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Long Tunnel. Ein Roman des Homanx- Zyklus.

Long Tunnel. Ein Roman des Homanx- Zyklus.

Titel: Long Tunnel. Ein Roman des Homanx- Zyklus. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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deltaförmigen schlanken Flugkörper abzureißen drohten. Diesmal erfolgte der Anflug viel glatter; die tatsächliche Windgeschwindigkeit sank für einige wenige wertvolle Augenblicke bis auf einhundert Stundenkilometer herab.
    Clarity redete in einem fort, um ihre Nervosität zu verbergen. »Kennst du dich mit allen Computern aus?«
    »Ich versuche mich mit möglichst vielen Intelligenzen anzufreunden. Es gibt eine Menge Menschen, die diese Bezeichnung nicht verdienen. Dieser Flug macht dich ebenfalls unruhig, nicht wahr?«
    »Natürlich macht er mich unruhig!« erwiderte sie gepreßt. »Aber es ist die einzige Möglichkeit, nach Long Tunnel zu gelangen oder von dort wegzufliegen. Ich habe es schon ein halbes dutzendmal getan, und ich tue es immer wieder.«
    »Was bedeutet, daß du noch nicht von der Statistik eingeholt wurdest.«
    »Weißt du, für einen charmanten jungen Mann kannst du manchmal unheimlich deprimierend sein.«
    »Entschuldige!«
    Er sah die Kette aus blauen Lampen direkt vor sich und unter sich, als die Fähre mit der Nase auf die erste Lampe zuhielt. Sie flogen bereits unterhalb der höchsten Berggipfel. Der Außenposten und der Raumhafen lagen in einem tiefen Tal, das von hohen Bergen umgeben war. Um den Wind nach Möglichkeit abzuhalten, sagte er sich. Wie stark waren wohl die Oberflächenwinde jenseits des Schutzes, den die Berge boten?
    Als sie schließlich Bodenberührung hatten, stieß er einen Seufzer der Erleichterung aus. Die Fähre hob noch einmal ab, als sie von einer gnadenlosen Windbö gepackt wurde, doch dann landete sie endgültig, als der Computer die Maschinen auf Umkehrschub schaltete, um die Vorwärtsbewegung zu stoppen. Sie spürten den Wind und hörten den Donner viel deutlicher, als die Maschinen auf Leerlauf gingen.
    Ein grünes Licht erschien links von ihnen und blinkte auffordernd. Die Fähre wendete auf ihrem Landefahrwerk, um einem anderen Leitstrahl zu folgen, einem, den sie nicht sehen konnten.
    »Eine gute Landung.« Clarity war bereits dabei, die Sitzgurte zu lösen.
    »Gut?« Flinx war doch nervöser, als er zugeben konnte. »Das ist ja hier die reinste Hölle!«
    »Voller Chancen und Möglichkeiten, sonst wäre wohl niemand von uns hergekommen.«
    »Wie ist denn die Luft?«
    »Atembar - wenn sie dich nicht von den Füßen haut. Denk stets daran, daß jede Landung auf Long Tunnel eine gute Landung ist. Es hätte durchaus passieren können, daß wir überhaupt nicht hätten landen können.«
    »Warum nicht?«
    »Erdrutsche.« Sie starrte auf die nächste PlexMix-Scheibe.
    Draußen im Raum konnte man wenigstens noch die Sterne sehen, dachte er. Hier gab es nur nackten Felsen, der im Staub und der Dämmerung nur vage zu erkennen war. Ein leichter Dunst jagte horizontal vorbei, der Wind heulte, und die Außentemperatur war unerträglich dank des Treibhauseffekts, hervorgerufen durch eine dichte Wolkendecke. Er war schon auf noch unwirtlicheren Welten gewesen, aber noch nie zuvor auf einer derart armseligen.
    »Da lebe ich lieber auf Freeflo«, sagte er zu ihr.
    »Ja. Aber hier lebt ja auch niemand. Wir sind hier, um zu lernen, zu arbeiten und etwas zu schaffen.«
    Die Barriere, die herauffuhr, um sie einzulassen, war in Steinbetonwände eingelassen, die eine natürliche Öffnung in einer nackten Felswand einrahmten. Als sollte er an die Erdrutsche erinnert werden, die Clarity erwähnt hatte, stürzten einige mächtige Felsbrocken von oben herab und schlugen in die mit Löchern übersäte Landepiste rechts von ihnen ein.
    Dann waren sie drinnen, der Wind war nur noch eine unangenehme Erinnerung, und die Fähre wurde in den hellen sterilen Schein künstlicher Beleuchtung getaucht. Die Barriere rollte hinter ihnen wieder nach unten und sperrte Wind, Dunst und Hitze aus.
    »Was benutzt ihr hier als Energiequelle?« Die Helligkeit des Lichts, das in jede noch so winzige Nische drang, schien für den Hafen eines Außenpostens geradezu verschwenderisch zu sein. Eigentlich hätte er es sich denken können.
    »Windturbinen auf den Gipfeln dieses Berges«, erwiderte Clarity. »Schwere Schaufeln und Befestigungen. Wir haben einen Reaktor als Notaggregat, aber soweit ich weiß, brauchte der noch nie eingeschaltet zu werden. Wenn jemand ein paar weitere Kilowatt für seine Arbeiten braucht, dann muß er sich nur der Mühe unterziehen, nach oben zu gehen und eine weitere Turbine aufzustellen. Sie sind für solche Windstärken gebaut. Dadurch wird die Entwicklungsarbeit sehr

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