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Lord Garrows widerspenstige Braut

Lord Garrows widerspenstige Braut

Titel: Lord Garrows widerspenstige Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyn Stone
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er sich seinen Platz in ihrem Herzen genauso schnell erobert hatte, wie er Miranda Durston gerade um neunzehntausendsiebenhundert Pfund erleichtert hatte.

15. Kapitel
     
    Um den Sieg über die ungeliebten Gäste zu feiern, schenkte James sich und Susanna ein Glas Sherry ein.
    "Hast du denn vor, deinen Gewinn einzufordern?" fragte Susanna ihn, als sie mit den Kristallgläsern anstießen.
    "Warum nicht? Ich glaube allerdings nicht, dass ich damit viel Erfolg haben werde." Er nippte an seinem Sherry, dann setzte er das Glas ab und zog sie an sich.
    Sie blickte ihn an, während sie ihr Glas beiseite stellte. Langsam hob sie den Kopf und küsste ihn. Wie weich, wie einladend diese Lippen waren. James stöhnte. Noch mehr von diesen aufregenden Spielereien ertrug er nicht. Entweder gab sie sich ihm endlich hin – oder er würde die Finger ganz von ihr lassen müssen.
    Jede Faser seines Körpers hungerte nach ihr. Wie kann man sich vor solcher Besessenheit schützen, fragte er sich ratlos. Endlich verstand er, warum sein Vater nie von seiner Mutter losgekommen war.
    Als er seinen Mund von ihren Lippen löste, schaute sie ihn traumverloren an. Ihre Lippen waren voll und rot.
    "Wie … wie werden sie fortkommen?" flüsterte sie.
    "Was?" James blinzelte. "Oh!"
    "Geben wir ihnen den Ponywagen?"
    Offensichtlich spürte Susanna nicht das gleiche Verlangen nach ihm wie er nach ihr. Gequält machte er einen Schritt zurück. "Wie du wünschst. Ich werde mich gleich darum kümmern", sagte er mit rauer Stimme.
    "James?" Sie griff nach seiner Hand.
    "Ja?" Er zuckte unter ihrer Berührung zusammen.
    "Beeile dich, ja? Dann können wir uns weiter … unterhalten, sagte sie."
    "Unterhalten?" fragte er.
    Sie senkte den Kopf und errötete.
    "Was meinst du damit, Susanna?" fragte er. Unsicher blickte James sie an. Hatte er sich getäuscht? Hatte sie doch etwas für ihn übrig?
    Ein Versprechen lag in ihren Augen, als sie erwiderte: "Du hast es vorhin selbst gesagt … Es wird Zeit …"
    Er küsste Susanna auf die Nasenspitze. "Ich bin gleich wieder da! Bitte bleib, wo du bist", meinte er aufgeregt.
    Ihr Kichern begleitete ihn auf dem Weg nach draußen.
     
    So überraschend wie sie gekommen waren, verschwanden Mr. Fowler und Miss Durston wieder aus Drevers. Parlan McNee saß auf dem Wagen und würde Miss Durston und Mr. Fowler kutschieren. James' Pferd war schon angeschirrt worden, und Kait eilte mit den Koffern und Reisekisten der beiden herbei. Die Abreise ging kurz und schmerzlos über die Bühne.
    "Gute Reise und komm gesund zurück, Parlan", sagte James und steckte dem alten Mann Geld für die Übernachtung zu. "Fahr vorsichtig. Der Weg ist voller Schlaglöcher."
    "Ja, Mylord." Der Kutscher tippte sich an den Hut.
    Zwischen den scheidenden Gästen und ihrem Gastgeber wurden keine Abschiedsgrüße ausgetauscht, sondern nur böse Blicke. James blieb gerade lange genug, um sich davon zu überzeugen, dass beide bei der Abfahrt brav im Ponywagen saßen. Dann eilte er zurück ins Haus. Seine Besucher hatte er zu diesem Zeitpunkt schon fast vergessen.
    Er war über sich selbst erstaunt. Er hatte sich so fest vorgenommen, Susanna keine Macht über seine Gefühle ausüben zu lassen. Doch die Lust, die er spürte, betäubte seinen Verstand völlig. Nun, Lust war ein vorübergehendes Gefühl. Dass er Susanna gegenüber Lust empfand, war an sich noch nicht schlimm.
    Liebe dagegen war etwas Bleibendes. Und er liebte Susanna schon jetzt weit mehr, als es ihm recht war. Wenn sie wüsste, was er für sie empfand … Sie würde ihn gängeln. Gerade eine so willensstarke Frau wie sie würde seine Liebe benutzen, um ihn nach Strich und Faden zu manipulieren. Das konnte er ihr nicht einmal zum Vorwurf machen. So war nun einmal die menschliche Natur.
    Nur zu gut erinnerte er sich, wie seine Mutter ihre Venedig-Reise durchgesetzt hatte. "Garrow, mein Lieber", hatte sie gemeint und ihn traurig angelächelt. "Wenn du mich so sehr lieben würdest wie Bonwell, dann würdest du mit mir nach Venedig reisen. Er fährt dorthin. Jeder fährt dorthin. Und es ist so langweilig hier." Und sein Vater? Der hatte eilends alles stehen und liegen lassen, um Vorbereitungen für die Reise zu treffen. Nicht nur, weil er James' Mutter liebte – nein, weil er wusste, dass seine Frau auch alleine fahren und Lord Bonwell ihn, wenn auch nur für die Dauer der Reise, ersetzen würde.
    "Trent hat mir diese Smaragde geschenkt", hatte sie beiläufig fallen lassen. "Sind sie nicht

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