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Lord Stonevilles Geheimnis

Lord Stonevilles Geheimnis

Titel: Lord Stonevilles Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Jeffries
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sie ihn vor sich hatte.
      Sie verließ das Zimmer, und als sie plötzlich unten im Korridor einen kleinen Tumult hörte, beschleunigte sie ihre Schritte. Um Himmels willen, Freddy war wach!
      »Ich komme mit!«, sagte er gerade zu Mr Pinter. »Sie wollten sich wohl ohne mich davonschleichen!«
      »So ein Unsinn!«, rief Maria und trat zwischen die beiden. »Mr Pinter und ich müssen noch einige Dinge besprechen. Da wir noch nicht gefrühstückt haben, wollte ich dich gerade wecken und dich bitten, uns ein paar Nierenpastetchen aus dem Geschäft zu besorgen, das wir bei unserer Ankunft gesehen haben.«
      Bei der Aussicht auf etwas zu essen hellte sich Freddys Miene auf. Doch dann kniff er misstrauisch die Augen zusammen. »Warum frühstücken wir denn nicht hier?«
      Maria sah sich verstohlen um, aber es war zum Glück niemand in ihrer Nähe. »Das Frühstück hier ist sehr teuer, nicht wahr, Mr Pinter?«, sagte sie leise.
      »Ja, sehr teuer«, entgegnete er trocken.
      »Ich dachte, wir sollten sparen, wo wir nur können.« Sie kramte ein paar von den wenigen Münzen, die ihr geblieben waren, aus ihrer Handtasche hervor und schenkte ihrem Vetter ein gewinnendes Lächeln. »Es wäre also ganz wunderbar, wenn du so lieb wärst und uns ein paar Pastetchen holst.«
      Freddy zögerte, aber Nierenpastetchen mochte er besonders gern. »Na gut«, brummte er nach einer Weile. »Aber ich bin gleich wieder da. Ohne mich gehst du nirgendwohin!«
      »Natürlich nicht.«
      Doch sobald er außer Sichtweite war, drängte Maria Mr Pinter aus der Tür und machte sich mit ihm auf den Weg zu Nathans Pension, die glücklicherweise in der entgegengesetzten Richtung lag. Da Freddy keine Ahnung hatte, wo sie sich befand, waren sie erst einmal sicher vor ihm und seinem Schwert.
      Als sie das schmucke kleine Cottage erreicht hatten, fragte Mr Pinter nach Mr Hyatt. Der Inhaber ging ihn holen und ließ sie in einem rustikalen Empfangszimmer warten, in dem Vitrinen mit hübschem Bauerngeschirr standen.
      Maria stellte sich ans Fenster, damit sie von der Tür aus nicht gleich zu sehen war. Sie wollte Nathan überraschen.
      Als er hereinkam und auf Mr Pinter zuging, war sie allerdings überrascht. Er sah völlig verändert aus. Die Koteletten hatte er sich wachsen lassen, sodass sie ihm fast bis ans Kinn reichten, und sein blondes Haar war nicht mehr glatt, sondern fiel ihm in Locken auf die Schultern. Drehte er sich jetzt etwa die Haare ein?
      Und wie er angezogen war! Er hatte nie viel für Mode übriggehabt – nicht zuletzt weil er es seinem Vater schon in jungen Jahren verübelt hatte, dass er viel zu großen Wert auf schicke Kleidung gelegt hatte. Aber nun trug Nathan einen feinen Zwirn, der sogar die Kleidung der Sharpe-Brüder in den Schatten stellte.
      Dass er so gut aussah und sich verhielt, als wäre alles in bester Ordnung, entfachte in Maria einen glühenden Zorn, der alles ringsum in Brand zu stecken drohte. Zu allem Überfluss hatte der achtlose Mistkerl sie immer noch nicht bemerkt!
      »Was kann ich für Sie tun, Sir?«, fragte Nathan Mr Pinter in dem aufgeräumten Tonfall eines Geschäftsmanns.
      Das brachte das Fass zum Überlaufen. Bevor Mr Pinter antworten konnte, sagte Maria: »Guten Morgen, Nathan!«
      Er drehte sich ruckartig um, und als er sie erblickte, wich ihm alle Farbe aus dem Gesicht. »Maria! Was machst du denn …?« Er hielt inne, als er sah, dass sie Schwarz trug. »Was ist passiert?«
      »Vater ist tot!«, fuhr sie ihn an und musste an sich halten, um nicht vollends die Beherrschung zu verlieren.
      »Mein Gott!« Nathan wirkte ehrlich betroffen. »Das tut mir furchtbar leid. Ich hatte ja keine Ahnung.«
      »Natürlich nicht. Das weiß ich allzu gut.« Die Wörter sprudelten nur so aus ihr heraus. »Ich habe dir mehrere Briefe geschickt, auf die ich keine Antwort bekommen habe. Und ohne dich konnten die Treuhänder den Nachlass nicht regeln – wegen Papas verdammtem Testament.«
      Sie marschierte auf ihn zu, und ihre Wut wurde mit jedem Schritt größer. »Ich musste meine schwindenden Mittel dazu benutzen, nach England zu reisen und dich zu suchen. Nun kann ich Mr Pinter nicht einmal mehr das Honorar dafür zahlen, dass er dich ausfindig gemacht hat. Und was machst du? Du nutzt das gesamte Wissen, das du bei meinem Vater erworben hast, und gründest ein neues Unternehmen, das unseren Betrieb ruinieren wird!«
      »Ich kann es dir erklären«, sagte Nathan mit belegter

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