange vermißte Schar von Freunden wieder. Er begriff sie leicht, ohne nachfragen zu müssen, und er spürte, daß auch sie ihn verstanden, wenngleich seine Gefühle vergleichsweise grob und ungenau erscheinen mußten.
    Bis auf ihre einzigartige Kommunikationsform waren sie jedoch nicht vernunftbegabter als eine Horde Affen.
    Wie vollkommen sie für ihren Lebensraum ausgestattet sind! dachte er. Warum sollten sie versuchen, etwas zu beschreiben, was sie nicht sehen oder einem Rassegenossen zeigen konnten, wenn

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