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Lord Camerons Versuchung

Lord Camerons Versuchung

Titel: Lord Camerons Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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unmissverständliches Begehren. Vor langer Zeit hatte Ainsley Cameron MacKenzies Verlangen gespürt. Sie erinnerte sich an die prickelnde Hitze, die durch ihren Körper geströmt war, das Feuer seines Kusses. Jahre waren seitdem vergangen, doch sie erinnerte sich noch an den Druck seines Mundes auf ihren Lippen, auf ihrer Haut – und an seine Hände, die so erfahren waren.
    Phyllida stieß ein leises Stöhnen aus und drängte sich enger an Cameron. Ainsley verdrehte die Augen. Sie wusste, dass Mr Chase sich den anderen Gästen des Hauses zu einem Spaziergang durch die Gärten angeschlossen hatte, dessen Wege zu dieser nächtlichen Stunde von Lampions beleuchtet wurden. Ainsley wusste dies, weil sie sich von ebendiesen Gästen entfernt hatte, um Lord Camerons Schlafzimmer durchsuchen zu können.
    Hätten die beiden sie nicht in Ruhe weitersuchen lassen können? Hätte die lästige Phyllida Chase sich nicht ein wenig länger von diesem MacKenzie-Hengst fernhalten können? Nein, stattdessen hatte sie ihn für ein Schäferstündchen hierhergezerrt. Egoistische Kuh.
    Camerons Jacke glitt zu Boden. Seine Weste und das Hemd betonten die Muskeln seines Oberkörpers, die durch Jahre des Reitens und des Trainierens von Pferden gestählt worden waren. Für einen Mann seiner Größe und seiner Kraft bewegte sich Lord Cameron mit überraschender Leichtigkeit und Anmut. Es war dieselbe Anmut, mit der er im Sattel saß. Die Pferde reagierten auf die leiseste Berührung von ihm. Und nicht nur seine Pferde, auch die Frauen reagierten darauf, wie Ainsley aus eigener Erfahrung wusste.
    Die tiefe Narbe auf seinem Jochbein veranlasste so manchen zu der Bemerkung, Lord Camerons Aussehen sei zerstört, aber Ainsley war anderer Meinung. Die Narbe hatte sie nie schlimm gefunden. Was ihr den Atem verschlagen hatte, als Isabella ihn ihr vor sechs Jahren vorgestellt hatte, war seine Größe gewesen. Und die Art, wie seine große Hand ihre so viel kleinere nahezu verschluckt hatte. Cameron hatte sich an der alten Schulfreundin seiner Schwägerin nicht sonderlich interessiert gezeigt, aber später dann …
Oh, jenes Später.
    In diesem Moment galt Camerons Aufmerksamkeit jedoch der schlanken schwarzhaarigen Schönheit Phyllida Chase. Zufällig wusste Ainsley, dass Phyllida ihrem Haar mithilfe einer kleinen Färbung dieses tiefe Schwarz verlieh, aber selbstverständlich würde Ainsley das niemals verraten. So engherzig war sie nicht. Und wenn sie und Isabella sich darüber amüsierten, wem schadete das schon?
    Cameron legte seine Weste ab, dann folgten Krawatte und Kragen, und so hatte Ainsley mit einem Mal einen ungehinderten Blick auf seinen nackten Hals.
    Sie wandte den Blick ab, als sie dabei einen Schmerz in ihrer Brust empfand. Sie fragte sich, wie lange sie wohl warten musste, bis sie es wagen konnte, sich davonzuschleichen – vermutlich, wenn das Paar im Bett war, weil die beiden dann zu sehr miteinander beschäftigt sein würden, um sie zu bemerken. Ainsley holte tief Luft und fühlte sich von Minute zu Minute unbehaglicher.
    Als sie sich so weit beruhigt hatte, dass sie ein weiteres Mal durch den Vorhangspalt spähen konnte, war das Oberteil von Phyllidas Kleid heruntergestreift worden und sie stand im Korsett da, das ihre üppigen Kurven modellierte. Lord Cameron hatte sich hinuntergebeugt und küsste den Busen, der aus dem Korsett quoll. Phyllida stöhnte vor Wonne.
    Ainsley hatte plötzlich das Bild vor Augen, dass Lord Cameron seine Lippen auf ihren Busen drückte. Sie erinnerte sich an seinen heißen Atem auf ihrer Haut, seine Hände auf ihrem Rücken. Und an seinen Kuss. Ein tiefer, warmer Kuss, der ein Verlangen in Ainsley geweckt hatte, wie sie es noch nie empfunden hatte. Sie erinnerte sich genau an den Druck seines Kusses, die Form und den Geschmack seines Mundes, an seine rauen Fingerspitzen auf ihrer Haut.
    Sie erinnerte sich aber auch, wie eiskalt ihr ums Herz gewesen war, als er sie am nächsten Tag keines Blickes mehr gewürdigt hatte. Ihre eigene Schuld. Ainsley war jung gewesen und hatte sich hereinlegen lassen, und sie hatte das Problem noch vergrößert, indem sie Lord Cameron gekränkt hatte.
    Phyllidas Hand befand sich jetzt unter Camerons Kilt. Als Cameron sich bewegte, um sie dort spielen zu lassen, rutschte der Kilt höher. Ainsley schaute auf Camerons kräftige Oberschenkel und sah mit Erschrecken die Narben, die sich von den Kniekehlen bis hinauf zum Ansatz seiner Hinterbacken zogen.
    Es waren tiefe, schartige

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