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Longieren leicht gemacht - Schmelzer, A: Longieren leicht gemacht

Longieren leicht gemacht - Schmelzer, A: Longieren leicht gemacht

Titel: Longieren leicht gemacht - Schmelzer, A: Longieren leicht gemacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Schmelzer
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Panik und Stürzen kommen.
    • Sowohl zu Beginn der Arbeit an der Longe als auch nach der Arbeitsphase bewegen Sie Ihr Pferd für einige Zeit ohne Hilfszügel, damit sich das Pferd völlig entspannen kann. Bei Hilfszügeln mit primär dehnender Wirkung reichen wenige Minuten, bei versammelnden Hilfszügeln müssen Sie Ihrem Pferd schon etwas mehr Zeit gönnen.
    • Beobachten Sie, ob es Ihrem Pferd auch möglich ist, seinen Körper optimal zu bewegen: Während der Lösungsphase muss eine Dehnung unter Streckung von Hals und Kopf möglich sein, während der Arbeitsphase befindet sich das Maul des Pferdes etwa in Buggelenkshöhe (wenig ausgebildetes Pferd) oder in Hüftgelenkshöhe (weiter ausgebildetes Pferd).
    • In vielen Fällen ist es vorteilhafter, die Pferde über das Gebiss auszubinden und am Kappzaum zu longieren, als beide Einwirkungsmöglichkeiten über das Gebiss laufen zu lassen. Probieren Sie es aus!
    • Überprüfen Sie Ihre Einstellung zu Ihrem Lieblings-Hilfszügel immer wieder kritisch: Nutzen Sie ihn als kurzfristige Ausbildungshilfe oder als Dauerkrücke? Wäre es an der Zeit, auf eine andere Konstruktion auszuweichen, da sich Ziel und Inhalt des Trainings inzwischen geändert haben? Sind Sie gar abhängig geworden, lässt sich Ihr Pferd ohne Hilfszügel nicht mehr kontrollieren/durchs Genick stellen/biegen? Dann wird es höchste Zeit, etwas zu ändern!
    • Machen Sie sich frei von den „guten Ratschlägen" Ihrer Reiterkollegen. In vielen Reitställen, vor allem unter Anhängern des konventionellen (sogenannten „englischen") Reitstils, wird jede Abweichung von der Norm geächtet. Norm heißt aber hier meist routinemäßige Nutzung von Ausbindern oder Schlaufzügeln.
     
    • Der Leitsatz bezüglich des Einsatzes von Hilfszügeln sollte sein: so wenig wie möglich, so lange wie nötig.
     

Zentrale Rolle
    So wenig wie möglich: Auch ohne aufwendige Hilfsmittel lässt sich sinnvolle Bodenarbeit praktizieren
    Zentrale Rolle
    Wollen Sie Ihr Pferd an der Longe arbeiten, müssen Sie sich ihm irgendwie verständlich machen, und zwar über eine größere Distanz hinweg. Grundsätzlich stehen Ihnen dafür drei Wege zur Verfügung:
     
    1. Hilfengebung über Ausrüstungsgegenstände, also in erster Linie Longe und Longierpeitsche
     
    2. Hilfengebung über Ihre Stimme, die Signale in Form von Worten oder Tönen vermittelt
     
    3. Hilfengebung über Ihren Körper, der durch seine Haltung und bestimmte Gesten ebenfalls Signale übermitteln kann
     
    Dazu zwei prinzipielle Anmerkungen: Zum einen werden Sie, je nach gewähltem Reitstil und persönlichen Vorlieben, vielleicht die Kommunikation über Ausrüstungsgegenstände aus grundsätzlichen Erwägungen bevorzugen und andere Verständigungsmittel ablehnen, da sie Ihnen ungewohnt, nicht praktikabel oder womöglich mit dem üblen Ruch pseudoesoterischer Mätzchen behaftet erscheinen. Sie sollten sich aber darüber klar werden, dass eine vollendete Harmonie der Kommunikation meist aus einem spielerischen, sich ergänzenden Zusammenspiel aller drei Verständigungsmöglichkeiten besteht. Lassen Sie sich doch einfach darauf ein!
    Zum anderen sollten Sie beachten, dass Sie insbesondere „Hilfen" der dritten Art immer geben, ob Sie dies wollen und bewusst tun oder nicht. Ihre Verspannung, Ihre unterdrückte Aggression, Ihre Frustration, aber auch Ihre Motivation und Ihr Engagement liest Ihnen Ihr Pferd zwar nicht von den Lippen, aber eben vom Körper ab. Auch wenn Sie eigentlich die bewusste Hilfengebung durch Ihre Körpersprache, aus welchen Gründen auch immer, nicht in Ihre Longenarbeit einbeziehen wollen, sollten Sie sich darüber klar sein, dass diese Prozesse unbewusst ablaufen und vom Pferd immer wahrgenommen werden. Warum machen Sie nicht aus der Not eine Tugend und bedienen sich ganz bewusst dieser Verständigungsmöglichkeit, wenn Sie eh nichts dagegen tun können?
    Ziel einer niveauvollen Longenarbeit ist das auf feinste Signale – welcher Art auch immer – reagierende, freudig kooperierende Pferd. Dies erfordert eine gleichermaßen rücksichts- wie sinnvolle, dem Pferd verständliche und eindeutige Hilfengebung, die auch für den Longenführer einleuchtend und gut zu handhaben ist. Nur dann entsteht die Leichtigkeit und Selbstverständlichkeit, die bei jeder Art der Arbeit mit Pferden das äußerlich sichtbare Zeichen eines harmonischen Miteinanders ist. Ebenso wenig wie der Reiter lediglich passiv auf seinem braven Ross sitzt und sich Runde um

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