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Lord Stonevilles Geheimnis

Lord Stonevilles Geheimnis

Titel: Lord Stonevilles Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Jeffries
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Maria, sei nicht albern!« Er packte sie am Arm. »Ich habe der jungen Dame nichts versprochen. Sie bedeutet mir nichts.«
      Sie riss sich von ihm los. »Was für ein Zufall. Ich anscheinend auch nicht.«
      »Das ist nicht wahr!«
      Maria packte die kalte Wut. »Ich habe mir die Augen aus dem Kopf geweint. Ich habe mir Sorgen um dich gemacht. Als du nicht auf meine Briefe reagiert hast, habe ich die weite Reise in dieses verfluchte Land auf mich genommen, um dich zu suchen – und nicht einmal bei der Reederei wusste man, wo du anzutreffen bist! Ich hatte kaum Geld in der Tasche und keine Ahnung, was ich tun sollte …«
      »Dann hättest du zu Hause bleiben sollen, wo du hingehörst!«, brauste er auf.
      Maria starrte ihn fassungslos an. Nun kam der wahre Nathan zum Vorschein. Die ganze Zeit über hatte sie geglaubt, er wäre ihr Freund – ein Mann, der verstand, warum sie nicht war wie andere Frauen. Aber in Wahrheit hatte er schon immer versucht, ihr all das abzugewöhnen, was er an ihr als unschicklich empfand. Er hatte es auf subtile Weise getan – eine kleine Ermahnung hier, ein missbilligendes Lächeln dort –, aber im Grunde war ihre Beziehung immer von seinem Missfallen getrübt gewesen.
      Wenn sie ehrlich war, musste sie sich eingestehen, dass Nathan sie nie so akzeptiert hatte, wie sie wirklich war. Im Gegensatz zu Oliver.
      Oliver! Plötzlich sehnte sie sich ganz furchtbar nach ihm. Sie konnte sich seine zynischen Bemerkungen über Nathan lebhaft vorstellen, und dann würde er ihr sagen, dass sie etwas Besseres verdient hatte. Sie wäre sicher, dass er jedes Wort ernst meinte, denn trotz seiner Fehler und Schwächen, trotz seiner Verschwiegenheit in Bezug auf seine Vergangenheit hatte er sie noch nie belogen.
      »Du hast keine Ahnung, wie froh ich darüber bin, dass ich nicht zu Hause geblieben bin«, sagte sie leise. »Sonst hätte ich nicht herausgefunden, dass du nicht der Richtige für mich bist und wir nicht zum Ehepaar taugen.«
      Nathan schüttelte den Kopf. »Das ist nicht wahr! Du bist jetzt nur verärgert.« Er streckte die Hand aus, um ihr über die Wange zu streicheln, doch Maria wich vor ihm zurück. Seine Miene verhärtete sich. »Wir sind immer noch rechtmäßig verlobt. Wenn du unsere Verlobung aus Verärgerung über diese alberne Sache mit Miss Kinsley löst, sehe ich mich gezwungen, Maßnahmen zu ergreifen.«
      Maria sah ihn ungläubig an, und ihr Puls hämmerte in ihren Ohren. »Was willst du damit sagen?«
      Grimmige Entschlossenheit blitzte in seinen Augen auf. »Dann werde ich dich wegen Wortbruchs verklagen. Das Gericht wird sich mir gegenüber sicherlich sehr verständnisvoll zeigen, wenn ich erkläre, dass dein Vater wollte, dass wir heiraten, und du unserer Verlobung zugestimmt hast, mich aber aus einer plötzlichen Verstimmung heraus zurückweist. Ich werde berichten, was ich alles getan habe, um den Wert des Unternehmens zu steigern. Ich kann die Vermögenswerte des Unternehmens sogar gerichtlich sperren lassen, wenn es das ist, was du willst.«
      »Wie kannst du es wagen!«, rief Maria entsetzt. »Und was ist mit deinen betrügerischen Machenschaften? Deine Geschäfte basieren auf einer Lüge. Was meinst du, was das Gericht dazu sagen wird?«
      »Das wird den Richter gar nicht interessieren«, erwiderte Nathan gelassen. »Es ist nicht rechtswidrig, ein neues Unternehmen zu gründen. Ich musste meine Interessen wahren. Ich werde sagen, dass ich deinen Vater zu seinem eigenen Besten aus diesen Dingen herausgehalten habe, was ja auch der Wahrheit entspricht.«
      »Oh nein, keineswegs! Du hast hinter seinem Rücken Geschäfte gemacht. Das ist die Wahrheit.«
      »Das kannst du nicht beweisen. Dein Vater ist tot. Ich könnte sagen, dass er seine Einwilligung zu meiner Vorgehensweise gegeben hat.«
      »Du weißt sehr gut, dass er das nicht getan hat.« Maria war schockiert über Nathans eklatanten Mangel an moralischem Empfinden. »Was bist du nur für ein Mann?«
      Er sah sie durchdringend an. »Ein Mann, der eine Chance im Leben haben will. Und der dich immer noch zu seiner Ehefrau machen möchte.«
      Maria musste daran denken, was Oliver eine Woche zuvor zu ihr gesagt hatte: dass Nathan sie zusammen mit seinen anderen Besitztümern auf ein Regal stellen würde, um Sie nur dann herunterzuholen, wenn er gerade Verwendung für sie hatte.
      »Du willst gar nicht mich als Ehefrau. Du kennst mich ja überhaupt nicht! Du willst die Tochter von

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