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Lord Stonevilles Geheimnis

Lord Stonevilles Geheimnis

Titel: Lord Stonevilles Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Jeffries
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etwas zugestoßen! Du erwartest von mir, dass ich die Suche nach ihm einstelle, nur damit du ein ordentliches Essen bekommst?«
      »Und damit ich nicht gehängt werde«, sagte Freddy. »Das wollen wir doch nicht vergessen.«
      »Ah, der verschwundene Verlobte«, bemerkte Lord Stoneville bissig. »Ich habe mich schon gefragt, wann Sie ihn wieder ins Spiel bringen.«
      Sie sah ihn zornig an. »Ich habe ihn nie außen vor gelassen. Er ist der Grund, warum ich überhaupt hier bin.«
      »Das sagen Sie!«
      Nun wurde Maria richtig wütend. »Jetzt hören Sie mal gut zu, Sie unerträglicher, arroganter …«
      »Na schön, wenn Sie unbedingt auf Ihrer wirren Geschichte beharren wollen, mache ich Ihnen folgenden Vorschlag: Während Sie meine Verlobte spielen, beauftrage ich jemanden mit der Suche nach Ihrem Verlobten. Eine Hand wäscht die andere. Ein Ermittler von der Bow Street kommt mich immer noch billiger, als zwei Wochen lang eine Hure zu bezahlen.«
      »Um Gottes willen, Sie haben Zweifel an meiner Identität, weil ich nicht Ihrer Vorstellung von der Tochter eines wohlhabenden Mannes entspreche, aber Sie knausern derart herum, was die Bezahlung von Leuten betrifft? Ich dachte, die ach so vornehmen englischen Lords hätten jede Menge Geld.«
      Er seufzte. »Nicht alle von uns. Aber die Lage wird sich bessern, wenn ich meine Großmutter wieder zur Vernunft gebracht habe. Sie werden mir doch dabei helfen, nicht wahr?«
      Er hatte es zwar als Frage formuliert, aber sein durchdringender Blick verriet, dass es eigentlich der Befehl eines Mannes war, der immer seinen Willen bekam.
      Doch er hatte angeboten, ihr bei der Suche nach Nathan behilflich zu sein. Falls sie ihm glauben konnte.
      »Sie haben mir unmissverständlich zu verstehen gegeben, dass Sie keine Ehre besitzen und kein Gentleman sind. Wie kann ich Ihnen da vertrauen? Wie kann ich sicher sein, dass Sie uns nicht doch den Behörden übergeben?«
      »Das können Sie nicht«, entgegnete er.
      »Dann versuche ich mein Glück bei den Herren im Korridor.« Sie ging zur Tür.
      »Warten Sie!«, rief er, und als sie sich zu ihm umdrehte, waren sein selbstgefälliges Grinsen und sein spöttischer Gesichtsausdruck verschwunden.
      »Und wenn ich Ihnen beim Grab meiner Mutter schwöre, mein Versprechen zu halten?« Er sah ihr in die Augen. »Einen solchen Schwur würde ich sehr ernst nehmen.«
      Sie bekam eine Gänsehaut, denn in seinem Blick lag etwas Gequältes, das sie berührte. Als hätte er das gespürt, straffte er die Schultern und setzte sofort wieder diese gelangweilte, gleichgültige Miene auf, die sie so verabscheute, und sie fragte sich unwillkürlich, ob sie sich das kurze Aufblitzen von Verwundbarkeit in seinen Augen nur eingebildet hatte.
      »Hören Sie, Miss Butterfield«, fuhr er fort. »Zwingen Sie mich nicht, zum Schiedsgericht zu gehen und stundenlang mit dem Richter zu reden. Dazu habe ich weder die Zeit noch die Geduld. Zu dieser späten Stunde wäre das eine große Unannehmlichkeit.«
      »Wir nehmen Ihr Angebot an«, sagte Freddy rasch.
      »Großer Gott, Freddy …«, begann Maria.
      »Wir müssen, Mopsy. Ich werde nicht wegen deiner Prinzipien ins Zuchthaus gehen. Außerdem will er uns helfen, Nathan zu finden. Und daran ist dir doch gelegen, oder?«
      Sie gab sich seufzend geschlagen. Freddy hatte recht. Sie war es leid, nach Nathan zu suchen. Sie war es leid, in dieser verdammten Stadt ständig auf der Hut sein zu müssen und sich Freddys Gejammer anzuhören. Vielleicht war es wirklich an der Zeit, dass sie sich helfen ließ.
      Sie sah Lord Stoneville an. »Wie lange müsste ich diese Rolle spielen?«
      »Höchstens zwei Wochen, aber ich gehe davon aus, dass es nicht so lange dauern wird.«
      Es war verrückt, überhaupt darüber nachzudenken. Aber er hatte sie in die Enge getrieben, und das wusste er. Und wenn er tatsächlich jemanden mit der Suche nach Nathan beauftragte …
      »Also gut«, sagte sie. »Zwei Wochen und keinen Tag länger.« Als sich ein Lächeln in seinem Gesicht ausbreitete, fügte sie hinzu: »Aber Sie müssen beim Grab Ihrer Mutter schwören, mir bei der Suche nach Nathan zu helfen, wie Sie es versprochen haben. Und dass Sie uns gehen lassen, wenn ich Ihre Forderungen erfüllt habe, und dass Sie diesen Unsinn vergessen, uns wegen Diebstahls verhaften zu lassen.«
      »Was immer Sie wünschen«, entgegnete er leichthin.
      »Schwören Sie es!« Ihr Instinkt sagte ihr, dass er

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