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Long Tunnel

Long Tunnel

Titel: Long Tunnel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Ordnung. Es mußte nur eine neue Energiezelle eingesetzt werden. Das Licht hat unseren Freunden weh getan. Es verursacht ihnen sogar Schmerzen, wenn sie sich davor verstecken. Noch brauchen wir sie, damit sie uns zur Rückseite der Lagerhöhle führen. Nur weil wir jetzt Licht haben, dürfen wir nicht denken, daß wir damit auch gleich den richtigen Weg kennen. Als wir die beiden Röhren bei uns hatten, sind wir ebenfalls im Kreis gelaufen.«
    »Aber wir haben jetzt Licht.« Clarity blieb stur. »Ich stolpere ganz gewiß nicht durch die Finsternis, wenn wir über einen funktionierenden Lichtspender verfügen.«
    »Ein Vorschlag.« Sie wandten sich beide in der Dunkelheit zu Sowelmanu um. »Verwendet die Kleider dieser unglücklichen Menschen, um das Licht abzuschirmen und bis zu einem Grad zu dämpfen, den die Sumacrea noch ertragen können. Sie haben schon Segler und Photomorphen und ihre Verwandten gesehen, daher werden sie wohl einen gewissen Grad von Licht ertragen. Wir brauchen kein Licht, um ihnen zu folgen, doch es wäre, wie Clarity meint, sicherlich eine Erleichterung, sehen zu können, wohin wir unsere Füße setzen.«
    Flinx überlegte. »Keine schlechte Idee. Ich versuche unseren Plan Schwer und Nachdenklich-Ernst zu erklären. Dann werden wir es versuchen.«
    Als er das Hemd vom ersten toten Körper streifte, glaubte er zu spüren, wie sich etwas unter der darunterliegenden flexiblen Schicht des Körperpanzers bewegte. Das Material aus Spezialplastik konnte einen Nadlerstoß aufhalten, jedoch keinen Laserstrahl. Offensichtlich hatte das Material etwas weniger Hochentwickeltes, aber nicht minder Gefährliches nicht abzuhalten vermocht. Das erinnerte ihn an etwas Bestimmtes …
    »Zurück!« rief er hastig. »Alle schnellstens zurück!«
    »Was ist los?« Er hörte, wie Clarity und Sowelmanu augenblicklich zurückwichen und sich in Sicherheit brachten.
    »Ich habe gespürt, wie sich etwas bewegte.« Pip hatte sich um seinen Hals geschmiegt, und er mußte mit der Hand ihre Umklammerung etwas lockern, um lauter reden zu können. »Unter dem Hemd. Unter dem Panzer. Es fühlte sich vertraut an.«
    »Ich verstehe nicht«, sagte der besorgte Geologe.
    »Laßt mich mal einen Moment in Ruhe nachdenken!«
    Er riet Schwer und Nachdenklich-Ernst noch einmal, in Deckung zu gehen. Diesmal würden sie sich etwas gründlicher schützen, da sie mittlerweile eine Vorstellung davon hatten, was sie erwartete. Erst als er sicher sein konnte, daß sie in Sicherheit waren und seine Gefährten auf das nun Kommende vorbereitet waren, schaltete er die helle Lichtquelle wieder ein.
    Nach und nach und unter Schmerzen gewöhnten sich ihre Augen an einen wahrlich niedrigen Grad an Beleuchtung, die ihren lichtentwöhnten Augen dennoch vorkam wie der grelle Glanz von einem Dutzend Sonnen, die alle gleichzeitig aufgegangen waren. Als sie schließlich etwas erkennen konnten, ohne daß ihre Augen tränten, richtete Flinx den Lichtstrahl auf den ersten toten Mann.
    Seine Uniform verriet, daß er zur Sicherheitstruppe des Raumhafens gehörte. Die andere Leiche trug einen schlechtsitzenden Chamäleondreß. Beide hatten den Organismus nicht abgeschreckt, der sie getötet hatte.
    Die Leichen wiesen Spuren eines heftigen Kampfes von Mann zu Mann auf. Bei ihrem Kampf waren sie zu Boden gestürzt und allzunahe von etwas ganz Bestimmtem gelandet. Dünne, aber unzerreißbare Schlingen von Pilzgewebe hatten sich um die Arme des ersten Mannes und um den Hals des zweiten gewickelt. Der zweite Mann hatte dabei noch Glück gehabt, denn er war den Erstickungstod gestorben.
    Was Flinx als Bewegung unter dem Körperpanzer des ersten Mannes gespürt hatte, waren gebündelte Saugwurzeln. Clarity trat zu ihm, um die halbverdauten Leichen zu betrachten. Dank des Lichts war es einfach, die Pilzranken zu einer nahegelegenen Spalte zurückzuverfolgen. Die Spalte war zehn Meter lang und zur Hälfte mit glänzendem Pilzgewebe gefüllt.
    »Das Zeug achtet nicht auf uns, weil es bereits genügend Nahrung zu sich genommen hat, um für einige Zeit gesättigt zu sein.« Sie sagte es in dem Ton bewußter Sachlichkeit einer Labortechnikerin, die im Begriff war, frische Testkulturen für eine eingehende Untersuchung vorzubereiten.
    »Ich erkenne die Saugwurzeln«, murmelte Flinx. »Aber woher kommen diese verdammten Schlingen?« Er konnte den Blick nicht von dem aufgedunsenen Gesicht des zweiten Opfers abwenden. Die Hände des Mannes waren immer noch um eine Schlinge

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