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Loretta Chase

Loretta Chase

Titel: Loretta Chase Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein verlockend beherrschter Earl
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Lady Coopers ersten Gatten übertroffen – und
ich habe sogar einen Ring für dich«, fügte er triumphierend hinzu.
    »Den aus
der Schatztruhe«, vermutete sie. »Wunderbar, dann wäre ja alles geklärt.« Er
zog sie in seine Arme und küsste sie. »Wenn wir nun zwei Trauzeugen weckten,
können wir uns als verheiratet erklären und wären es sogar – dem schottischen
Recht sei Dank«, sagte er. »Dann könntest du die ganze Nacht bleiben.«
    Sie wich
ein wenig zurück und streichelte ihm die Wange. »Das ist sehr verlockend, aber
ich glaube, dass Mama bei meiner Hochzeit gern zugegen wäre.«
    »Stimmt,
deine Mutter«, sagte er und schüttelte den Kopf. »Wie konnte ich das nur
vergessen. Eltern . Verdammt. Der Teufel soll sie holen.«
    »Ich hätte
da eine Idee«, meinte sie. »Lass uns ein paar Decken mitnehmen, etwas zu essen
aus der Küche holen und uns ein Picknick vor dem großen Kamin machen. Dann
schmieden wir einen Plan gegen deine Eltern.«
    Eine halbe Stunde später
    Sie saßen im Schneidersitz vor dem
Feuer, das Lisle gekonnt entfacht hatte. In der Küche hatten sie einen halben
Laib Brot und einen ausgezeichneten Käse erbeutet, den Lisle soeben aufschnitt,
sowie einen Krug Wein, aus dem sie auch tranken, da sie nicht noch Gläser
hatten holen wollen.
    »Meine
Eltern«, sagte er. »Meine vermaledeiten Eltern. Hier sitze ich, es ist der
vielleicht glücklichste Moment meines Lebens – oder zumindest einer meiner
glücklichsten Momente –, und da müssen sie auf einmal auftauchen wie ... wie
...«
    »Gespenster«, schloss sie.
    Er legte
ein Stück Käse auf eine Scheibe Brot und reichte sie ihr. »Mein Vater«, sagte
er grimmig. »Was er den Menschen hier angetan hat. Hundert Mal am Tag ändert er
seine Meinung, wirft alles über den Haufen. Stellt willkürlich Regeln auf,
bricht sie sogleich wieder. Erhöht einfach die Pacht, wenn er meint, nicht
genügend Profit daraus zu schlagen. Jedes Mal, wenn er sich Gorewoods wieder
erinnert, sorgt er für Unruhe. Die Rankins können hier tun und lassen, was
ihnen beliebt, können vandalisieren, stehlen, ihre Nachbarn terrorisieren.
Niemand konnte ihnen bislang etwas nachweisen, und niemand war da, der das
Gesetz in die Hand genommen und für Ordnung gesorgt hätte. Lord Glaxton hält
sich aus allem heraus. Früher hat er noch versucht einzugreifen, aber mein
Vater hat ihm stets mit einer Klage gedroht – verständlich, dass Glaxton sich
solchen Ärger fortan sparen wollte. Die Dorfbewohner sind entmutigt und viel zu
sehr mit ihrem eigenen Überleben beschäftigt, als dass sie aufbegehren könnten.
Und ich denke die ganze Zeit, dass ich zwar Gorewood Castle instand setzen und
den Menschen Arbeit geben kann, aber ich kann meinen Vater nicht davon
abhalten, alles wieder zunichtezumachen. Sowie ich hier weg bin, wird wieder
willkürliches Unwesen walten. Aber ich kann nicht hier bleiben.«
    Da war er
wieder, dieser von Gewissensbissen geplagte Blick.
    »Nein, das
kannst du nicht«, sagte sie. »Du hast Ägypten zehn Jahre deines Lebens
geschenkt. Du wusstest schon als kleiner Junge, was du einmal machen willst,
und hast dein Ziel mit großer Ausdauer und Beharrlichkeit verfolgt. Du hast
eine Berufung. Dich zu bitten, sie aufzugeben, wäre, als würde man einen
Dichter bitten mit dem Schreiben aufzuhören oder einen Maler mit dem Malen.
Oder Stiefpapa zu bitten, es mit der Politik sein zu lassen. Du kannst das
nicht aufgeben.«
    »Und doch
ist mir, als müsste ich es«, sagte er.
    »Oh, ich
wusste, dass du das sagen würdest«, meinte sie und streichelte seine Wange.
»Natürlich würdest du das, du schrecklich guter Mensch, du.«
    Sie ließ
ihre Hand sinken und gab ihm einen Klaps auf die Brust. »Ein Glück für dich,
dass deine künftige Braut frei von derlei Bedenken ist.« Sie zog ihre Hand
zurück, nahm den Krug und trank.
    »Ich liebe
dich«, sagte er.
    »Ich bin
ganz trunken vor Liebe«, sagte sie. »Ich will dich glücklich machen – und wenn
ich dafür über Leichen gehen muss. Aber das wird nicht nötig sein.« Versonnen
blickte sie ins Feuer, dachte hin und dachte her. Und mit einmal wusste sie,
was zu tun war. Im Grunde war es ganz einfach. »O Lisle, mir kommt da eine
Idee.«
    Gorewood Castle, großer Saal
    Zehn Tage später
    »Das
darf doch wohl
nicht wahr sein!«, schrie Vater. »Sie sind zu nachsichtig mit ihr, Rathbourne.
Sie geben jeder ihrer Launen nach. Hier ist mein Sohn, willens – ach, was sage
ich, begierig darauf, sie zu ehelichen, und

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