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Long Tunnel

Long Tunnel

Titel: Long Tunnel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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und links von ihm nicht einen tausend Meter tiefen Abgrund geben konnte. Manchmal war das Fehlen von Licht eher ein Segen als ein Fluch. Die Gefahr, die man nicht sah, existierte nicht.
    Er berührte Schwer, der zur Seite trat. Flinx tastete sich weiter vorwärts, bis sein rechter Fuß an etwas Weiches stieß. Er hielt augenblicklich inne.
    Während er sich voll auf die Füße konzentrierte, schob er sich an dem Körper entlang, bis er ihn umkreist hatte. Zuerst dachte er, es sei eine sehr große Gestalt. Eine eingehendere Untersuchung durch Abtasten offenbarte den wahren Sachverhalt: Dort lagen zwei Gestalten.
    »Was ist da?« wollte Clarity aus der Dunkelheit hinter ihm wissen. Obgleich sie keine zwei Meter entfernt stand, hatte sie keine Ahnung, was in ihrer nächsten Nähe geschah.
    »Menschen. Beide tot. Schon seit einer ganzen Weile. Beide männlich, beide bewaffnet.«
    »Fanatiker? Oder Angehörige der Raumhafenwache?«
    »Ich weiß es nicht.« Er bückte sich und verließ sich auf seine Hände, da seine Sehfähigkeit lahmgelegt war. »Ich glaube, einer trägt eine Kopflampe. Der andere hat irgendeine Anordnung von Linsen vor der Brust. Es könnte sich auch um eine Lampe handeln.«
    »Nun, dann probier sie doch aus! Sieh nach, ob das Ding funktioniert.«
    »Was glaubst du denn, was ich hier tue?« erwiderte er ungehalten. Augenblicke später richtete er sich auf. »Sinnlos. Beide rühren sich nicht.«
    »Wenn sie hier, umgekommen sind«, meinte Sowelmanu nachdenklich, »dann geschah es vielleicht, während ihre Lampen in Betrieb waren. Vielleicht hatten sie Reserve-Energiezellen bei sich. Ich helfe Ihnen suchen.«
    »Ich auch.« Clarity prallte gegen Sowelmanu, der einen der typischen sanften Thranx-FIüche murmelte.
    Danach zwangen sie sich, systematisch die Taschen der beiden Leichen zu durchsuchen.
    »Ich habe etwas gefunden - glaube ich.« Clarity reichte Flinx den kleinen Zylinder.
    »Das könnte es sein. Vielleicht ist es aber auch nur eine alte Energiezelle.«
    »Im Augenblick ist mir etwas Optimismus lieber als Realismus, mein Freund.« Sowelmanus Worte waren von Hoffnung ersten Grades erfüllt. »Probieren Sie es einfach aus!«
    »Ich will mal sehen, ob das Ding in das Brustgerät hineinpaßt, das läßt sich leichter öffnen. Aber treibt mich nicht an! Es wäre eine Ironie des Schicksals, wenn ich es jetzt fallenließe, und es rollte in eine Schlucht.«
    Es dauerte etwa eine Stunde, um den Austausch vorzunehmen, eine Angelegenheit, die bei normalem Licht nur wenige Sekunden gedauert hätte. Er wollte Lage und Kontakt optimal einrichten. Erst als er sicher war, daß sich die Zelle sicher an Ort und Stelle befand, wagte er es, das Brustgerät vom gesichtslosen Körper zu lösen.
    »Worauf wartest du noch?« trieb Clarity ihn an. »Schalt ein!«
    »Das geht noch nicht. Ich muß erst etwas anderes erledigen.«
    Während er sich konzentrierte, wie er es gelernt hatte, stellte er sich eine enorme Hitzeexplosion vor. Sie erzeugte ein Bild vom Vielfachen an Helligkeit, wie ein Photomorph sie schaffen konnte. Übertrieben, aber es war besser, kein Risiko einzugehen. Etwas wie ein hochenergetischer glühender Lichtstrahl konnte den lichtempfindlichen Organen der Sumacrea dauernden Schaden zufügen. Schwer und Nachdenklich-Ernst verstanden das und achteten darauf, daß sie sich ihm zuwandten, die Augen wegdrehten und unter ihrem schützenden Pelz verbargen.
    Er war so sehr darum besorgt, ihre Führer zu schützen, daß er es unterließ, seine Gefährten zu warnen. Er vergaß auch, sich selbst vorzubereiten. Die Folge war, daß sie alle drei unterschiedlich laute Schreie des Entsetzens ausstießen, als das Licht aufflammte. Sie hatten so viele Tage in absoluter Dunkelheit verbracht, daß der grelle Lichtstrahl sie genauso schmerzhaft traf wie wahrscheinlich die Sumacrea. Pip und Scrap wurden der gleichen Qual unterworfen.
    Schwer und Nachdenklich-Ernst zogen sich hinter einen Wall von undurchsichtigem Flußstein zurück und legten die Köpfe nach hinten, um die Augen zu bedecken. Dennoch drang genügend Licht durch Hände, Haar und Stein, um ihnen Schmerzen zu verursachen. Flinx nahm die emotionalen Schreie wahr, die mindestens genauso intensiv waren wie jeder andere akustische Schrei, und schaltete schnell den Strahl aus.
    »Warum hast du das getan?« fragte Clarity laut. »Warum hast du ausgeknipst? Was ist denn, wenn das Licht nun nicht mehr angeht? Was …«
    »Beruhige dich! Mit dem Gerät ist alles in

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