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Long Tunnel. Ein Roman des Homanx- Zyklus.

Long Tunnel. Ein Roman des Homanx- Zyklus.

Titel: Long Tunnel. Ein Roman des Homanx- Zyklus. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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die eingesperrten Photomorphen. »Wie könnte denn so ein Geschöpf nützlich sein?«
    »Andere Biophoten wie Glühwürmchen und Tiefseefische erzeugen ihr Licht auf chemischem Weg; der Photomorph benutzt dazu einen elektronischen Prozeß, der noch nie zuvor beobachtet wurde. Ganz gleich, wie leistungsfähig wir sind, es gibt immer noch ganz andere Arten, um Licht und Energie zu erzeugen. Unsere Leute haben nicht den leisesten Hinweis darauf, was diesen Photomorphen in Gang hält, aber sie arbeiten daran.«
    »Und du hast auch keine Idee?«
    »Dies ist nicht mein Projekt. Ich habe schon genug zu tun. Es ist gut, hier unten beschäftigt zu sein. Es gibt nicht viel mehr Freizeitbeschäftigungen als zu trinken und eher lockere Beziehungen einzugehen.« Sie führte ihn aus dem Zoo hinaus. »Wenn wir ihnen etwas mehr Futter und weniger Konkurrenz gäben, dann würden sich alle wie verrückt vermehren. Sobald man eine nützliche Anwendung für etwas findet, das sich wie wild vermehrt und von Pilzen oder Schlamm lebt, dann hat man ein verwertbares Bioprodukt entdeckt. Schon mal was von dem Verdidionvlies gehört?«
    Flinx schüttelte den Kopf, dann zögerte er. »Moment mal! Das ist so etwas wie ein lebender Teppich, nicht wahr?«
    Sie nickte. »Unser erster richtiger Erfolg, mit dem die ganze Arbeit hier finanziert wurde. Ich bin wenigstens zur Hälfte für diese Entwicklung verantwortlich. Das war vor mehreren Jahren. Seitdem sind wir mit ein paar weiteren Produkten auf den Markt gekommen. Unwichtiges Zeug. Nichts vom Kaliber des Verdidionvlieses. Aber wir stehen dicht vor wichtigen Durchbrüchen. Oder wir standen vielmehr davor, ehe meine Arbeit unterbrochen wurde. Ich zeige dir gelegentlich einiges davon.«
    »Das würde mich sehr interessieren.«
    Sie kehrten ins Hauptlabor zurück. Der große Mann erwartete sie mit leuchtenden Augen. »Vandervort will dich sofort sprechen.«
    »Verflixt, ich wollte sie selbst überraschen.«
    »Du wurdest gesehen, als du durch die Sicherheitsüberprüfung tratest. Jeder möchte mit dir sprechen, aber sicherlich willst du erst mal mit Vandervort reden.«
    »Jetzt habe ich wohl kaum mehr eine Wahl, was, Jase?«
    »Ich denke nicht.« Er machte ein besorgtes Gesicht. »Gab es irgendwelche Schwierigkeiten? Wir haben Gerüchte gehört - die Firma versuchte, die Nachricht von deinem Verschwinden geheimzuhalten, aber hier kann man keine Geheimnisse bewahren.«
    »Ich will jetzt nicht alle Einzelheiten schildern, aber wenn mein Freund nicht gewesen wäre, dann wäre ich jetzt nicht hier.«
    Jase studierte den schlanken jungen Mann, der stumm neben der Geningenieurin stand, taxierte ihn ab und überging ihn dann einfach. Flinx war das nur recht.
    »Ich befand mich in der Lage, Hilfe anbieten zu können«, erklärte er, »also tat ich es.«
    »Ja, nett von Ihnen.« Jases Blick kehrte zu Clarity zurück.
    Flinx erkannte, daß der andere hoffnungslos in Clarity Held verliebt war. Er fragte sich, ob Jase eine Ahnung hatte, wie offen das bei ihm zu beobachten war. Aus seiner neuen Situation als Retter und Favorit und dank seiner größeren Reife konnte Flinx dem anderen Mann mit großer Toleranz gegenübertreten.
    »Alles spielte völlig verrückt, als du plötzlich verschwandest.« Jase übersah Flinx, nachdem er ihn katalogisiert und abgelegt hatte wie ein Objekt aus dem Artenzoo.
    »Das habe ich mir schon gedacht. Keine Sorge! Morgen bin ich wieder auf meinem Posten.« Sie streckte eine Hand aus, und für einen Moment dachte Flinx, sie wolle die Hand des Wissenschaftlers ergreifen. Aber sie zeigte nur zur Tür.
    »Gehen wir! Es wird Zeit, daß ich Vandervort aufsuche. Du wirst sie mögen. Jeder mag sie.«
    »Dann werde ich sie bestimmt mögen.«
    Sie gingen zu Fuß, statt zu fahren. Auf ihrem Weg trafen sie zahlreiche Leute, deren Kleidung darauf hindeutete, daß sie Sicherheitsbeauftragte waren. Die meisten trugen Handfeuerwaffen.
    »Sieht so aus, als hätte jemand aufgrund deines Verschwindens die Sicherheitsmaßnahmen verstärkt.«
    »Amee ist nicht dumm. Jede Firma wird mißtrauisch, wenn einer ihrer Topleute plötzlich ohne vorherige Kündigung oder einen sonstigen Hinweis verschwindet. Ich bin eben nicht so unauffällig abgetaucht, wie die Leute annahmen, die mich verschleppten. Ich wette, daß ich bereits im halben Commonwealth gesucht werde.«
    Sie schritten durch einen Korridor, der sich zur Decke hin öffnete. Der Fußboden bestand aus poliertem Kalkstein und Travertin.

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