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Lord der toten Seelen: Royal House of Shadows (German Edition)

Lord der toten Seelen: Royal House of Shadows (German Edition)

Titel: Lord der toten Seelen: Royal House of Shadows (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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seinem Rücken trug – denn wenn sie diese Welt erst verlassen hatten, würde er nicht länger in der Lage sein, die Macht des Abgrunds zu beschwören. Er und Liliana würden sich dann auf ihre eigene Magie verlassen müssen, bis sie Elden erreichten – wenn sie davon jedoch zu viel benutzten, machte sie das schwach und verletzlich.
    „Du wirst über die Burg wachen“, sagte er zu Bard. „Die Kitchari haben ein Auge auf die Umgebung, die Anubi bewachen den Himmel. Aber die Arachdem sollten nicht wiederkommen.“ Er hatte nach dem Aufwachen gespürt, dass sie seine Welt verlassen hatten, als Liliana noch weich und warm neben ihm gelegen hatte.
    Bards seelenvolle Augen waren dunkel. „Passt auf euch auf.“
    Micah nickte und schaute zu Liliana, die wieder eine von den Laufburschen-Uniformen trug, die Jissa von irgendwo aufgetrieben hatte. Sie verabschiedete sich gerade von der Brownie, der Bards Herz gehörte. Jissa war aufgebracht, aber sie weinte nicht. Die Frauen umarmten sich fest und eindringlich, und dann stand Liliana neben ihm. „Es wird Zeit“, sagte sie mit einem Blick auf die Uhr, die sie für ihn an einer Kette um ihren Hals trug, die Uhr mit dem Einhorn-Prinzen auf dem Zifferblatt.
    Die Zeiger standen fast auf Mitternacht.
    Ohne weitere Verabschiedungen – auch wenn er Liliana dabei erwischte, wie sie einer winzigen zuckenden Schnauze zuwinkte, die in einem Türspalt erschien – führte Micah sie hinaus in den Steingarten und nahm sie in die Arme.
    Als Micah sich auf ledrigen braunen Schwingen in die Luft erhob, lenkte Liliana sich ab, indem sie überlegte, wie sie zur Burg gelangen sollten, wenn sie Elden erst erreicht hatten. Der See war unüberwindbar – die speziell von ihrem Vater gezüchteten Fische verschlangen nicht nur Fleisch, sie würden sich auch über jedes Boot oder Floß hermachen, das nicht mit den persönlichen Schutzzaubern des Blutmagiers versehen war.
    Die Brücke war nicht besser. Die Kreaturen, die sie bewachten, mit Zangen und Schwänzen wie riesige Skorpione und Zähnen wie eine kreischende Banshee, waren vielleicht einmal klein und relativ harmlos gewesen, aber jetzt nicht mehr. Sie waren dermaßen groß, dass Micah und sie vielleicht schnell genug sein könnten, um an ihren peitschenden Schwänzen vorbeizukommen – aber das Risiko war viel zu hoch, nicht nur wegen des tödlichen Gifts der Kreaturen, sondern auch, weil sie schutzlos auf der Brücke stehen würden, leichte Zielscheiben für die Wachen auf den Burgzinnen.
    Eine Hitzewelle traf sie, auf der schmalen Grenze zwischen erträglich und schmerzhaft.
    Als sie hinabblickte, entdeckte sie die brodelnden Lavabecken, die diese Hitze ausstrahlten. Von diesen glühend roten Becken sagte man, sie wären so heiß, dass ein Mann, der dort hineinfiel, binnen eines Atemzugs schmolz. Etwas regte sich unter der zähen Oberfläche eines der Becken, und als es sich mit vier Krallen über den Rand zog, erkannte sie einen riesigen Salamander. Aus Schwefelaugen starrte er sie so gierig an, dass sie wusste, wenn sie ihm zu nah kamen, würde er seine feurige Zunge ausstrecken und sie in sein brennendes Reich ziehen, um sie langsam und qualvoll zu verschlingen.
    Micah schloss die Arme fester um sie. „Hab keine Angst, Lily. Hier kann uns nichts und niemand etwas anhaben.“
    Sie löste den Blick nicht von der Echse, als sie sagte: „Mein Vater hat mich einmal mit einem Salamander verbrannt. Ich habe solche Angst vor ihnen.“ Sie hatte diese Angst noch nie jemandem anvertraut, noch nie jemanden gehabt, dem sie vertrauen konnte, dass er diese Angst nicht benutzen würde, um sie zu quälen.
    Micahs Flügel flatterten wie die von Fledermäusen, als er sie schneller über die Lavabecken trug. „Ich werde deinen Vater umbringen, und dann wirst du keine Angst mehr haben.“
    Der Befehl – und ein solcher war es – brachte sie zum Lachen, noch während die Angst in ihr lauerte. Dann hatten sie die Lavabecken hinter sich gelassen und überquerten ein ödes Stück Wüste. Der Sand schien zu glitzern wie Splitter wertvoller Steine. „Micah“, sagte sie nach einiger Zeit und runzelte die Stirn, „deine Flügel.“
    „Ich weiß.“ Durch heiße Luftströme hindurch landete er auf dem leuchtenden Wüstensand, der mit Rot und Blau und Aquamarin durchzogen war.
    Sie setzte die Provianttasche ab, die sie getragen hatte, und bat ihn, seine Flügel auszubreiten, damit sie sich die Stellen ansehen konnte, an denen das ledrige Material

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