Lord Garrows widerspenstige Braut
würde es so sein wie heute, denn es war ihre erste gemeinsame Nacht gewesen.
Er schloss die Augen. Welch unnütze Sorgen, dachte er. Vielleicht würde es beim nächsten Mal noch schöner werden. Es gab da einiges, was er ihr beibringen konnte, einiges, was er gerne mit ihr ausprobieren würde … Verlangend strich er mit dem Finger über ihre zarten Hüftknochen. Schon jetzt wollte er sie noch einmal.
Als Susanna sich auf einen Ellenbogen aufstützte, lächelte er sie an.
"Wie … wie oft soll das passieren?" fragte Susanna.
Sein Lächeln wurde breiter. Sein Stolz schwoll in gleichem Umfang wie seine Lust. Er war so weit, bereit, sich jeder Herausforderung zu stellen. "Wie oft hättest du es denn gerne, Susanna?" neckte er sie.
Sie zog die Augenbrauen zusammen, während sie überlegte. Dann meinte sie mit unsicherem Blick: "Vielleicht alle drei Jahre? Würde das nicht genügen?"
Ungläubig starrte James sie an. Ihm fehlten die Worte. Alle drei Jahre wollte sie mit ihm schlafen? Er konnte es nicht fassen. Sein Stolz fiel in sich zusammen wie ein Kartenhaus.
Susanna wartete auf seine Antwort und sah ihn fragend an.
James rollte sich aus dem Bett, griff hastig nach seinem Kilt und warf ihn sich wie eine Rüstung über. "Nun – wie du willst, Susanna. Dann sehen wir uns eben alle drei Jahre in meinem Bett!" Mit diesen Worten schritt er aus dem Zimmer und machte sich auf den Weg in den Weinkeller. Wenn je ein Mann Grund gehabt hatte, sich zu betrinken, dann er.
Susanna kuschelte sich in die Kissen und atmete tief ein. James' Geruch war wie sein Charakter – wild, so süß und verführerisch. Sie war überglücklich. Es war wundervoll, mit ihm zu schlafen. Warum hatte ihr nie jemand gesagt, wie gemeinsam geteilte Lust sich anfühlte? Vermutlich, weil Worte dafür nicht ausreichten, eine solche Erfahrung zu beschreiben.
Obwohl Susanna sich darüber im Klaren war, dass sie James mit ihrem letzten Vorschlag verärgert hatte, würde sie ihn an sein Zugeständnis erinnern, wenn sie musste. Alle drei Jahre, das musste leider ausreichen, obwohl sie selber nicht allzu glücklich darüber war. Susanna wusste, dass sie sich auf James' Wort verlassen konnte. Die Frage war nur: Würde sie es schaffen, sich selbst an die von ihr gesetzte Frist zu halten?
Der Gedanke daran, jedes Jahr ein Kind zu gebären, hätte eigentlich ausreichen müssen, um sie zur Vernunft zu bringen. Aber, ach, fast ist es das wert, dachte Susanna. Wenn sie dafür solch berauschende Erlebnisse haben konnte … Sie war sich sicher, dass nur er bewerkstelligen konnte, dass sie sich so fühlte.
Dass nicht nur sie den Vollzug der Ehe genossen hatte, erfüllte sie mit einigem Stolz. James war mit ihr zufrieden gewesen, daran gab es keinen Zweifel. Sie lächelte selig, als sie sich an sein Lächeln erinnerte. Die Sehnsucht, das alles so schnell wie möglich noch einmal zu erleben, war fast unerträglich. Wie auch nicht? Ein rarer Moment vollkommenen Glücks war ihr vergönnt worden.
Doch dieses einzige Mal genügt, um schwanger zu werden, dachte Susanna und presste ihre Handfläche nachdenklich auf ihren Unterleib. Jede Frau wusste das.
Schwanger sein . Eigentlich beunruhigte sie diese Vorstellung nicht besonders. Schließlich brauchten sie einen Erben. Und ein weiteres Kind ein paar Jahre später würde ihren Körper nicht in Gefahr bringen. Drei Kinder waren aber für jede Frau genug. Vielleicht könnte sie auch vier zur Welt bringen, wenn sie dabei nicht so schwach wurde wie ihre Mutter. Dann durfte James sie einfach nicht mehr besuchen.
Sie seufzte und fühlte sich seltsam betrogen. James war nicht der Einzige, der das hier vermissen würde. Plötzlich schoss ihr durch den Kopf: Ob sie wohl Zwillinge bekommen würde, wenn sie noch ein zweites Mal …? Sie überlegte hin und her, kam aber zu keinem Schluss. Sie würde versuchen, das in einem Buch in Erfahrung zu bringen. Oder vielleicht konnte sie ja auch jemanden fragen. Aber wer sollte ihr dazu Auskunft geben können?
Sie setzte sich auf, zog die Decke über ihre Brust und schlang die Arme um die Knie. Doch der Gedanke ließ sich nicht abschütteln. Wenn es nicht kurz nach dem ersten Mal geschah, würde es kaum zu Zwillingen kommen. Oder doch? Wenn sie erst schwanger war, konnten sie dann ohne irgendwelche Konsequenzen …? Langsam schüttelte Susanna den Kopf. Würden sie dadurch ihr ungeborenes Kind in Gefahr bringen?
Nicht zum ersten Mal verfluchte Susanna das Unwissen, in dem Frauen
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