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Lord Tedric 02 - Raumpiraten

Lord Tedric 02 - Raumpiraten

Titel: Lord Tedric 02 - Raumpiraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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aber eine schlechte strategische Koordinierung bedeuten. Wilson sagte, daß die Flotte über unseren Aufenthalt auf Narabia unterrichtet sein mußte. Und genau das ist der Punkt, den ich nicht verstehe. Wenn man ohnehin weiß, daß wir hier sind, warum versucht man, uns aufzuscheuchen, ohne uns dann zu verfolgen?«
    »Ich glaube, sie trauten ihren eigenen Informationen nicht so recht und wollten auf Nummer Sicher gehen«, erklärte Wilson. »Sie wollen uns zu verstehen geben, daß sie auf unserer Spur sind, daß sie auf uns warten. Die Vishnu bedeutet für sie ein echtes Problem. Äußerlich gleicht sie einem normalen Schlachtschiff, entwickelt aber N-Raum-Geschwindigkeit. Vielleicht wissen unsere Freunde auf der Adlerauge nicht, wie empfindlich unsere Peilgeräte arbeiten. Ich vermute, sie begründen ihre Taktik darauf, daß wir die Adlerauge im Orbit nicht entdecken können. Durch das Bombardement wollte man uns zu einem übereilten Start von dem Planeten zwingen.«
    »Und was geschieht dann?«, fragte Nolan. »Werden sie versuchen, uns bis Quicksilver zu verfolgen?«
    »Ich bezweifle, daß man uns überhaupt soweit kommen ließe.«
    »Das verstehe ich nicht«, sagte Nolan.
    »Ich schon«, meldete sich Tedric zu Wort.
    Auf der Akademie hatte er sehr genau die Techniken der Raumkriegsführung studiert. »Narabia besitzt, soviel ich weiß, ein magnetisches Feld.«
    Wilson nickte. »So ist es.«
    Jetzt wußte Tedric, daß seine Vermutung richtig war. Er erklärte sie den anderen.
    »Es handelt sich dabei um eine Taktik, die die Wykzl während des Krieges gegen die Menschheit oft angewandt haben, um eine planetenumfassende Blockade zu errichten. Ein Kreuzer in einer Umlaufbahn schickt einen Hitzestrahl direkt in das Magnetfeld. Dieser heizt das Feld auf, wird zu einem Teil von ihm. Jedes Objekt, auch ein feindliches Raumschiff, das unwissentlich in dieses Feld gerät, verglüht in der großen Hitze.«
    »Eine Stahltür«, murmelte Wilson. »Man hat uns eine Stahltür genau vor der Nase zugeschlagen.«
    »Aber wenigstens wissen wir es«, sagte Nolan.
    »Was uns kaum etwas nützen dürfte«, entgegnete Wilson.
    »Die Vishnu besitzt keine Schutzschirme. Es ist gleichgültig, ob wir den Plan unserer Feinde durchschaut haben oder nicht. Wenn wir versuchen, Narabia zu verlassen, verglühen wir.«
    »Hast du nicht von zwei Möglichkeiten gesprochen?«, fragte Alyc.
    »Stimmt. Wir können hierbleiben, uns verstecken und hoffen, daß die Adlerauge irgendwann die Suche nach uns aufgibt, abfliegt und uns somit die Möglichkeit gibt, zu verschwinden.«
    »Also machen wir es so«, rief Nolan.
    Tedric schüttelte den Kopf. »Ich glaube kaum, daß sie so lange warten werden. Sie haben schon deutlich genug bewiesen, welcher Greuel sie im Interesse der Gerechtigkeit fähig sind. Sie haben keinen Moment lang gezögert, die Nomaden-Lager zu bombardieren. Sie würden auch nicht zögern, diese ganze Welt hier mit einem Schlag zu vernichten.«
    Wilson nickte betrübt. »Genau das denke ich auch. Sie bedrohen die Eingeborenen, erpressen sie mit der Vernichtung ihrer Welt und ihres Lebensraumes, um ihre Unterstützung bei der Suche nach uns zu erzwingen. Und es wird sicher nicht lange dauern, bis sie uns hier in unserem Versteck aufgestöbert haben.«
    »Und wie sieht die zweite Möglichkeit aus?«, fragte Nolan.
    »Sie liegt auf der Hand. Wir versuchen, den Hitzering um den Planeten zu durchbrechen.«
    »Aber du hast doch eben noch behauptet, das käme einem Selbstmord gleich.«
    »Für normale Schiffe stimmt das auch. Doch die Vishnu ist kein normales Schiff. Die Taktik des magnetischen Feldes war zur Vernichtung gewöhnlicher interplanetarischer Raumschiffe erfunden worden. Die Vishnu aber ist in der Lage, fünfzigmal so schnell wie ein übliches Raumschiff durch den Normalraum zu fliegen. Vielleicht schaffen wir es. Stell dir vor, deine Hand durchquert eine lodernde Flamme. Wenn du sie schnell genug bewegst, wird nur deine Haut versengt, doch läßt du sie in der Flamme, verbrennt sie.«
    »Und du glaubst, die Vishnu wäre dafür schnell genug?«
    Wilson schüttelte den Kopf. »Ich glaube, die Chancen sind verdammt gering.«
    »Dann sollten wir doch besser hierbleiben«, schlug Nolan vor. »Denn ein ungewisser Tod ist immer noch besser als ein sicherer.«
    »Mir scheint beides gleich«, mischte sich Alyc ein. »Wenn schon, dann ziehe ich einen schnellen Tod vor,«
    »Sollen wir abstimmen?«, fragte Nolan.
    »Das wäre das beste«, nickte

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