Loose Laos
dreiköpfige Elefant, das Symbol des Königreichs Lane Xang, umrankt von den 15 Schutznagas Luang Prabangs. Und schließlich prangt an den äußeren Pilastern, leicht zu übersehen, die französische Lilie
fleur-de-lis
. Die Spitze mit Staffeldächern über dem Thronsaal ließ Sisavangvong noch in den 30er-Jahren nach laotischem Vorbild ersetzen.
Die Familie des letzten Königs Savang Vatthana lebte hier bis zur Machtübernahme der Pathet Lao 1975. Alle heutigen Exponate sollen schon damals in den Vitrinen als Teil der königlichen Sammlung ihren Platz gehabt haben. Tatsächlich zieht einen der Dornröschenschlaf, in dem die 13 Säle des Palasts zu verharren scheinen, in seinen Bann. Im hinteren Teil befindet sich der Wohntrakt der Königsfamilie: offene, lichte Räume, die den Eindruck erwecken, als wären Teppiche, Bettwäsche und Kleidungsstücke erst Stunden zuvor weggeräumt worden.
Bis heute verweigert die Regierung jegliche Information über die Todesumstände der Familie. Nach Zeugenberichten wurden der König, seine Frau und der Kronprinz 1977 in das Umerziehungslager Nr. 1 in der Provinz Houaphan gebracht. Dort starben König und Kronprinz bereits im Jahr darauf. Die Monarchin erlag Ende 1981 den Folgen von Unterernährung und mangelnder Gesundheitsversorgung. Nach offizieller Version „schenkte“ der König seinen Palast dem laotischen Volk. Die Regierung eröffnete das Palastmuseum im März 1976.
tgl. außer Di 8 11.30 und 13.30 16 Uhr. Kameras sind nicht erlaubt, Taschen und Schuhe müssen draußen bleiben (im Winter warme Socken anziehen!). Es lohnt sich, früh da zu sein, da die Öffnungszeiten strikt eingehalten werden. Eintritt 30 000 Kip.
Rundgang
Die Beschreibung richtet sich nach dem vorgegebenen Rundgang, die Nummerierung der Säle findet sich auf dem Museumsplan wieder.
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Saal des Phra Bang oder Ho Phra Bang: Der Phra Bang (Ehrwürdiger kleiner Buddha) ist eine Skulptur aus Gold, Silber und Bronze in der
abhaya-
Mudra. Die Statue wiegt 43 kg und ist 83 cm hoch. Der Legende nach wurde sie in Sri Lanka gegossen und als Symbol für den Theravada-Buddhismus nach Laos gebracht. Die Skulptur weist aber eindeutige Merkmale des Khmer-Stils auf, was für ihre Entstehung in Kambodscha im 8. Jh. spricht (Näheres zur Geschichte des Phra Bang s. S. 229 ).
Auch wenn die Statue des Phra Bang in absehbarer Zeit vom Palast in den Schrein Ho Phra Bang umzieht, so wird das Heiligtum – wie schon Jahrhunderte zuvor – weiterhin von bestimmten Gegenständen umgeben sein. Auf historischen Fotografien sind häufig die in einem Bogen vor dem Phra Bang aufgestellten, geschnitzten Stoßzähne zu sehen. Schon Francis Garnier und der Künstler Louis Delaporte bemerkten 1867 diese Objekte als Attribute des Phra Bang im Vat Vixoun. Sie beschrieben sie als die ausgefallensten und prächtigsten Votivgegenstände, zwei Stoßzähne ungewöhnlicher Größe, von oben bis unten mit Schnitzereien bedeckt und höchst kunstvoll vergoldet. Der längere maß1,85 m und der kürzere 1,65 m in geradlinigem Maß ausgedrückt, diese Angaben berücksichtigen die Sehne ihrer natürlichen Kurve. Delaporte verewigte sie in einer seiner zahlreichen Grafiken.
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Eingangshalle für offizielle Empfänge und rituelle Zeremonien: Einige der im vorderen Bereich ausgestellten Bronzen, darunter eine liegende Darstellung Buddhas in der
parinibbana-
Asana (18./19. Jh.), wurden 1965 bei der Renovierung des kleineren That von Vat That Luang geborgen. Der prunkvolle erhöhte Sitz war für den obersten Mönch bestimmt und wurde 1965 in Luang Prabang hergestellt.
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Empfangssaal des Königs : Den Eingang umrahmen kunstvolle Reliefs mit Szenen aus dem Ramayana. Die wandgroßen Gemälde (auf Leinwand) des französischen Künstlers Alix de Fautereau aus dem Jahr 1930 zeigen Orte in Luang Prabang, darunter die Sisavangvong-Brücke über den Nam Khan, Vat Mai mit alter Tipitaka-Bibliothek
(ho tai)
und Vat Xieng Thong. Interessant zu beobachten ist, wie die Darstellung der Lichtverhältnisse nach Himmelsrichtungen auf den jeweiligen Lichteinfall in den Empfangssaal abgestimmt ist. Die drei Büsten entlang der hinteren Wand wurden in Frankreich gegossen und ehren die Könige Ounkham (reg. 1872–1895), Sakkarine (reg. 1895–1904) und Sisavangvong (reg. 1905–1959).
5a
Galerie : Zahlreiche Dong-Son-Trommeln sind im gesamten Museum zu sehen. Die königliche Sammlung umfasste rund 60 Stück, Zeugen einer tausendjährigen Bronzekultur, deren Ursprung in
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