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Lord Stonevilles Geheimnis

Lord Stonevilles Geheimnis

Titel: Lord Stonevilles Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Jeffries
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Stimme.
      Doch Maria war nicht mehr zu bremsen. »Und die ganze Zeit über habe ich Ängste ausgestanden, dass du tot in der Themse liegst oder so etwas!« Tränen stiegen ihr in die Augen, doch sie unterdrückte sie erbarmungslos. »Freddy und ich haben voller Sorge, dass dir etwas Schreckliches zugestoßen sein könnte, ganz London abgesucht!«
      »Oh, mein Liebling, ich …«
      »Untersteh dich, mich so zu nennen!«, schrie sie. »Es war alles gelogen, nicht wahr? Der Heiratsantrag, deine Küsse.«
      »Maria«, sagte er mit einem Blick in Pinters Richtung, »es ist unschicklich, dass du …«
      »Unschicklich!«, empörte sie sich. »Ist es etwa schicklich, dass du deinen Geschäftspartner belogen und bestohlen hast?«
      Offensichtlich gekränkt richtete sich Nathan zu seiner vollen Größe auf. »Ich habe deinen Vater nicht bestohlen. So etwas würde ich niemals tun!«
      »Ach was? Wie soll man es denn sonst nennen, wenn du eine Flotte Klipper zum Verkauf anbietest, obwohl dir die Hälfte davon gar nicht gehört?«
      Nathan erstarrte, dann schaute er abermals zu Pinter und sagte mit gesenkter Stimme: »Könnten wir dieses Gespräch bitte unter vier Augen fortsetzen?«
      »Auf keinen Fall!«, entgegnete Maria, denn ein paar Dinge hatte sie aus ihrer Kriminallektüre gelernt. Betrüger nutzten immer das weiche Herz ihrer Opfer aus, und deshalb brauchte sie Mr Pinter mit seinem kühlen Verstand. Er musste verhindern, dass sie Nathans Lügen Glauben schenkte, falls sie wider besseres Wissen auf ihn hereinzufallen drohte. »Ich möchte Mr Pinter als Zeugen dabeihaben. Ich vertraue dir nicht.«
      »Es ist nicht so, wie du denkst!« Nathan sah sie ernst an. »Ich habe es für uns getan.«
      »Für uns ?« Wie konnte er nur so etwas behaupten! Maria war fassungslos.
      »Ist dir nie der Gedanke gekommen, dass vier Jahre eine recht lange Verlobungszeit sind?«
      »Doch, natürlich, aber Papa sagte …«
      »Ich weiß.« Nathan verzog verächtlich den Mund. »Er sagte, er müsse sicher sein, dass ich das Unternehmen leiten kann, bevor er dich mir anvertraut.«
      »Er wollte dich doch nur auf die Probe stellen. Im Grunde hat er immer auf dich vertraut. Sonst hätte er dir nicht die Hälfte seines Unternehmens vermacht.«
      »Hat er? Er hat es mir immer versprochen, aber ich hatte nie die Gewissheit, dass er sein Versprechen auch halten wird.« Nathan ergriff zu Marias Überraschung ihre Hände. »Er hat mir die Heirat mit dir vier Jahre lang in Aussicht gestellt, aber immer, wenn ich ihn darauf ansprach, hat er gesagt, die Zeit sei noch nicht reif.«
      Sie starrte ihn mit offenem Mund an. »Das kann doch nicht wahr sein!«
      »Glaub mir, es ist wahr.« Er drückte ihre Hände. »Eines Tages kam mir der Verdacht, dass er mich einfach nur ausbeuten wollte, um seine Hälfte irgendwann an einen anderen zu verkaufen.«
      Maria entriss ihm ihre Hände. »Warum sollte er das tun? Er hatte keinen Sohn, dem er das Unternehmen übergeben konnte, also brauchte er einen guten Mann wie dich, der nach seinem Tod das Unternehmen weiterführt.«
      »Trotzdem hat er uns nicht erlaubt zu heiraten. Ich konnte es nicht erwarten. Ich wollte endlich eine Ehefrau.«
      »Also bist du nach England gereist, um dir eine zu suchen?«
      »Nein!« Nathan strich sich nervös über seine Koteletten. »Dein Vater sagte mir, wenn ich den Handel in London abschließen würde, ließe er uns heiraten. Aber die Verhandlungen sind gescheitert. Die Leute betonten immer wieder, dein Vater sei ein alter Mann, und wenn ich nur sein Teilhaber wäre, könnten sie nicht darauf vertrauen, dass New Bedford Ships die Klipper tatsächlich liefert. Sie hatten Angst, in der Luft zu hängen, falls deinem Vater etwas zustoßen würde.«
      Als Maria ihn zweifelnd ansah, fügte er mit gedämpfter Stimme hinzu: »Ich habe ihnen von unserer Verlobung erzählt, aber auf so eine inoffizielle Vereinbarung wollten sie sich nicht verlassen. Sie befürchteten, du könntest dich entscheiden, mich nicht zu heiraten, und stattdessen deine Hälfte an einen anderen Partner verkaufen. Wie stünden sie dann da?«
      »Du wusstest, dass ich das niemals tun würde.«
      »Ja, aber sie wussten es nicht. Also habe ich mir überlegt, dass ich den Handel allein abschließe, als eigenständiges Unternehmen, um mir eine stärkere Position aufzubauen. Ich wollte deinem Vater damit drohen, mit meiner Hälfte des Unternehmens – und dem Neuabschluss –

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