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Loose Laos

Loose Laos

Titel: Loose Laos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Martin H.; Tappe Michael; Petrich Stefan; Kramer Annette; Auth Jan; Monreal Düker
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Zeitalter“ ein. Unter seiner Herrschaft blühten Musik, Literatur, Tanz, Buddhismus und Kunsthandwerk auf, und die Bewohner lebten mehr als 50 Jahre lang in Frieden. In seiner 57-jährigen Regierungszeit kamen auch die ersten Europäer nach Vientiane, darunter der holländische Händler Gerrit van Wuysthoff, der die Stadt in schillernden Farben beschrieb.
    Das alles änderte sich mit dem Tod Sourigna Vongsas. Das Land stürzte in Erbfolgestreitigkeiten, deren Ergebnis 1707/13 die Teilung Lane Xangs in drei Königreiche war. Vientiane wurde Hauptstadt des gleichnamigen Reichesund konnte sich über 71 Jahre hinweg mehr oder minder die Unabhängigkeit bewahren, bevor es 1778/79 von den Siamesen eingenommen wurde.
    Am schönsten im Abendlicht: der That Luang
    Der letzte König Vientianes, Anouvong (reg. 1804–1828), unter dessen Ägide auch Vat Sisaket gebaut wurde, versuchte zu Beginn des 19. Jhs., die siamesische Fremdherrschaft abzuschütteln. Sein Vorhaben schlug jedoch fehl, und Rama III. nahm blutige Rache: Vientiane wurde 1828 dem Erdboden gleichgemacht, ein Großteil der Bevölkerung verschleppt und der König in einem Käfig in Bangkok ausgestellt, wo er wenig später starb. Auch die meisten laotischen Kulturgüter fanden in dieser Zeit ihren Weg ins heutige Thailand. Marodierende Ho-Banden aus China gaben der Stadt 1874 schließlich den Rest.
    Als die ersten Franzosen Ende des 19. Jh. in Laos eintrafen, war Vientiane nur noch ein Schatten seiner selbst – überwuchert, verfallen, seiner Grandeur beraubt. Frankreich, dessen Trikolore ab 1893 über dem Land wehte, machte die Stadt 1900 zum Verwaltungssitz der neuen Kolonie , baute Straßen, Villen und Regierungsgebäude und gab Vientiane das französische Gesicht, das einige Straßenzüge noch heute besitzen. Auch eine Reihe religiöser Stätten wurde saniert, darunter der Ho Phra Keo, Vat Sisaket und der That Luang.
    Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Laos infolge des franko-laotischen Modus Vivendi zur konstitutionellen Monarchie und Vientiane zur administrativen Hauptstadt des Königreiches von Laos. Der Hof blieb weiter in Luang Prabang.
    Die Niederlage der Franzosen in Dien Bien Phu 1954 markierte das Ende der französischen Kolonialzeit. Die Stadt sah die alten Herren ziehen, nur um wenig später mit einer neuen Macht konfrontiert zu werden: den USA . Im Kampf gegen den Kommunismus flossen allein von 1955–63 mehr als 480 Millionen US-Dollar nach Laos. Vientiane wurde zum Tummelplatz von Geheimdienstlern, Journalisten und „Geheimen Kriegern“, die sich nachts in den verschiedensten Etablissements vergnügten.
    Politisch erlebte die Stadt eine Zeit großer Unruhe. Neutralisten, Rechte und Kommunisten verloren sich in Ränkespielen, dominiert von ihren jeweiligen Protektoren USA, UdSSR und Nordvietnam. 1960 putschte der neutralistische Kommandeur Kong Le , nur um seinerseits ein paar Monate später wieder in der Schlacht um Vientiane von rechten Kräften vertrieben zu werden. Zwischen 1957–74 kamen und gingen drei Koalitionsregierungen, bis im Frühjahr 1975, nach dem Fall von Sai Gon und Phnom Penh, die Pathet-Lao-Führer die Macht übernahmen.
    Damit war die Zeit der USA in Laos zu Ende und an ihre Stelle traten die Berater aus Vietnam und der Sowjetunion. Vientiane wurde Hauptstadt der Laotischen Demokratischen Volksrepublik . Zehntausende Regimegegner flohen ins Ausland oder wurden in Umerziehungslager gesteckt, und die kommunistische Führung begann mit dem Umbau des Landes nach sozialistischem Maßstab. Die Kollektivierung der Wirtschaft stellte sich aber schon bald als Fehler heraus. Produktionssteigerungen blieben aus und der Versuch, den Einzelhandel zu verstaatlichen, führte bereits nach kurzer Zeit zu Versorgungsengpässen. Ende der 80er-Jahre wurde notgedrungen mit der Liberalisierung des Marktes begonnen.
    Infolge der Reformen erlebte Vientiane ein deutliches Wirtschaftswachstum , unterbrochen nur durch die asiatische Finanzkrise 1997/98. Ausländische Firmen und NGOs ließen sich in der Stadt nieder, die Infrastruktur wurde ausgebaut, und ein Strom von Expats und Touristen schuf neue Einkommensmöglichkeiten für die Bewohner.
    Auch das erste Jahrzehnt des neuen Jahrtausends stand ganz im Zeichen der Internationalisierung: 2004 fand in Vientiane der ASEAN-Gipfel statt, 2007 die Conférence de la Francophonie. Seit März 2009 gibt es eine Bahnverbindung über die Freundschaftsbrücke nach Thailand und im Dezember war die Stadt

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