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Long Tunnel. Ein Roman des Homanx- Zyklus.

Long Tunnel. Ein Roman des Homanx- Zyklus.

Titel: Long Tunnel. Ein Roman des Homanx- Zyklus. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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aufrichtig erstaunt, als er später erfuhr, daß sie schon siebzig war. Spätes Mittelalter. Anstatt Clarity die Hand zu reichen, umarmte sie die jüngere Frau und tätschelte ihr zärtlich den Rücken.
    »Maxim und die Bande unten in der Entwicklung haben die ganze Zeit deine Räder in Gang gehalten, während du weg warst.«
    Das ließ Clarity die Stirn runzeln. »Sie waren in meiner Zelle?«
    »Meine Liebe, jeder war in deiner Zelle. Was hast du erwartet? Was meinst du, was hier gejammert und lamentiert wurde, als von der Sicherheit angedeutet wurde, daß deine Abreise ihrer Meinung nach nicht freiwillig erfolgt war. Ich glaube, mich trifft auch ein Teil der Schuld. Ich hätte von Anfang an auf strengeren Sicherheitsmaßnahmen bestehen sollen. Aber wer hat schon mit einem solchen Vorkommnis gerechnet? Eine Entführung von Long Tunnel? Ich habe doch recht, wenn ich annehme, daß es genau so gewesen ist, nicht wahr?«
    »So war es.«
    Vandervort nickte wissend. »Die Zeichen waren für die Leute von der Kriminalistik eindeutig. Uns anderen zwar nicht, aber wir wußten trotzdem, worum es ging. Nun, so etwas wird nicht mehr vorkommen, das kann ich dir versprechen.«
    »Wir haben auf unserem Weg hierher die neuen Sicherheitstruppen gesehen.«
    »Gut.« Sie wandte sich an Flinx und bedachte auch den Minidrach auf seiner Schulter mit einem eingehenden Blick. »Sie haben da ein interessantes Haustier, junger Mann. Wie ich feststelle, hat auch Clarity sich so etwas zugelegt.«
    »Pip ist kein Haustier. Unsere Beziehung ist von wechselseitigem Nutzen.«
    »Wie Sie meinen. Das ist ja auch ein Teil unserer Arbeit, die wir hier unten leisten. Oder wissen Sie das bereits?« Sie schaute kurz zu Clarity hinüber. »Wieviel hast du ihm von uns erzählt?«
    »Alles, was nicht geheim ist. Er hat mir das Leben gerettet. Vielleicht auch das Ihre. Ich konnte ihn nicht im unklaren lassen.«
    »Ich kann es kaum erwarten, Einzelheiten zu erfahren«, erwiderte die Frau mit leisem Spott. »Übrigens«, sagte sie, während sie Flinx eine Hand entgegenstreckte, »ich bin Alynasmolia Vandervort. Jeder nennt mich Amee. Oder Momma. Ich bin die Projektleiterin von Coldstripe.«
    Er erwiderte den festen Händedruck. »Ich hatte etwas in dieser Richtung vermutet.«
    »Ich denke, wir alle sind Ihnen großen Dank schuldig, daß Sie unsere Clarity zurückgebracht haben. Sie leiden nicht zufälligerweise unter Klaustrophobie? Wir haben nämlich Tabletten für alle, bei denen sich diese Symptome zeigen.«
    »Mir geht es gut«, teilte er ihr mit. »Im Gegenteil, es ist hier weitaus geräumiger, als ich es mir vorgestellt habe.«
    Vandervort machte ein zufriedenes Gesicht, nahm ihren Platz hinter dem Schreibtisch wieder ein und dirigierte ihre Besucher zu Sesseln, die davor standen. »Wer war es?« fragte sie Clarity.
    Flinx mimte Gleichgültigkeit, während er Claritys Schilderung aufmerksam lauschte. Die Leiterin saß reglos und konzentriert da. Sie berührte das Narcostäbchen nicht, aber als Clarity ihren Bericht beendet hatte, war das Stäbchen irgendwie von einem Mundwinkel zum anderen hinübergewandert. Vandervort lehnte sich in ihrem Sessel zurück und stieß einen leisen Seufzer aus.
    »Das kann eine von mehreren Dutzend radikaler Gruppen gewesen sein. Die treiben sich dort draußen in Scharen herum, aber gewöhnlich beschränken sie sich darauf, Reden zu halten, denen niemand zuhört, oder sie erscheinen in den Pausen zwischen den Unterhaltungsprogrammen und den Nachrichten.« Sie hatte eine seltsam abgehackte Art zu reden, während der Blick unstet zwischen ihren beiden Besuchern hin und her wanderte.
    »Wir sind Ihnen wirklich etwas schuldig, junger Mann. Sie müssen nämlich wissen, daß Clarity unersetzlich ist.«
    »Ich weiß. Sie hat mich des öfteren darauf aufmerksam gemacht.«
    Darüber mußte Vandervort lachen. Es wurde ein knappes, aber keineswegs maskulines Kichern. »Oh, schüchtern ist sie nicht, unsere Clarity! Nach allem, was sie bisher erreicht hat, braucht sie keine falsche Bescheidenheit an den Tag zu legen. Wer immer diese verabscheuungswürdige Tat ausgeführt hat, war genauestens informiert. Clarity ist das eine Mitglied unseres wissenschaftlichen Stabes, das wir auf keinen Fall verlieren dürfen. Nun, da du wieder unter uns weilst«, fügte sie mit grimmiger Entschlossenheit hinzu, »werden wir dich nicht mehr aus den Augen lassen.«
    »Ich mache mir keine Sorgen. Es sieht aus, als hätten Sie nun jedes Schlupfloch

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