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Lord Tedric 02 - Raumpiraten

Lord Tedric 02 - Raumpiraten

Titel: Lord Tedric 02 - Raumpiraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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ein Monster. Es kam genau auf den Bug der Vishnu zu, sein unförmiges Maul war weit geöffnet, es sah aus wie ein gefräßiger Fisch.
    Wir sind tot und werden gefressen, dachte Tedric. Doch der Gedanke ergab ebenso wenig Sinn wie das Ding auf den Bildschirmen. War es eine Täuschung, eine Halluzination? Die irren Wahnvorstellungen eines Verrückten? Dann wurde ihm klar, daß das Metallmonster in keiner Weise einem Lebewesen ähnelte. Es war ein Schiff. Doch auch das war nicht möglich. Es gab nur ein einziges Schiff hier in der Nähe, die Adlerauge , und die befand sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt weit entfernt. Außerdem ähnelte dieses Schiff in keine Weise dem kaiserlichen Kreuzer, denn die Adlerauge besaß kein weit aufgerissenes Maul.
    Er konnte nicht mehr denken. Seine Füße, seine Lungen, seine Lippen, seine Zunge, seine Augen, seine Haut – alles brannte. Wie durch einen Vorhang erkannte er seine Gefährten, die sich unter Schmerzen wanden. Nur Wilson zeigte sich davon unberührt – und Alyc. Sie hatte sich nicht gerührt, saß in der gleichen Haltung wie zuvor. Ihre Lippen waren ein schmaler Strich, sie hatte die Zähne fest zusammengebissen. Ihre Gesicht verriet den Schmerz, den sie empfinden mußte, und doch zuckte sie mit keinen Muskel. Sie weinte und jammerte nicht, sondern saß kerzengerade.
    Tedric taumelte zu ihr hinüber und streckte den Arm aus. Sie erschien ihm wie eine kühle Oase.
    Er stolperte ...
    Stürzte ...
    Um ihn herum endlose Schwärze ...
    Und diese infernalische Hitze ...
     
     

VIII
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    M O - LEETE MACHT EIN A NGEBOT
     
    In seinem Traum sah Tedric das körperlose Haupt von Ky-shan, dem Wykzl, über sich in der Luft schweben. Er empfand den Traum wie eine kühle Umarmung. Dunkel erinnerte er sich an eine Zeit, als sein Körper in Flammen stand, seine augenblicklichen Empfindungen aber waren viel angenehmer. Doch dieses schwebende Haupt da über ihm durfte eigentlich nicht vorhanden sein, irgend etwas stimmte da nicht. Trotzdem war es furchtbar real, die Sehorgane des Kopfes schwankten, seine Lippen bewegten sich. Tedric hörte ein Geräusch, keine Stimme.
    Dann wurde ihm klar, daß dies kein Traum war. Einen Augenblick lang dachte er, er wäre tot, doch auch dieser Eindruck stimmte nicht. Er war wach und lebte. Und seine Umgebung war herrlich kühl. Jetzt erkannte er auch das Gesicht, das über ihm hing: Es war nicht das von Ky-shan.
    »Mo-leete«, rief er verwundert. Seine eigene Stimme klang ihm fremd, sie schien nicht zu ihm zu gehören.
    Das Gesicht über ihm lächelte. »Du erinnerst dich also an mich, Freund Tedric?«
    »Aber wo – wo bin ich?« Tedric fühlte, wie dumm das klingen mußte, doch welche andere Frage sollte er stellen? »Ich lebe, nicht wahr?«
    »Soweit wir das beurteilen können, lebst du.«
    Neben Mo-leete tauchte ein zweites schwebendes Haupt auf. Tedric erkannte auch dieses. Es gehörte Wilson, dem abtrünnigen Roboter, dem Anführer der verrufenen Raumpiraten von Quicksilver. Auch Wilson lächelte.
    Tedric setzte sich auf. Er befand sich mit Wilson und Mo-leete in einem seltsam geformten, rechteckigen Raum. Die Wände bestanden aus dumpf schimmerndem Metall, das Tedric jedoch nicht sofort als solches erkannte. Außer dem Feldbett, auf dem er saß, gab es keinerlei Möbel in dem Raum. Tedric erkannte zwei breite Bogentüren an den Schmalseiten, die aus dem Raum hinausführten, jetzt aber verschlossen waren.
    »Wo bin ich?« wiederholte er die Frage, die ihm im Moment am wichtigsten schien.
    Wilson beantwortete sie. Er und Mo-leete hatten inzwischen ihre Körper wieder erhalten, schienen jetzt weniger fremd und bedrohlich als vorher. »Im N-Raum. Dies hier ist Mo-leetes Schiff, er hat uns gerettet.«
    Tedric fuhr sich mit der Hand über die Stirn. Er hatte starke Kopfschmerzen, seine Schläfen hämmerten in regelmäßigem Rhythmus.
    »Als ich dich erkannte, glaubte ich zu träumen. Ich dachte ... Bist du sicher, daß ich nicht tot bin?« Wieder faßte er sich an den Schädel.
    »Wenn du es wirklich wärest«, erwiderte Wilson sanft, »müßte ich mich für mein Hiersein entschuldigen. Denn ich weiß genau, daß ich nicht tot bin.«
    »Auch ich lebe«, bestätigte Mo-leete.
    »Ich kann mich noch an das Schiff erinnern«, murmelte Tedric, »die Vishnu. Wir versuchten, die Hitzebarriere zu durchbrechen, doch wir schafften es nicht. Ich empfinde noch deutlich die Hitze und die Schmerzen.«
    »Ist das alles, woran du dich erinnern kannst?«, fragte

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