Loose Laos
Minderheiten auf eigene Faust zu besuchen anstatt sich einer organisierten Trekkingtour anzuschließen. Sie versprechen sich hiervon ein größeres Abenteuer und einen unverfälschten Einblick in die Kultur der Gastgeber.
Dabei bedenken die meisten nicht, dass es aufgrund der Sprachbarrieren zu keinem wirklichen Austausch kommen kann und der Einblick in die Kultur nur oberflächlich bleibt. Die Gastgeber lernen bei solch einer Begegnung oft gar nichts über die Besucher.
Touristen reagieren bestürzt, wenn sie in Dörfer kommen, in denen die Menschen nach einem Foto die Hand aufhalten oder für kleine Dienste Geld verlangen (zum Beispiel für eine Tasse Tee oder eine Massage). In der Regel ist dies jedoch Ausdruck dafür, dass die Menschen an der Entwicklung um sie herum nicht teilhaben. Die Dorfbewohner werden besucht, bestaunt, fotografiert und danach ist der Tourist wieder weg, ohne dass die Menschen in irgendeiner Weise von den Besuchen profitieren konnten.
Im Rahmen einer organisierten Trekkingtour, die mit den Dorfbewohnern zusammen entwickelt wurde, erhalten Reisende nicht nur wesentlich mehr Informationen über die Gastgeber, sondern tragen mit ihrem Besuch auch zu einem kleinen Einkommen bei, das die Lebensverhältnisse verbessern kann. In Laos gibt es inzwischen zahlreiche Anbieter von so genannten Community-based Trekkingtouren. Touren also, an deren Durchführung die Dorfbewohner sich aktiv beteiligen und durch die sie etwas verdienen können.
Während des Dorfbesuchs ermöglicht der Verkauf einer (neuen) Handarbeit einer Frau ein zusätzliches Einkommen. Wie mit Trinkgeldern für Massagen und Trägerdienste umgegangen werden soll, kann man vorab den Guide oder den Veranstalter fragen. Auf keinen Fall sollten auf eigene Faust Geschenke ausgeteilt werden. Beim Essen wird bedacht, dass es weitgehend in den Dörfern gekauft und nicht etwa aus der Stadt (womöglich in Plastikbehältern) hergebracht wird. Nach der Tour ist jede positive und negative Rückmeldung bei den jeweiligen Anbietern gut aufgehoben. Weitere Infos s. S. 314 .
Meike Mumm
Meike Mumm hat als Beraterin für
das Ökotourismus-Projekt „Akha Experience“
im Auftrag der GTZ in Muang Sing gearbeitet
.
Rafting und Kajak fahren
Ganz Laos ist von Flüssen durchzogen, die durch herrliche Landschaften führen und während und nach der Regenzeit eine kräftige Strömung entwickeln. Die kleineren Flüsse um Luang Namtha und Luang Prabang bieten Kajakern mit Beginn der Regenzeit auch etwas anspruchsvollere Strecken. Der Nam Lik zwischen Vang Vieng und Vientiane hat zwar nur drei Stromschnellen, ist bei hohem Wasserstand aber auch nicht zu unterschätzen.
Weitere gute Flüsse für Rafting und/oder Kayaking gibt es in der Provinz Khammouan und auf dem Bolaven-Plateau (Nam Champi und Houay Bangliang). Mehr um die Landschaft als um anspruchsvolles Paddeln geht es bei den Touren auf dem Nam Xong in Vang Vieng und um die Mekonginseln Si Phan Don .
Tubing
Eine gemächlichere Flussfahrt ermöglicht das Tubing auf dem Nam Xong in Vang Vieng, in Muang Ngoi Kao auf dem Nam Ou und auf dem Mekong um die Viertausend Inseln (Si Phan Don). Im Schlauch eines Lkw-Reifens
(inner tube)
lässt man sich stundenlang auf dem Wasser durch die Karstlandschaft treiben. Kleidungund Sandalen zum Schutz vor Ästen, Kieseln und nicht zuletzt Sonnenbrand am besten anbehalten, auch Schwimmwesten nicht vergessen.
Viele Flüsse bieten exquisiten Wildwasserspaß.
Telefon
Das laotische Telefonnetz ist in den vergangenen Jahren erheblich ausgebaut worden. Auslandsgespräche können in Telefonämtern, Hotels und einigen Gästehäusern geführt werden. Die Telefonämter sind oft der Post angegliedert. R-Gepräche sind nicht möglich, Rückruf schon. Der Minutenpreis für Gespräche nach Deutschland, Österreich und in die Schweiz beträgt in den größeren Städten um 2000 Kip, in abgelegenen mitunter das Fünffache.
Eine gute Alternative sind die preiswerten Telefonate über das Internet (VoIP). Sie sind von fast jedem Internet-Café aus möglich – entweder direkt vom Rechner aus (Skype) oder von einem separaten Telefonplatz (dann 2000–4000 Kip/Min.) Wer sein Handy mitgebracht hat, kann mit einer laotischen SIM-Karte ebenfalls für 2000 Kip nach Hause telefonieren (s. „Mobiltelefone“).
Orts- und Ferngespräche innerhalb von Laos sind spottbillig. Ortsgespräche kosten weniger als 100 Kip pro Minute, Gespräche innerhalb des Landes auch nur ein paar hundert Kip pro
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