Loreley - Basalt
Sie?«
Jil und Schuster klärten Frau Lorenz über das Geständnis ihrer Schwester auf.
Frau Lorenz war sichtlich erschüttert. »Ich trage eine große Schuld. Hätte ich mich doch nicht in ihre Ehe eingemischt«, erklärte Frau Lorenz mit tränenerstickter Stimme.
Auf der Fahrt in die JVA zu Hagen Kaasten unterhielten sich die Kommissare über die Ereignisse im Haus von Frau Wagner. »Hagen Kaasten hatte eine Möglichkeit an den Revolver zu kommen«, überlegte Jil. Dann ging sie zusammen mit Schuster noch einmal alle in Verdacht geratenen Personen in den beiden Mordfällen durch.
In der JVA angekommen, blickte Schuster mit einem tiefen Seufzer auf seine Uhr. Es war inzwischen reichlich spät geworden. Rasch ließen sie Hagen Kaasten ins Vernehmungszimmer bringen. Ihm waren die Stunden in der Zelle auf das Gemüt geschlagen und aus dem sonst so selbstsicheren und arroganten Mann, war ein anderer geworden. »Sie kommen wegen dem Mord«, fragte er mit verunsicherter Stimme.
»So ist es. Sie haben den Revolver aus dem Haus von Doktor Wagner mitgenommen. Er lag ja griffbereit auf dem Küchentisch.«
Schuster machte nicht den Eindruck, eine Widerrede zuzulassen. Er blickte den Mann an: »Mich interessiert aber, warum Sie Fred Müller im Basaltpark getötet haben und warum er vor seinem Tod Papier essen musste?«
Hagen Kaasten fühlte sich spürbar unwohl. »Ich …«, begann er. »… als am nächsten Morgen von dem Mord an Doktor Wagner in der Zeitung stand, glaubte ich zuerst Elisabeth sei dafür verantwortlich. Ich fuhr zu ihr in die Kanzlei, doch sie versicherte mir, nichts mit dem Mord zu tun zu haben. Da ich sie schon länger kannte, spürte ich, dass sie die Wahrheit sagte.«
»Was war dann?«, forderte Jil ungeduldig den Mann auf sich kurzzufassen.
»Dann bin ich zu Frau Wagner gefahren. Nachdem sie mich in ihr Haus gebeten hatte, legte ich den Revolver, den ich nachts mitgenommen hatte, auf den Tisch. Sie war nicht einmal erschrocken, als ich ihr sagte, dass ich sie für die Mörderin halte. Frau Wagner hat mir daraufhin alles gestanden und ganz genau geschildert, was geschehen war. Den gesamten Tathergang, alles, was in den Stunden vorher geschehen war, bis zu Wagners Ableben.«
»Was ist dann passiert?«, forschte Jil weiter.
»Am Vorabend hatte Elisabeth Lorenz mir von der Begegnung mit dem alten Weinand erzählt. Nebenbei machte sie sich auch lustig über seine Angewohnheit durch den Basaltpark zu joggen.«
»Dann haben Sie Fred Müller gezielt in den Basaltpark gelockt?«, misstrauisch blickte Jil ihn bei ihrer Frage an.
»Ja. Es war ganz leicht gewesen. Ich bot ihm an, mich selbst wegen des gefährlichen Kunststoffes anzuzeigen, den ich in meiner Fabrik verarbeitet hatte. Er ist tatsächlich darauf reingefallen und wollte mich auch noch bestärken. Ich bat ihn um ein letztes Gespräch unter vier Augen.«
»Sie haben Fred Müller vor seiner Ermordung ein Stück Papier essen lassen, damit es aussah, als hätte der Mörder vom Loreleyfelsen erneut zugeschlagen?«
Schuster schien mit seiner Vermutung richtig zu liegen, denn Hagen Kaasten nickte. »Ich habe ihn mit vorgehaltenem Revolver dazu gezwungen. Alles sollte so sein wie bei der Ermordung von Doktor Wagner. Es war doch so perfekt von mir geplant.«
»Und Weinand wollten Sie opfern.« Schuster schüttelte verständnislos den Kopf
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