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Loose Laos

Loose Laos

Titel: Loose Laos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Martin H.; Tappe Michael; Petrich Stefan; Kramer Annette; Auth Jan; Monreal Düker
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Formenvielfalt. Einer des bekanntesten Stupas des Landes ist der That Ing Hang bei Savannakhet. Vermutlich im 16. Jh. an der Stelle eines hinduistischen Heiligtums erbaut, geht seine treppenähnlich abgestufte Form möglicherweise auf die turmartigen Heiligtümer (Prasat) der Khmer zurück. Die Anlage des That Ing Hang verdeutlicht die zentrale Stellung, der ein Reliquienmonument zukommen kann. Wie das laotische Nationalmonument That Luang ist er das Hauptheiligtum. Ungewöhnlich für einen buddhistischen Kultbau: Auf einem der aus Rosenholz geschnitzten Portale sind erotische Szenen dargestellt. Sie gehen eindeutig auf indische Einflüsse zurück.
    Nur noch selten ist die schlanke Glockenform zu finden, wie sie sich bei den Stupas von Ayutthaya ab dem 14. Jh. häufig zeigt. Ein Beispiel, wenn auch stark verfallen, ist That Foun in Muang Khoun (Xieng Khouang). Die Mehrzahl der laotischen That ist aber bis auf die Spitze abgestuft oder eingekerbt.
    Das Nationalsymbol, der That Luang in Vientiane, entstand im 16. Jh., wurde mehrfach zerstört und in seiner damaligen Form wieder aufgebaut. Mit seinem quadratischen Grundriss und den zahlreichen Abstufungen rund um einen vierseitigen Kuppelbau bildet er eine harmonische Einheit.
    Der obere Bereich vieler Stupas gipfelt in einer vierseitigen, wie eine Bananenblüte geformten Spitze, die typisch ist für laotische That. Ältere Varianten beherbergen in Nischen an den vier Seiten der Spitze je eine kleine Buddhastatue. Anschauliche Beispiele sind der Maha That, der kleine That vor Vat Nong in Luang Prabang (eines der ältesten Bauwerke der Stadt) und That Siphom in Muang Khoun, Provinz Xieng Khouang.
    That Mak Mo, der wegen seiner Form nach der Wassermelone benannte, halbkugelförmige Stupa in Luang Prabang, ist zweifellos der eigenwilligste Kultbau des Landes. Erst seit seiner Rekonstruktion 1932 erhebt sich der Stupa nach singhalesischem Vorbild von einer quadratischen Basis.
Bildhauerkunst
    Die ältesten Skulpturen, die in Laos gefunden wurden, stammen aus den benachbarten Kulturen der Mon und Khmer. Eine Buddhastatue und eine Stele mit Inschriften aus dem 8. Jh. werden der Dvaravati-Kultur der Mon zugeordnet. Dass der Einfluss des Khmer-Herrschers Jayarvarman VII. im ausgehenden 12. Jh. bis nach Nordlaos reichte, bezeugen die unweit der Hauptstadt gefundenen Sandsteinskulpturen von Xai Fong.
    Eine eigenständige laotische Bildhauerkunst entwickelte sich erst mit dem Aufstieg des Reiches Lane Xang. Es ist aber schwer, diese Entwicklung nachzuvollziehen, denn laotische Künstler verarbeiteten kaum Stein, sondern vergängliche Materialien. Im Norden (Luang Prabang) schufen sie fast ausschließlich Holzskulpturen , die die Jahrhunderte nicht überdauerten. Im Süden (Vientiane) wurden Bronzen hergestellt, von denen eine Reihe aus dem 15. Jh. erhalten geblieben ist. Der monumentale Buddha von Vat Manorom in Luang Prabang bildet in mehrfacher Hinsicht eine Ausnahme: Die Statue entstand bereits 1372 im Sukhothai-Stil und ist damit die älteste Bronzeskulptur des Landes.
    Die von Thailand beeinflussten Buddhbildnisse in der sitzenden
bhumisparsa-
Mudra (s. Kasten) sind in fast jedem
sim
zu finden. Oft ist das Hauptbildnis von mehreren stehenden Figuren umgeben. Unter ihnen finden sich dynamisch schreitende Buddhas im Sukhothai-Stil ebenso wie die für Laos so typischen, steif wirkenden Figuren in der Regenanrufungspose (S. 274 ).
    Laotische Bronzeskulpturen, die zwischen dem 16. und 18. Jh. entstanden, wirken übertrieben stilisiert. Zu ihren klassischen Merkmalen gehören die halbmondförmigen, mittig zusammenlaufenden Augenbrauen, eine extrem kantige, schnabelförmige Nase und nach oben spitz zulaufende Ohren mit langen, nach außen gebogenen Ohrläppchen.
    Neben Thailand hinterließ auch die Kunst der Khmer ihre Spuren, allen voran bei den Darstellungen des meditierenden Buddha unter dem Schutz des siebenköpfigen Naga-Königs Mucalinda. Viele stehende Buddhas in der
abhaya-
Mudra(s. Kasten S. 132 / 133 ) folgen dem Vorbild des Phra Bang (S. 229 ). Es galt als besonders verdienstvoll, das Heiligtum Lane Xangs zu kopieren. Daher existieren heute mehrere sehr wertvolle Ausführungen, die der Öffentlichkeit nur zu besonderen Anlässen gezeigt werden.
Textilien
    Fashion TV
und thailändische Soaps haben dazu geführt, dass sich junge Laoten heute eher für Jeans als für Trachten interessieren. Traditionell kleiden sich nur noch die Minderheiten in den abgelegenen Gebieten. Dort

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