Loose Laos
beweisen, dass er der Erleuchtete ist“. Als sich der historische Buddha auf seinem Weg zur Erleuchtung befand, warnte ihn die Erdgöttin vor den dämonischen Mächten, die im Begriff waren, ihn mit einer großen Armee anzugreifen, weil er sich ihrem Einfluss immer mehr entzog. Vor den heranrückenden bösen Mächten flohen alle Anhänger Buddhas. Alleingelassen, half ihm Mutter Erde (laot.
nang torani)
, die Feinde zu bezwingen, indem sie deren Pfeile und Speere in Blumen verwandelte. Als die Erdgöttin ihr Haar auszuwringen begann, strömte daraus eine gewaltige Wassermenge hervor, in der die Dämonen ertranken oder bis ans Ende der Welt geschwemmt wurden.
Die Überwindung der Macht des Bösen wird mit der Haltung symbolisiert, bei der der sitzende Buddha mit der rechten Hand, die Handfläche zum Körper gerichtet, auf die Erde deutet.
abhaya-Mudra
abhaya-Mudra
„Buddhas Geschenk der Furchtlosigkeit. Unter seinem Schutz sind selbst die gefährlichsten Gegner machtlos.“ Die Legende besagt, dass ein verfeindeter Verwandter Buddha töten wollte, indem er einen wild gewordenen Elefanten auf den Erleuchteten hetzte. Doch Buddha erhob seine Hand, und aus den Fingern entsprangen fünf Löwen, die den Elefanten angriffen und in die Flucht schlugen. In der Handhaltung der Furchtlosigkeit streckt der Buddha seine Unterarme mit aufgestellten Handflächen nach vorne aus. In Laos wird immer die stehende Körperhaltung dargestellt.
dhammachakka-Mudra und vitarka-Mudra
„Andrehen und Auslegung des Rads der Lehre“. Das „Rad der Lehre“ steht für den endlosen Zyklus von Geburt und Wiedergeburt, aber auch für das kosmische Rad der andauernden Wiederkehr von Schöpfung und Zerstörung sowie den Lauf der Sonne. Die Handhaltung des drehenden Rades symbolisiert die Unterrichtung und Erläuterung der Lehre, die Buddha bei seiner ersten öffentlichen Rede im Hirschpark in der nordindischen Stadt Sarnath „andrehte“. Daumen und Zeigefinger einer Hand
(vitarka)
oder beider Hände
(dhammachakka)
berühren sich und bilden einen Kreis.
parinibbana-Asana
parinibbana-Asana
Dieser liegenden Position begegnet man in Laos (bis auf ganz wenige Ausnahmen) nur bei modernen Buddha-Skulpturen. Der ruhende Buddha mit aufgestütztem Kopf und auf der Seite liegend, die Füße parallel angeordnet, tritt aus dem Kreislauf der Wiedergeburten aus und geht endgültig ins
nibbana
ein.
sasana- oder dhyana-Mudra
„Buddha in Meditation versunken“. Beide Hände liegen übereinander im Schoß, die rechte Hand über der linken, mit den Handflächen nach oben. Diese sitzende Haltung symbolisiert die innere Einkehr und Konzentration.
Regenanrufungsgeste
Regenanrufungsgeste
Die Regenanrufungsgeste ist neben der
bhumisparsa
-Mudra die häufigste und für Laos charakteristischste Darstellung. Die stark stilisierten Buddhafiguren dieser stehenden Haltung fallen durch ihre sehr schlanke Statur und die betont langen, seitlich herabfallenden Arme auf. Die Finger, oft gleich lang und nach außen geschwungen, bilden mit dem gewölbten Gewand nahezu eine Einheit. Die hochgewachsene Form begründet sich vermutlich in der Schnitzkunst. Näheres s. S. 274 .
Vielerorts produzieren die Hmong Textilien für den Verkauf an Touristen oder an die über 200 000 Hmong in Übersee. Denn viele im Exil lebende Hmong und Yao halten zu besonderen Anlässen, wie Hochzeiten oder Totenfeiern, an der Kleidertradition fest. Dass die Hmong in ihrer Webkunst durchaus mit der Zeit gehen, zeigt sich beim Besuch der Märkte von Luang Prabang und Umgebung. Dort finden sich Wandbehänge, Bettüberwürfe oder Tischdecke mit modernen Motiven.
Die Materialien für die Webstoffe stammen überwiegend aus Laos. Während Baumwollsträucher und Hanfpflanzen im ganzen Land zu finden sind, stammen die Maulbeerbäume, von deren Blättern sich die Seidenraupen ernähren, vor allem aus den Nordostprovinzen. Dort haben sich diese nützlichen Gewächse übrigens als eine gute Alternative zum Anbau von Schlafmohn bewährt.
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