Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Long Tunnel. Ein Roman des Homanx- Zyklus.

Long Tunnel. Ein Roman des Homanx- Zyklus.

Titel: Long Tunnel. Ein Roman des Homanx- Zyklus. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
Vom Netzwerk:
zweite, und Flinx fand sich in einem Raum wieder, der erfüllt war mit Zischen und Quieken und Jaulen, Lauten, von denen keiner elektronisch erzeugt wurde.
    »Das ist unser Artenlager«, informierte Clarity ihn unnötigerweise.
    Flinx kannte keine der Kreaturen, die in ihren Käfigen hockten. Dünne Drähte verschiedener Stärke hielten sie gefesselt. Alles war durchsichtig.
    »Karbfibermaterial.« Clarity berührte einen nahezu unsichtbaren Draht. »Hält sie fest, aber beruhigt sie auch. So haben sie nicht das Gefühl, eingesperrt zu sein. Das wollte ich dir zeigen.«
    Er sah in die angegebene Richtung und war für einen kurzen Moment geblendet, als ihm intensives Licht das Gesicht erhellte. Sterne tanzten ihm auf der Netzhaut, als die Sicht sich wieder klärte. Clarity schaute ihn kichernd an, und er stellte fest, daß sie die Augen genau im kritischen Augenblick geschlossen haben mußte.
    »Das ist der Photomorph, von dem ich dir erzählte. Ich sagte dir doch voraus, daß er dich angreifen werde. Man sollte meinen, sie erkennen, daß es hier zu hell ist, um mit dem eigenen Licht große Wirkung zu erzielen, aber da sie selbst kaum etwas sehen, wissen sie nicht, wie schwach ihre Waffe unter diesen Umständen ist.«
    Als seine Sehfähigkeit allmählich zurückkehrte, konnte Flinx mehrere der Photomorphen erkennen, die sich langsam aus dem hinteren Teil ihres Käfigs nach vorn schoben. Jede Kreatur war etwa einen halben Meter lang, genauso wie die Schwimmer, und mit dichtem grauen Pelz bedeckt, der so etwas wie einen langen Knebelbart unter den Doppelnasenlöchern bildete. Die Schnauze war kurz, stumpf und mit scharfkantigen dreieckigen Zähnen besetzt. Die Nasenlöcher saßen an der Spitze eines vier Zentimeter langen Rüssels. Jedes der vier Beine endete in einem klauenbewehrten dreizehigen Fuß. Die Klauen waren gekrümmt und wirkten außerordentlich scharf. Die durchsichtigen Gitterstäbe des Käfigs schienen viel zu zerbrechlich, um ein so stämmiges, muskulöses Lebewesen festzuhalten, doch er vertraute darauf, daß die Gitter stärker waren, als sie aussahen.
    Die Photomorphen schoben sich wie Faultiere langsam vorwärts.
    »Sie bleiben stehen, wenn sie die Vorderwand des Käfigs erreicht haben und erkennen, daß sie nicht an uns herankönnen. Sie haben so gut wie kein Sehvermögen, sondern nur eine Art Offensiveinrichtung. Ich sagte dir ja, daß es hier Fleischfresser gibt.«
    »Wenn sie uns nicht sehen können, woher wissen sie dann, daß wir hier sind? Geruch?«
    Sie nickte. »Andere Fleischfresser haben lange Reihen elektrischer Sensoren auf den Gesichtern und Körpern verteilt, damit sie die Annäherung möglicher Beute mit Hilfe des schwachen Pulsschlags feststellen können, den jeder Körper aussendet. Wieder andere besitzen Sensoren, die die Bewegung eines Beutetiers melden, indem sie Luftströmungen und Druckveränderungen analysieren. Sieh dir nur die Stelle am Kopf an, wo normalerweise die Ohren sitzen.«
    Flinx stellte sich auf die Zehenspitzen und tat wie geheißen und fand eine Doppelreihe von leicht glasigen Perlchen.
    »Das könnte man fälschlicherweise für Augen halten, aber da gibt es weder eine Pupille noch eine Iris. Es sind Photogeneratoren. Diese Lebewesen sammeln Licht, bauen eine gewisse Helligkeit in den Körpern auf, bis sie einen einzigen Blitz auslösen, um ihre Beute zu überraschen und bewegungsunfähig zu machen. Erinnere dich, daß die meisten der höheren Tiere, die wir klassifiziert haben, die Fähigkeit besitzen, in der Dunkelheit Licht aufzuspüren. Daher sendet der Photomorph eine erstaunliche Lichtmenge aus und schaltet damit die Photosensoren seiner Beute aus. Es ist praktisch ein Stromstoß mitten ins Gehirn und lähmt gewöhnlich für mehrere Minuten. Wir nennen es Phototoxin. Während das Tier benommen dasitzt, nähern sich der Photomorph und seine Gefährten gemächlich und verspeisen die Beute.«
    Flinx war wirklich tief beeindruckt. »Ich habe schon von Lebewesen gehört, die Licht einsetzen, um ihre Beute anzulocken, aber nicht, um damit richtiggehend anzugreifen.«
    »Du wärest geschockt zu erfahren, welche Arten von offensiven und defensiven Waffen Tiere in der Dunkelheit entwickeln können. Die Xenologen erleben hier jedesmal, wenn sie eine Feldforschung beginnen, eine neue Überraschung. Die Lebensformen Long Tunnels sind einzigartig, und deshalb sind wir hier - um die möglicherweise nützlichen Arten zu erforschen.«
    Flinx wies mit einem Kopfnicken auf

Weitere Kostenlose Bücher