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Lord der toten Seelen: Royal House of Shadows (German Edition)

Lord der toten Seelen: Royal House of Shadows (German Edition)

Titel: Lord der toten Seelen: Royal House of Shadows (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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durchsichtig geworden war. Ein feines Netz hielt Muskeln und Sehnen weiterhin zusammen, aber es war spröde und riss leicht. „Das muss daran liegen, dass du mich trägst“, sagte sie mit gerunzelter Stirn. „Die Anstrengung …“
    „Nein.“ Er ließ sein Schwert in den Sand fallen und neigte den Kopf in den glühend heißen Wüstenwind. „In der Luft ist ein schleichendes Gift. Es wurde durch den Eintritt in diese Welt geschwächt und kann unseren Körpern nicht schaden, aber meine Flügel, so scheint es, sind verletzlicher.“
    „Ich bin schuld“, flüsterte sie und wusste, der Giftzauber war an ihr Blut gebunden. „Das Gift greift uns meinetwegen an.“

23. KAPITEL
    H ör auf, an ihn zu denken, Lily.“ Micah sah seine Flügel finster an. „Konzentrier dich darauf, wie wir das Gift bekämpfen können, denn wenn uns meine Flügel nicht über den Großen Graben tragen können, kommen wir nie rechtzeitig an.“
    Sie schüttelte die Kälte in sich ab und berührte einen der durchsichtigen Flecken. „Tut es weh?“
    „Ja.“
    Sie hob ruckartig den Kopf und ließ die Hand sinken.
    „Micah.“
    „Ist schon gut.“ Er streckte einen Arm aus und stach ein Loch durch die beschädigte Stelle. „Es hilft ja nichts. Sie lösen sich auf.“
    Vor Lilianas Augen rollten die Flügel sich nach innen zusammen. Ihr drehte sich vor Schreck der Magen um. „Du darfst die Flügel nicht wieder in deinen Körper aufnehmen!“
    „Ich weiß nicht einmal, woher sie kommen, aber ja, wenn sie in meinen Körper zurückkehren, könnte es dem Gift gelingen, mich von innen anzugreifen. Ich kann in dieser Welt eigentlich nicht sterben, aber die Magie deines Vaters ist heimtückisch.“ Er griff in einen seiner Stiefel und zog ein großes Jagdmesser heraus. „Du musst sie abschneiden, Lily. Ich kann sie nicht selbst erreichen.“
    Ihr Magen drohte bei dem Gedanken daran zu revoltieren, aber sie zögerte nicht, denn wie sie ihren Vater kannte, würde das Gift Micah erst unerträgliche Schmerzen bereiten, ehe es ihn umbrachte. Sie nahm das Messer, verschloss sich vor allem anderen und legte dann, zum ersten Mal im Leben, aus freien Stücken eine Klinge an ein lebendes Wesen.
    Seine Flügel waren zäh, und sie schluchzte fast vor Erleichterung, als der erste Schnitt nicht blutete. Trotzdem wusste sie, dass sie Micah wehtat, auch wenn er keinen Laut von sich gab. „Fast geschafft“, flüsterte sie mit rauer Kehle. „Nur ein bisschen weiter noch, Liebling.“
    Der zweite zusammengerollte Flügel fiel in den schimmernden Sand, der so heiß war, dass er anfing, die Sohlen ihrer Stiefel zu versengen. „So.“ Sie untersuchte die zwei schmalen Stümpfe, die an seinem Rücken verblieben, und konnte dort keine Anzeichen von Gift entdecken, aber sie biss sich doch auf die Unterlippe und benutzte den winzigen Tropfen Blut, um ganz sicherzugehen. „Du kannst diese Stücke wieder einziehen.“
    Er sank auf die Knie, noch während die Stümpfe seiner Flügel in seinem Fleisch verschwanden und die schwarze Rüstung sich darüber schloss. Sie ließ das Messer fallen und kniete sich vor ihn. Es war ihr egal, dass der Sand durch ihre Hosen brannte. „Es tut mir leid, Micah. Es tut mir so leid.“ Sie schlang die Arme um ihn und küsste und tätschelte und streichelte ihn, bis er aufhörte zu zittern und aufstand, wobei er sie mit hochzog.
    „Ohne meine Flügel“, sagte er, wieder ganz Lord der Schwarzen Burg, „müssen wir einen anderen Weg finden, um die Grenze zwischen den Welten zu erreichen.“
    Jetzt, da sie wieder denken konnte, wurde sie sich der glühenden Hitze bewusst. „Ich könnte mein Blut benutzen“, sagte sie, und Schweißperlen liefen ihr die Wirbelsäule hinab und sammelten sich im Tal zwischen ihren Brüsten.
    Micah schüttelte den Kopf. „Nein, wir müssen unsere Kräfte, so gut es geht, bewahren. Dein Vater ist ein mächtiger Gegner.“
    „Gibt es einen anderen Weg, die Magie des Abgrundes zu nutzen, um uns an die Grenze zu bringen?“ Sie schirmte ihre Augen mit der Hand ab und sah sich um, aber in jeder Richtung sah sie nichts als endlosen Sand, der glitzerte und über den Wellen unerträglicher Hitze rollten.
    „Ja.“ Micah sah sie ernst an. „Ich kann einen der riesigen Salamander rufen, damit er uns den Rest des Weges trägt.“
    Galle stieg in ihr hoch. „Er verbrennt uns bei lebendigem Leib.“ Die Haut dieser Kreaturen war reines Feuer.
    „Ich werde uns beschützen“, sagte er und streichelte dabei

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