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Lord Camerons Versuchung

Lord Camerons Versuchung

Titel: Lord Camerons Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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angestellt hat, dachte Ainsley finster. Weil sie wusste, dass Ainsley die Aufgabe zu Ende bringen würde, wie hoch auch immer ihr Einsatz war.
    Deshalb hatte Ainsley auch keine Einwände erhoben, als Isabella vorgeschlagen hatte, dass sie, Ainsley und Beth sich für einen Nachmittag von den Gästen freinehmen sollten, um in Edinburgh einzukaufen. So würde sie die Gelegenheit nutzen können, den Schmuck ihrer Mutter schätzen zu lassen, damit sie Cameron ein faires Angebot für das Darlehen machen konnte. Cameron würde darauf bestehen, zu helfen, und Ainsley war entschlossen, die Aktion auf einer rein geschäftlichen Basis zu halten. Es musste so sein.
    Ainsley hatte einer Sitzung bei Isabellas Schneiderin zugestimmt und war jetzt von prächtigen und wertvollen Stoffen umgeben. Isabella wies die Assistentin der Schneiderin an, Ballen um Ballen mit Moiré, Taft, feinem Baumwollstoff, Knautschsamt und Kaschmir herbeizubringen, ebenso Mengen von kostbaren Spitzen, Bändern und Bordüren.
    Ainsley befühlte einen feinen Seidenstoff aus China, der sich in ihrer Hand leicht wie ein Hauch anfühlte. »Der hier ist himmlisch. Schade, dass sie ihn nicht in Lavendel hat. Du könntest ihn gut tragen, Beth.« Die dunklen Blautöne würden genau zu Beths Augen passen.
    »Beth?«, wiederholte Isabella. »Meine liebe Ainsley, alles, was Madame Claire uns hier zeigt, ist für dich bestimmt. Du wirst ein Ensemble in Dunkelblau bekommen, mit diesem cremefarbenen gestreiften Stoff für den Unterrock, und die chinesische Seide als Futter.« Isabella zog Proben von blauem Samt hervor und legte sie auf einen Satinstoff, der weiß und cremefarben gestreift war. »Mit hellblauer Seide für die Rüschen und den Saum.«
    Ainsley sah sie erschrocken an. »Isabella, das kann ich nicht. Ich bin noch in Trauer. In Halbtrauer zumindest.«
    »Und es ist höchste Zeit, dass du sie ablegst. Ich weiß, die Königin fällt in Ohnmacht, wenn du etwas Helleres als Dunkelgrau trägst, aber du wirst hübschere Kleider brauchen, wenn du mich in London besuchst – für die Oper und die Bälle und meine Soireen. Ich habe die Absicht, dich vorzuzeigen, meine Liebe, und einen ausgezeichneten Geschmack, was Kleider betrifft.«
    »Ihre Ladyschaft hat wirklich ein Auge dafür«, bestätigte die Schneiderin, Madame Claire.
    Isabella wehrte das Kompliment ab. »Mit einem Künstler zu leben hat mich einige Dinge gelehrt. Ich werde dir Mauve oder Violett zugestehen, Ainsley, aber niemals Lavendel.« Sie schüttelte sich demonstrativ und griff nach einer Probe von burgunderfarbenem Moiré. »Versehen mit schwarzen Paspeln gibt dies ein wunderschönes Nachmittagskleid. Aber für dein neues Ballkleid werden wir dieses herrliche Himmelblau nehmen. Bei deinen Augen und deinem Teint kannst du diesen Stoff zum Klingen bringen. Was meinst du, Beth?«
    Beth, die ärmer als arm aufgewachsen war und bis zu ihrem achtundzwanzigsten Lebensjahr kein einziges hübsches Kleid besessen hatte, nickte zustimmend, wenn auch zurückhaltend. »Es ist wunderschön, Isabella.«
    »Dann werden wir es nehmen. Nun, wohin ist das Journal verschwunden?« Isabella schaute sich nach dem Modejournal um, das unter den Stoffen vergraben lag. »Ich weiß, dass ich einen Silberstoff gesehen habe, Madame Claire. Den möchte ich ebenfalls für Ainsleys Ballkleid.«
    Während Isabella und Madame Claire nach dem Journal und dem Silberstoff suchten, wisperte Ainsley Beth zu: »Weiß sie, dass ich mir das nicht leisten kann? Ein Kleid vielleicht, aber ganz sicher kein neues Ballkleid. Ich habe das graue erst letztes Jahr gekauft.«
    »Man hat dich bereits darin gesehen«, gab Beth im Flüsterton zurück. »Das würde Isabella dir darauf antworten.«
    »Aber ich kann das nicht bezahlen.« Isabella, die verwöhnte Tochter eines Earls und jetzt die Frau des reichen Mac MacKenzie konnte nicht verstehen, dass die meisten Leute sich nicht nur aus einer Laune heraus ein neues Kleid leisten konnten.
    »Ihr Lieben, seid ihr etwa knauserig und redet über Geld?« Isabella setzte sich wieder, legte das Modejournal auf ihren Schoß und schlug es auf. »Das ist ein Geschenk für dich, Ainsley. Ich will dich schon ewig aus diesen langweiligen Kleidern heraushaben. Verdirb es mir nicht.«
    »Isabella, ich kann nicht zulassen, dass du …«
    »Doch, das kannst du. Jetzt hör auf, Widerworte zu geben, damit wir fertig werden.« Sie strich glättend über eine Seite des Journals. »Dieses Modell gefällt mir – wir werden

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