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Lord Stonevilles Geheimnis

Lord Stonevilles Geheimnis

Titel: Lord Stonevilles Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Jeffries
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»Na schön.« Er kehrte ihr den Rücken zu, und Freddy tat es ihm nach. »Aber beeilen Sie sich. Ich möchte pünktlich zum Abendessen auf Halstead Hall sein.«
      »Ja, mach bitte schnell!«, sagte Freddy. »Ich falle fast um vor Hunger.«
      »Könntest du ausnahmsweise einmal nicht mit dem Magen denken, Freddy?«, schimpfte sie.
      Die Strümpfe schienen zu passen, und es gelang ihr auch, ihr Kleid auszuziehen und in das andere hineinzuschlüpfen. Aber zuknöpfen konnte sie es nicht allein, zumal es an der Taille etwas zu eng war – und an der Brust. Sie brauchte Hilfe.
      »Freddy, machst du mir bitte das Kleid zu?«
      Ihr Vetter erschrak. »Das kann ich doch nicht tun!«
      »Himmelherrgott noch mal!« Lord Stoneville trat hinter sie. »Ich wusste ja, dass ihr Amerikaner prüde seid, aber das ist mir wirklich zu albern!«
      Bevor sie protestieren konnte, begann er, ihr Kleid zuzuknöpfen. Als sie der dezente Duft seines würzigen Rasierwassers umfing und sich seine Finger flink die Knopfleiste entlangbewegten, stellte sie zu ihrem Entsetzen fest, dass ihr mit einem Mal ganz warm wurde. Das verhieß nichts Gutes.
      »Sie kennen sich ja bestens aus mit dem Zuknöpfen von Kleidern«, bemerkte sie und tat ihr Bestes, um sich ihre Anspannung nicht anmerken zu lassen. »Offenbar haben Sie Übung darin.«
      »Nun ja, Übung macht den Meister, wie wir Verführer zu sagen pflegen.«
      Sie fragte sich, wie viele Dirnen er wohl schon in seinem Bett gehabt hatte. Fasste er sie tatsächlich überall an, wie es Männer laut ihrer Tante taten? Als ein ganzer Bilderreigen an ihrem geistigen Auge vorbeizog, schluckte sie. Es war schwer, nicht an solche Dinge zu denken, während seine Finger bei jeder Bewegung ihren Rücken streiften. Und es half auch nicht, dass er immer langsamer vorankam, als er sich damit abmühte, die unteren Knöpfe zu schließen.
      »Das Kleid ist mir zu eng«, sagte sie verlegen.
      »Es liegt nur an diesen verdammten kleinen Knöpfen.« Sein Atem strich über ihre Wange und sie bekam eine Gänsehaut. »Sie sind zu winzig für die Finger eines Mannes.«
      Sie zog unwillkürlich den Bauch ein, was offenbar half, denn nun gelang es ihm endlich, das Kleid zuzumachen. Doch als er fertig war, merkte sie erst, wie skandalös das Kleid war. Es war viel zu viel von ihrer Brust zu sehen. Ihr Eindruck bestätigte sich, als der Lord sich vor sie stellte und sie mit lüsternem Blick musterte.
      »Wunderbar. So habe ich mir das vorgestellt.«
      Ihr Pulsschlag beschleunigte sich, und als sein Blick an ihrer halb entblößten Brust hängen blieb, kam ihr sofort eine von Tante Roses Warnungen in den Sinn: »Männer legen es darauf an, die Brüste einer Frau zu berühren. Das darfst du nicht zulassen!«
      Als ihr ein nervöses Kichern entfuhr, zog der Lord eine Augenbraue hoch. »Solche Kleider sind Sie sicherlich nicht zu tragen gewohnt.«
      »Wohl kaum. Die meisten meiner Kleider haben einen tadellosen Sitz. Am besten esse ich heute nichts mehr. Ein Bissen, und ich platze aus diesem billigen Mieder heraus.«
      Freddy drehte sich zu ihr um und schnaubte. »Es könnte nicht schaden, wenn du ein paar Pfund abnimmst, Mopsy!«
      Als sie ihren Vetter finster ansah, überraschte Lord Stoneville sie, indem er sagte: »Ihre Base ist vollkommen, so wie sie ist.« Er musterte sie anerkennend. »Absolut perfekt.«
      Ihre Wangen begannen zu glühen. Sie war es nicht gewohnt, dass Männer ihr solche Komplimente machten. Ihr Vater war zu sachlich dafür gewesen und Nathan viel zu beschäftigt mit der Arbeit. Daher fiel es ihr auch schwer, Lord Stonevilles Schmeicheleien zu trauen. »Sie meinen, ich passe perfekt in Ihre Pläne.«
      Er verzog den Mund zu einem Lächeln, das aufrichtig zu sein schien. »Das auch.« Er wartete, bis sie ihr Kleid und die anderen Dinge zusammengepackt hatte, dann half er ihr in ihre Redingote und bot ihr mit einer merkwürdig galanten Geste seinen Arm. »Wollen wir?«
      Sie starrte ihn einen Augenblick lang wie vom Donner gerührt an und fragte sich, ob sie den Verstand verloren hatte. Wie konnte sie ihrer beider Leben nur in seine Hände legen? Der Mann konnte alles Mögliche mit ihnen anstellen, sie beispielsweise irgendwohin verschleppen, und sie konnten nichts dagegen tun.
      Aber zumindest landeten sie nicht im Zuchthaus.
      Als Maria seinen Arm ergriff, sah er sie mit einem triumphierenden Funkeln in den Augen an. »Eine kluge Entscheidung, Miss

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