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Lord Tedric 02 - Raumpiraten

Lord Tedric 02 - Raumpiraten

Titel: Lord Tedric 02 - Raumpiraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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Stimmen in ihrem Inneren lauschte. Die Stimmen hatten sich verändert, es waren nicht die gleichen, doch deswegen empfand Alyc sie nicht weniger angenehm oder störend. Nur selten hatte sie das Bedürfnis, ihre Kabine zu verlassen. Insgesamt fünfmal nahm sie ihre Mahlzeit im Speisesaal des Schiffes ein und besuchte zwei Planeten, die die Oceania anflog.
    Bei diesen Gelegenheiten erkannte sie erst recht, wie unabänderlich die Dinge im Grunde waren, und sie erfuhr, daß auch Melor Carey sich irren konnte.
    Keiner ihrer Mitreisenden wagte es, sie zu übergehen, über sie zu schimpfen oder ihre Gesellschaft wegen ihres unmöglichen Verhaltens abzulehnen. In Wirklichkeit hätte sie eine solche Regung viel lieber ertragen als die unermüdliche Aufmerksamkeit, die man ihr entgegenbrachte. Melor Carey hatte sich zweimal geirrt. Gleichzeitig hatte er den Bekanntheitsgrad und die Macht seines Namens – und die Strenge dieses so anachronistischen Verhaltenscodex für Frauen überschätzt.
    Alyc verachtete jeden, der ihr an Bord der Ocednia begegnete. Die Leute waren zu eitel, zu selbstzufrieden, dabei dumm und langweilig, und sie redeten ohne Sinn und Verstand. Alyc nahm keine Rücksicht auf sie. Einer anwesenden Edeldame gähnte sie ungeniert ins Gesicht. Ein anderes Mal während ihres Besuches auf dem Planet Spartacus spuckte sie einem jungen Grafen auf die Schuhe. Niemand wagte ihr Benehmen zu kritisieren, doch obwohl keiner sie mochte, suchte jeder ihre Gesellschaft. Sie kannten ihre Herkunft, wußten, wer sie war. Ein freundliches Wort von Lady Alyc Carey wäre einer Auszeichnung gleichgekommen. Und obwohl Alyc sie nie freundlich behandelte, gaben sie nicht auf.
    Auf der Reise vom zehnten zum elften Planeten im grauen Reich des N-Raumes, an den sich Alyc noch von ihrer ersten Reise her genau erinnerte, schlugen die Raumpiraten von Quicksilver zu. Alyc hatte schon früher von ihnen gehört. Normalerweise zollte sie den vergänglichen, rasch überholten Nachrichten der Reichssender kaum Beachtung, doch während seines letzten Aufenthaltes hatte Matthew kaum von etwas anderem gesprochen. Die Raumpiraten, so erzählte er, überfielen einsame Planeten in den äußeren Bezirken des Reiches, brandschatzten und plünderten, griffen wehrlose Transportschiffe an, quälten und töteten die Besatzungen. Die Piraten seien eine Geißel der Menschheit, Abtrünnige, die ihre Identität und Herkunft hinter einer gutgemachten Tarnung zu verbergen wußten. Die Raumpiraten von Quicksilver störten erheblich die Geschäftsinteressen der Carey-Familie und bereiteten ihr große finanzielle Verluste. Nach Matthews Meinung mußte man sie um jeden Preis vernichten. Aus diesem Grunde war er zur Erde zurückgekehrt, um mit einer Abteilung des Korps der Einhundert Jagd auf sie zu machen. Doch unglücklicherweise begegnete Alyc den Piraten – zwischen dem zehnten und elften Planeten auf ihrer Reiseroute – viel eher als ihr Bruder.
    Es ging alles sehr schnell und lautlos. Kein Schuß fiel, keine Strahlenpistole ging los, kein Alarm warnte die Reisenden.
    Alyc saß in ihrem Sessel ihrer Luxuskabine und lauschte den Stimmen in ihrem Inneren, während Kisha ein Kleid zurechtlegte, das Alyc beim Abendessen tragen wollte.
    Plötzlich begann der Bildschirm an der Wand zu flimmern. Alyc vernahm ein blecherne Stimme.
    »Hier spricht Captain Clausen. Ich habe den Auftrag, Sie davon zu informieren, daß unser Schiff, die Oceania, von einer Bande Gesetzloser, die sich selbst die Piraten von Quicksilver nennen, geentert worden ist. Ich habe mich entschlossen, den Eindringlingen keinen bewaffneten Widerstand zu leisten, wofür sie mir versprachen, niemandem ein Leid zuzufügen. Alle Passagiere werden aufgefordert, sich in der Halle der Kommandozentrale zu versammeln. Geld, Juwelen, und andere Wertsachen, die Sie mit sich führen, sind mitzubringen. Bedauerlicherweise sind eine komplette Passagierliste und eine Auflistung aller mitgeführten Wertgegenstände in die Hände der Piraten gefallen. Ich bitte Sie, sich den Anordnungen der Piraten zu fügen und alles zu tun, was sie verlangen, sonst werden sie das Schiff nicht freigeben.«
    »Wir gehen nicht hin«, sagte Kisha mit fester Stimme.
    »Natürlich gehen wir«, entgegnete Alyc.
    »Diese Piraten sollen schreckliche, gewalttätige Menschen sein.«
    »Woher willst du das wissen? Bisher sind wir ihnen noch nie begegnet.«
    »Matthew hat während seines Besuches zu Hause von nichts anderem gesprochen. Er hat den

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