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Lords of Salem: Roman (German Edition)

Lords of Salem: Roman (German Edition)

Titel: Lords of Salem: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rob Zombie
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Boden. » Besonders bei ihr.«

6
    D as Gebäude verfügte nur über einen einzigen Eingang, eine schwere eisenbeschlagene Tür, die nun verriegelt war. Es war mit Fackeln beleuchtet, und es gab keine Fenster, keinen anderen Weg hinaus als die Tür, durch die man hereingekommen war. Diese Tür wurde im Volksmund » Pforte der Gerechtigkeit« genannt. Diejenigen, die mit gefesselten Händen hindurchschritten, verließen das Haus selten lebend.
    Es gab nur einen einzigen Raum, durch dessen Mitte eine lange Rinne aus gehämmertem Metall verlief. In der Rinne waren trockene Äste und Zunder aufgehäuft. An den Rändern waren hölzerne Pfähle aufgestellt. An diese waren die Mitglieder des Hexenzirkels gefesselt, manche allein, andere zu zweit an einem Pfosten, doch alle sorgfältig geknebelt. Sie waren so ausgerichtet, dass sie zu einem schmiedeeisernen Thron blickten. Aus dessen Sitzfläche und den Armlehnen ragten Stacheln auf, und es gab Gurte, um den Verurteilten an Ort und Stelle zu halten. Die Stacheln und die übrigen Eisenteile waren mit rotbraunen Flecken von getrocknetem Blut bedeckt. Die Angeklagten wurden gezwungen, sich auf den Stuhl zu setzen, zuerst sanft, sodass die Stacheln in die Haut fuhren und sie zu bluten begannen, bis dann die Gurte angezogen und die Stacheln, während das Opfer kreischte und schrie und um Gnade bettelte, immer tiefer hineingetrieben wurden. Es war der Stuhl Gottes, auch wenn das, was darauf vor sich ging, kaum als göttlich bezeichnet werden konnte. Doch manchmal, sagte Hawthorne sich, musste man Leid zufügen, wenn man den Sterblichen von Sünde und Verdammnis läutern wollte.
    Neben ihm stand Richter Mather mit einem Stapel Papier in der Hand. Er hatte die Totenkopfmaske hochgerollt, damit man sein Gesicht sehen konnte. Hawthorne trug seine Maske auf dieselbe Weise – es war eine Tradition, die zum Ausdruck brachte, dass der Hexenjäger und der Richter ein und dasselbe waren. Hawthorne kannte die Anklagepunkte. Es waren immer dieselben, nur die Namen änderten sich. Er wusste, was geschehen würde, wenn er an das letzte Mal dachte, als die Plage über sie gekommen war: Schuldig, mit dem Teufel im Bunde zu sein. Verurteilt zum Tode durch dasselbe Feuer, in dem ihr auf ewig in der Hölle schmoren werdet, dasselbe Feuer, das ihr angebetet habt, dasselbe Feuer, das darauf wartet, euch zu verschlingen.
    Es war schon sehr spät, Stunden nach Mitternacht, aber noch eine Weile vor der Morgendämmerung. Mather hatte darauf bestanden, dass der Prozess noch in derselben Nacht abgehalten wurde, unverzüglich, ehe die Hexen Gelegenheit hatten, sich zu sammeln und Böses über dem Ort heraufzubeschwören. Hawthorne, der Margaret Morgans Macht gespürt hatte, musste ihm zustimmen. Dies war ein Hexenzirkel, den man ernst nehmen musste. Es war besser, sie zu vernichten, bevor sie weiteren Schaden anrichten konnten.
    Wäre es nicht trotzdem besser gewesen, bis zum Morgen zu warten, um alles von Neuem und mit klarem Blick bei Tageslicht zu betrachten? War die Nacht nicht die Heimstatt des Teufels, und regierte Gott nicht mit der eisernen Hand der Gerechtigkeit im kalten Licht des Tages?
    Aber was geschehen ist, ist geschehen, sagte Hawthorne sich. Der Prozess hatte begonnen. Es gab kein Zurück mehr.
    Neben ihm räusperte sich Mather und begann, mit schallender und vor heiliger Empörung triefender Stimme vorzulesen.
    » Zu Ehren Salems, Massachusetts, am sechzehnten September im Jahre sechzehnhundertzweiundneunzig. Clovis Hales, Mary Goodwin, Abigail Hennessy, Sarah Easter, Martha Bishop und Elizabeth Jacobs, ihr seid für schuldig befunden worden, Satan …«
    Seine Stimme senkte sich, als er den Namen des Unaussprechlichen erwähnte. Danach war sie feierlicher, weniger donnernd.
    » … und anderen gottlosen Geisterwesen die Erlaubnis gewährt zu haben, mit euch eine unheilige Verbindung einzugehen.«
    Vor ihnen zerrten die Hexen an ihren Fesseln und versuchten, durch die Knebel zu schreien, ihre Augen dunkel vor Wut und Missachtung. Hawthornes Blick wanderte von einem zornigen Gesicht zum nächsten. Nein, dachte er, es gibt keine Anzeichen von Reue. Also wird es auch keine Vergebung geben. Sie sollen alle in der Hölle verrotten.
    » Daher«, fuhr Richter Mather fort, » haben die Beschuldigten das Verbrechen begangen, sich der Hexerei hinzugeben und dem Teufel zu verschreiben.«
    Das war Hawthornes Zeichen. Er hob eine Schale mit Wasser neben sich auf und trat vor. Es war reines Quellwasser,

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