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Lords und Ladies

Lords und Ladies

Titel: Lords und Ladies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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probieren! Und eine Spezialität, die man Knieweich nennt. Machen sie aus Äpfeln und… Ich weiß nicht, was sonst noch hineinkommt, aber eins steht fest: Man sollte es besser nicht in Metallbechern servieren. Genau das richtige für dich, Stibbons. Sorgt dafür, daß dir Haare auf der Brust wachsen. Und das gilt auch für dich…« Er wandte sich an die nächste Person in der Kutsche – an den Bibliothekar, wie sich herausstellte.
    »Uugh?«
    »Nun, ich, äh, ich schätze, du kannst alles trinken«, sagte Ridcully.
    Er zog den Postsack vom Dach.
    »Was machen wir hiermit?« fragte er.
    Das Geräusch von Schritten erklang, und als sich der Erzkanzler umdrehte, sah er einen jungen, eher kleinen Mann mit fast purpurrotem Gesicht. Er trug ein schlechtsitzendes, mehrere Nummern zu großes Kettenhemd, wirkte dadurch wie eine Eidechse, die innerhalb kurzer Zeit stark abgenommen hatte.
    »Wo ist der Kutscher?« fragte Shawn Ogg.
    »Krank geworden«, erklärte Ridcully knapp. »Hatte einen akuten Anfall von Räubern. Was soll mit der Post geschehen?«
    »Ich nehme die Sachen fürs Schloß mit«, sagte Shawn. »Anschließend hängen wir den Sack an den Nagel neben der Taverne, damit sich die Leute selbst bedienen können.«
    »Ist das nicht gefährlich?« fragte der Erzkanzler.
    »Ich glaube nicht.« Shawn kramte im Sack. »Der Nagel hält eine Menge aus.«
    »Ich meine… Es könnte doch jemand die Briefe stehlen oder so.«
    »O nein, das fiele den Leuten nie ein, nein, ganz bestimmt nicht. In einem solchen Fall müßten sie damit rechnen, von den Hexen angestarrt zu werden.« Shawn stopfte sich einige Päckchen unter den Arm und vertraute den Sack dann dem bereits erwähnten Nagel an.
    »Ja, genau, die gab’s hier früher auch schon«, sagte Ridcully. »Hexen! Ich will euch was über sie erzählen…«
    »Meine Mutter ist eine Hexe«, meinte Shawn im Plauderton und griff noch einmal in den Sack.
    »Man kann kaum charakterlich besseren Frauen begegnen«, behauptete Ridcully, dem es ohne zu große Schwierigkeiten gelang, gedanklich umzuschalten. »Es sind keineswegs machthungrige alte Vetteln mit dem Bestreben, sich in alles einzumischen.«
    »Seid ihr wegen der Hochzeit gekommen?«
    »Ja, genau. Ich bin der Erzkanzler der Unsichtbaren Universität, und dies ist Ponder Stibbons, ein Zauberer, und das… He, wo steckst du? Ah, da bist du ja. Das ist Herr Casanunda…«
    »Graf«, sagte Casanunda. »Ich bin ein Graf.«
    »Im Ernst? Hast du vorher nie erwähnt.«
    »Nun, und wenn schon. Ich meine, man spricht ja nicht mit jedem sofort über alles, oder?«

Ridcully kniff die Augen zusammen.
    »Ich dachte, bei Zwergen gäbe es keine derartigen Titel«, sagte er.
    »Ich habe der Königin Agantia von Skund einen kleinen Dienst geleistet«, erwiderte Casanunda.
    »Ach? Wie klein?«
    »So klein nun auch wieder nicht.«
    »Aha. Und das ist der Quästor, und das ist der Bibliothekar.« Ridcully wich einen Schritt zurück und ruderte mit den Armen, während seine Lippen folgende stumme Botschaft formten: Sag bloß nicht »Tier«.
    »Freut mich, euch kennenzulernen«, sagte Shawn höflich.
    Ridcullys Neugier erwachte.
    »Der Bibliothekar«, wiederholte er.
    »Ja. Das hast du bereits gesagt.« Shawn nickte dem Orang-Utan zu. »Wie geht’s?«
    »Ugh.«
    »Vielleicht wunderst du dich über sein Aussehen«, vermutete Ridcully.
    »Nein.«
    »Nein?«
    »Meine Mutter sagt immer: Niemand von uns kann was für sein äußeres Erscheinungsbild.«
    »Muß eine bemerkenswerte Frau sein«, kommentierte Ridcully. »Wie heißt sie?«
    »Frau Ogg, Herr.«
    »Ogg? Ogg? Kommt mir irgendwie bekannt vor. Ist sie vielleicht mit Besonnenheit Ogg verwandt?«
    »Der war mein Vater.«
    »Meine Güte! Du bist der Sohn des alten Besonnenheit! Wie geht’s dem Schlingel?«
    »Keine Ahnung, Herr. Er ist tot.«
    »Oh. Wie lange schon?«
    »Seit dreißig Jahren«, sagte Shawn.
    »Aber du siehst nicht älter aus als zwan…«, begann Ponder. Ridcullys Ellenbogen bohrte sich ihm in die Seite.
    »Wir sind hier auf dem Land«, zischte er. »Hier geht man anders an die Dinge heran. Und öfter.«
    Er wandte sich wieder Shawn zu, blickte in ein rosarotes und hilfsbereites Gesicht.
    »Offenbar werden die Leute allmählich wach«, stellte er fest, als hier und dort Fensterläden geöffnet wurden. »Wir frühstücken in der Taverne. Früher gab’s dort ein ausgezeichnetes Frühstück.« Er schnüffelte und strahlte.
    »Nun, das nenne ich frische Luft!«
    Shawn blickte sich

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