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Lords of Salem: Roman (German Edition)

Lords of Salem: Roman (German Edition)

Titel: Lords of Salem: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rob Zombie
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das jeden Tag frisch geholt und vom Priester gesegnet wurde, um als Werkzeug Gottes zu dienen. Nicht ganz dasselbe Weihwasser, das die Katholiken benutzten, denn das wäre götzendienerisch, aber trotzdem geweiht und gereinigt von der Mischung aus Sünde und Schmutz, die alle Dinge bedrohte. Mit der Hand spritzte er der ersten Hexe etwas davon ins Gesicht und sah zu, wie sie entsetzt zurückwich. Er war sich nicht sicher, woran es lag: War es bloß die Kälte des Wassers, die sie zusammenzucken ließ? Oder war es seine Reinheit, die Tatsache, dass es dem Teufel so fern stand, wie es einer irdischen Substanz nur möglich war?
    » Im Namen Jesu Christi unseres Herrn«, betete er, » wir vertreiben dich, wer oder was auch immer du sein magst. Wir befehlen euch, zu verschwinden, ihr unreinen Geister, ihr satanischen Lakaien und Mächte, ihr teuflischen Eindringlinge, ihr gottlosen Legionen!«
    Er bespritzte die nächste Hexe und achtete darauf, dass kein Wasser auf den Zunder gelangte und sie nicht zu nass wurde, um Feuer zu fangen. Er ging weiter, benetzte eine Hexe nach der anderen und sagte sein Gebet auf, bis er am Ende der Reihe zu Mary Goodwin kam. Sie war so jung, gerade einmal dreizehn, noch ein Kind. Hawthorne konnte nicht fassen, dass sie von den anderen Frauen in Versuchung geführt worden war. Vielleicht gab es bei ihr einen Funken von Güte, etwas, das er zu einer Flamme entfachen könnte, die zur ihrer Errettung im Jenseits führte.
    Als sie sah, dass er sie anblickte, wurden ihre zornigen Augen weich und blickten ihn flehentlich an. Sie wollte etwas sagen, doch der Knebel erstickte ihre Worte.
    » Junge Mary«, sagte Hawthorne. » Du hast dich um meine Kinder gekümmert, als sie krank daniederlagen. Gibt es etwas, das du vor Gott, den Engeln und diesen Zeugen sagen möchtest, mein Kind? Nun ist die Zeit gekommen, deinen Frieden mit Himmel und Erde zu schließen.«
    Mary nickte mit noch immer flehentlichem Blick. Wenigstens eine , dachte Hawthorne, die es nach Erlösung verlangt. Bedächtig stellte er die Wasserschale auf den Boden. Hinter sich hörte er Mather warnend seinen Namen rufen. Er beugte sich über die Rinne, griff in Marys Nacken, löste den Knebel und zog ihn ihr aus dem Mund.
    Als er zurücktrat, lächelte sie ihn reizend an, doch einen Augenblick später war ihr Gesicht verzerrt, und sie begann zu schreien.
    » Satan, errette uns!«, kreischte sie. » Errette uns aus dieser Welt der Qualen! Führe uns nach Hause zur Herrlichkeit deiner immerwährenden Liebe! Ich werde für dich sterben, oh mächtiger Herrscher der Dunkelheit!«
    Hawthorne wurde von einer Enttäuschung überwältigt, die sich schnell in rechtschaffene Wut verwandelte. » Schweig!«, brüllte er. » Schweig!« Er schlug dem Mädchen einmal hart ins Gesicht, dann stopfte er ihr den Knebel in den Mund, bis sie fast daran erstickte, und band ihn stramm hinter ihrem Kopf fest.
    Er war gerade fertig und begann sich ein wenig zu beruhigen, als die eisenbeschlagene Tür mit einem Dröhnen aufschwang. Er wandte sich um und sah die Magnus-Brüder, die sich notdürftig gesäubert hatten. Wie üblich trug Virgil seine Maske, auch wenn er sie wie Mather und Hawthorne hochgerollt hatte, um das Gesicht zu entblößen. Doch Deans Gesicht war nackt; die versengte und zerfetzte Maske hing an seinem Gürtel. Sie schoben einen Metallkäfig herein, der in etwa wie eine menschliche Gestalt geformt war. Darin befand sich Margaret Morgan. Dort kam die Anführerin, die oberste Hexe, die all die anderen Frauen vom rechten Weg abgebracht hatte, die Gott so viele Seelen abspenstig gemacht und in ihre eigene Verdammnis geführt hatte.
    » Bringt die Hexe zu mir«, sagte Richter Mather.
    Sie schoben sie weiter, wobei die unebenen hölzernen Rollen unter dem Gewicht des Käfigs quietschten. Ihr Gesicht war voller Blut und blauer Flecke. Sie war geschlagen worden. Wieder einmal hatten die Magnus-Brüder ihre Befugnisse überschritten.
    Und schlimmer noch, bemerkte Hawthorne, sie trug keinen Knebel mehr. Selbst in dem Käfig, in dem sie ihre Arme nicht bewegen konnte, um ihre Beschwörungen und Zauberformeln auszuführen, war Morgan eine gefährliche Frau. Er wandte sich zu Mather, weil er vorschlagen wollte, sie zu knebeln, ehe sie fortfuhren, aber Mather war so von seiner Rolle eingenommen, dass er bereits auf sie zuschritt.
    » Margaret Morgan«, verkündete er feierlich, » ich befinde dich der Hexerei und der Teufelsbeschwörung zum Zwecke der ewigen

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