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Longieren leicht gemacht - Schmelzer, A: Longieren leicht gemacht

Longieren leicht gemacht - Schmelzer, A: Longieren leicht gemacht

Titel: Longieren leicht gemacht - Schmelzer, A: Longieren leicht gemacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Schmelzer
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abgaloppiert werden, allerdings erst nachdem sie sich in Schritt und Trab gut warmlaufen konnten.
    Abkauen – zeigt das Pferd auch mit gebissloser Zäumung! – , Abschnauben, nachlassende oder fehlende Schlauchgeräusche, lockeres Ohrenspiel, Strecken von Hals und Kopf unter erhaltenem Schub sind deutliche Anzeichen einsetzender Lockerung. Beobachten Sie die Rückenmuskulatur genau, meist lässt sich nach einiger Zeit ein deutliches Muskelspiel erkennen. Nun ist es Zeit für einen Handwechsel. Antreten, Wechsel zwischen Schritt und Halten, Volten und Arbeitstrab folgen nun auf der anderen Hand so lange, bis auch hier eine Dehnungshaltung erreicht wird. Nach etwa zehn bis zwanzig Minuten – je länger, desto besser – kann nun mit der eigentlichen Arbeit begonnen werden.
    Arbeitsphase
    Arbeitsphase
    Während der folgenden Arbeitsphase dürfen Sie die Hilfszügel nun einschnallen und bei derselben Gelegenheit nochmals die Hand wechseln. Ihr Ziel ist es zunächst, bei erhaltenem Schub eine bessere Anlehnung herzustellen und gleichzeitig zu erreichen, dass Ihr Pferd gut nach innen gestellt geht. Der Körper des Pferdes muss also sowohl in seiner Längsachse entsprechend der Zirkellinie gebogen als auch gleichzeitig aufgerichtet, also verkürzt werden. Dies gelingt nur bei einem bewussten und abgestimmten Zusammenspiel treibender und verhaltender Hilfen und seitlich biegenden Arbeitselementen.
    Wechseln Sie häufig die Gangart, parieren Sie beim bereits etwas fortgeschrittenen und gut aufgewärmten Pferd auch ruhig „über einen Gang hinweg", also beispielsweise vom Galopp zum Schritt oder vom Trab zum Halten. Lassen Sie Ihr Pferd beim Antreten fleißig vorwärts schreiten, indem Sie mit der Hand gut nachgeben und fordernd treiben. Sie werden beobachten, dass Ihr Pferd allmählich besser untertritt und dabei Kontakt mit der ruhig stehenden Longenhand aufnimmt.
     

    Ziel der Arbeit ist auch, dass sich das Pferd nicht mehr von Umgebungsreizen ablenken lässt, sondern sich auf den Longenführer konzentriert.
     

    Die Dehnungsphase ist gekennzeichnet durch eine Streckung nach vorwärts-abwärts.
     

    Mit Beginn der Arbeitsphase werden die Hilfszügel eingeschnallt.
     

    Während der Arbeitsphase wird ein individueller Grad an Versammlung erarbeitet.
     

    Während des Trainings sollten Sie daran denken, regelmäßig die Hand zu wechseln.
     
    Versuchen Sie nun, Taktfrequenz und Raumgriff innerhalb einer Gangart zu beeinflussen. Beginnen Sie im Schritt und fordern Sie Ihr Pferd mit nachgebender Hand und treibenden Hilfen dazu auf, seine Schritte zu verlängern. Trabt es an, parieren Sie sanft durch – es hat nichts falsch gemacht, sondern Sie nur missverstanden – und versuchen Sie es erneut mit weniger intensiv treibenden Hilfen. Meist reicht es schon aus, wenn Sie es mit heller Stimme auffordern und dabei selbst etwas Bewegung in Ihren Körper bringen, vielleicht ein bisschen in die Knie gehen und wippen. Möchten Sie es zum Verlangsamen und ruhigeren Schreiten auffordern, verfahren Sie umgekehrt, indem Ihre Stimme leise und sanft wird, Sie die Anlehnung an die Hand verstärken und weniger fordernd treiben. Viele Pferde reagieren ganz phantastisch auf Taktvorgaben über Ihre Stimme: Sie begleiten zunächst Ihr Pferd in der Grundgeschwindigkeit mit „Komm, Komm, Komm ..." oder „Jetzt, jetzt, jetzt ..." im Takt seiner Schritte. Soll es den Takt beschleunigen oder verlangsamen, erhöhen oder erniedrigen Sie fließend die Frequenz Ihrer Vorgabe. Bald hat Ihr Pferd den Zusammenhang begriffen, und Sie brauchen Ihre Stimme nun nicht mehr andauernd, sondern nur noch als Signal für eine Änderung einzusetzen.
    Was im Schritt funktioniert, geht im Trab meist noch besser. Wechseln Sie zwischen einem geruhsamen Trab vom Typ „Jog" der Westernreiter und einem fleißigen Mitteltrab ab, übertreiben Sie es aber nicht mit der Geschwindigkeit. Die Veränderung des Gangmaßes im Galopp ist eher etwas für Fortgeschrittene, da müssen Sie sich und Ihrem Pferd noch ein bisschen mehr Zeit geben.
    Häufiges Wechseln der Gangart sowie des Gangmaßes erhält nun die Aufmerksamkeit Ihres Pferdes und fördert Aufrichtung, Untersetzen der Hinterhand und Raumgriff. Seine Längsbiegung üben Sie vor allem durch eingeschaltete Volten und Variation des Zirkeldurchmessers. Je besser Ihr Schüler bereits aufgewärmt ist und je geringer seine momentane Geschwindigkeit, desto enger dürfen die geforderten Linien sein. Das schlecht

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