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Lord Tedric 03 - Die Raumfestung

Lord Tedric 03 - Die Raumfestung

Titel: Lord Tedric 03 - Die Raumfestung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Doc Smith / Gordon Eklund
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und er kam zu dem Schluß, daß sie fest eingeschlafen sein mußte. Der Wykzl blickte weiterhin argwöhnisch in Yods Richtung, während Tedric bewegungslos auf seinem Platz saß, mit einem Gesicht, das so hart und kalt war wie Stein.
    Weiter oben war irgendein Verkehrsstau, und der Vasp verlangsamte sein Tempo. Auf der Straße standen drei junge Rowdies um einen einzelnen alten Mann herum. Als Yod im matten Licht der wenigen Ecklaternen zusah, warf einer der Jungen den Mann um, der voll auf den Rücken fiel. Sofort hatten sich alle drei auf ihn gestürzt. Gnadenlos traten ihre Stiefel auf ihn ein. Das Donnern von Leder gegen Knochen war dumpf und rhythmisch zu hören. Der alte Mann gab keinen Ton von sich.
    Yod sprang auf. »He!« schrie er, »Haut ab, da! Laßt den Mann in Ruhe!«
    Die Jungen schienen ihn nicht zu hören. Als der Karren neben dem einseitigen Kampf vorbeikam, wollte Yod herunterspringen und sich direkt einschalten. Plötzlich spürte er einen gewaltigen Druck an seinem Handgelenk. Er wollte sich fortreißen, doch es gelang ihm nicht.
    Tedric, der an dem Wykzl vorbei nach ihm gegriffen hatte, ließ seinen Arm nicht los. »Setz dich ruhig hin«, sagte er.
    »Aber wir können doch nicht einfach…«
    »Ich sagte setzen!« Tedric zerrte Yod an seinen Platz zurück.
    »Sie werden den Alten umbringen«, sagte Yod.
    »Das ist sein Problem, nicht unseres. Wenn er sich nicht selbst beschützen kann, dann sollte er sich nicht nachts auf die Straße wagen.«
    »Ich werde ihn nicht sterben lassen.« Der Karren war mittlerweile schon etwa zehn Meter weiter, aber es war noch genug Zeit, um zurückzukehren.
    Tedric ließ ihn los. »Also gut, dann geh.« Er legte eine Hand auf den Griff seines Hitzestrahlers. »Aber wenn du erst einmal weg bist, dann komm auch nicht mehr zurück.«
    »Aber du kannst doch nicht…«
    »Laß mich aus dem Spiel«, sagte Tedric. »Ich rede von dir. Eine Bande von Verbrechern ist kein passender Ort für einen Mann, dessen Herz dauernd blutet.«
    Während Yod unentschlossen dasaß, wurde das ganze mit einem Schlag zu einem rein theoretischen Problem. Als die drei Jungen sich zurückzogen, stand der alte Mann auf. Er klopfte sich die Hose ab, setzte seinen Hut auf und schritt in den Schatten hinein. Die drei Jungen gingen mit.
    »Aber er ist ja überhaupt nicht verletzt!« sagte Yod.
    »Natürlich nicht.«
    »Aber wieso… was sollte das alles dann?«
    »Irgendeine Art von Test, wenn ich mich nicht sehr irre«, antwortete Tedric. »Fra Villion muß wohl das gleiche von Leuten mit blutenden Herzen halten wie ich. Er wollte sichergehen, daß wir keinen hier auf dem Wagen haben.«
    »Dann hast du mir wirklich meine Chance gerettet.«
    »Ich habe dir das Leben gerettet. Wenn du versucht hättest, dich einzumischen, dann hätten dich diese Leute umgebracht.«
    »Aber warum denn?«
    »Weil Fra Villion niemanden erst so weit kommen läßt, um ihn dann lebend fortlaufen zu lassen.«
    Yod lehnte sich zurück. Wer oder was immer dieser Mann Tedric sein mochte, er schien jedenfalls ziemlich viel von dem zu verstehen, was hier ablief. Weiter vorn blitzten Lichter auf. Yod erkannte diesen Stadtteil. Der Raumhafen selbst war nur wenige Blocks entfernt. Als er auf Nykzas angekommen war, da war er hier als erstes gewesen.
    Unter dem scharlachroten Leuchten einer Neonröhre stand bereits das erste wartende Mädchen. Es wunderte ihn immer wieder, wie jung und hübsch sie aussahen. Vier von ihnen standen zusammen an einer Ecke. Er sah ihre bemalten Gesichter und schmuckbehängten Körper und blickte zur anderen Seite, verlegen angesichts des offenen Zuschaustellens einer Dienstleistung, von der man ihm beigebracht hatte, daß sie zu wertvoll sei, um sie zu verkaufen.
    »Peni, Vel, schaut mal! Ich bin’s, Juvi.« Sie lehnte sich, nun wieder voll wach, aus dem Karren und winkte.
    Zwei der Mädchen an der Ecke traten vor. Eins war hochgewachsen, blaßhäutig und blond, während das andere schwarze Haut und weißes Haar hatte.
    »Juvi, wo warst du?« fragte die zweite.
    »Hab’ von meinen Ersparnissen gelebt«, antwortete sie. »Ich hab’ aufgehört. Ich verlasse Nykzas.«
    Das Mädchen kicherte hohl. »Niemand kommt hier jemals weg.«
    »Ich schon.«
    »Dann viel Glück.«
    »Gleichfalls.« Juvi winkte, und die beiden Mädchen gingen wieder an ihre Straßenecke zurück.
    Yod spürte, wie sein Gesicht vor Verlegenheit rot wurde. Das war sie also. Kein Wunder, daß sie ihm sehr rauh vorgekommen war. Er hatte

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