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Loretta Chase

Loretta Chase

Titel: Loretta Chase Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein skandalös perfekter Lord
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Karikaturen von ihm die Ladenfenster sämtlicher Grafikhändler schmückten.
Nachdem die erste Aufregung sich gelegt hatte, würde Benedict vielleicht wieder
etwas an verlorenem Boden gutmachen können. Vielleicht würde er doch noch ein
Wörtchen mitreden dürfen, was die Zukunft des Jungen betraf. Es war indes ein
sehr ungewisses »Vielleicht«.
    Benedict
stand auf. »Wenn man müde ist, fällt es schwer, klar zu denken und
zuversichtlich zu sein. Geh nun zu Bett, Lisle, und
morgen betrachten wir die Angelegenheit mit frischem Blick.«
    Die Miene
des Jungen entspannte sich. »Ja, Sir«, sagte Peregrine. »Danke, Sir.«
    »Lass dir aber gesagt sein, dass ich den heimlichen Briefwechsel mit Miss
Wingate keineswegs gutheiße«, sagte Benedict, während der Junge bereits
ins Bett kletterte. »Derlei ist in deinem Alter absolut lächerlich. Unklug ist
es in jedem Alter. Herumschnüffelnde Dienstboten könnten eines Tages einen
dieser Briefe finden und Unsummen dafür verlangen, ihn nicht publik zu machen.
Heimliche Briefwechsel sind der Stoff, aus dem Komödien sind.«
    Peregrine
sah ihn reuig an. »Ich weiß, Sir. Ich hätte der Versuchung widerstehen sollen,
doch ich konnte es nicht.«
    Es folgte
eine kurze Pause, während derer Benedict gegen jäh aufwallende Gefühle
ankämpfen und seine Selbstbeherrschung wiederherstellen musste.
    »Davon
abgesehen, war dein Verhalten, sagen wir ... annehmbar«, sagte er schließlich.
    »War es das
wirklich?« Die Miene des Jungen hellte sich auf. »Ich habe Sie nicht
enttäuscht?«
    »Du bist
dreizehn«, meinte Benedict. »Da macht man durchaus Zugeständnisse. Ich
zumindest. Was mein Vater dir hingegen zu sagen haben wird, wenn wir nach
London zurückkehren ...«
    Peregrines
Augen weiteten sich.
    »Aber wenn
ich es nun so bedenke – wahrscheinlich musst du dir wegen Lord Hargate keine
Sorgen machen«, fügte Benedict hinzu. »Er wird viel zu sehr damit
beschäftigt sein, mir die Leviten zu lesen, als dass er noch dazu käme,
tadelnde Worte an dich zu verschwenden.« Er klopfte dem Jungen auf die
Schulter. »Geh jetzt schlafen, und sei froh, dass du noch nicht richtig
erwachsen bist.«
    »Lord
Fosbury hat seine Enkelin noch nie gesehen?«, fragte Ladyr Northwick. »Wie
närrisch von ihm. Sie ist seinem Sohn wie aus dem Gesicht geschnitten.«
    »Bis auf
die Augen«, wandte Lady Mandeville ein. »Sie hat die Augen der
DeLuceys.« Bathsheba war äußerst überrascht gewesen, als ein Diener ihr
eine Nachricht der beiden Damen gebracht hatte, in welcher sie fragen ließen,
ob sie ihr wohl heute Morgen ihre Aufwartung machen könnten.
    Nun war sie
längst nicht mehr so überrascht. Die beiden waren neugierig auf Olivia. Und
Olivia, das kleine Biest, saß in argloser Unschuld da und ließ sich von der
Zofe die Haare bürsten, welche daran natürlich ihre helle Freude hatte, da
Olivia ebenso prächtiges Haar hatte wie einst ihr Vater. Ihre weichen roten
Locken verhedderten sich nicht in grässliche Knoten wie die störrischen dunklen
Haare ihrer Mutter. »Vielleicht hat es ja auch sein Gutes«, meinte Lady
Northwick zu Bathsheba. »Hätte Fosbury sie gesehen, würde er sie Ihnen
womöglich weggenommen haben.«
    »Aber dann wäre sie mit allen Privilegien
aufgewachsen«, gab Lady Mandeville zu bedenken. »Eine Mutter sollte vor
allem die Zukunft ihres Kindes bedenken.«
    »Ich denke, das habe ich
getan«, erwiderte Bathsheba knapp.
    »Gewiss
haben Sie das«, beschwichtigte Lady Northwick. »Vielleicht haben Sie
vergessen in Betracht zu ziehen, liebe Schwiegermama, dass Mrs. Wingate nur
dieses eine Kind hat. Jene von uns, die wir mit einer größeren Kinderschar
gesegnet sind, mögen eines vielleicht leichter entbehren.«
    »Atherton
hat Rathbourne seinen einzigen Sohn überlassen«, sagte Lady Mandeville.
»Aber welche Opfer bringt man nicht, wenn es zum Wohl seines Kindes ist! Bei
den Carsingtons wird
Lisle eine weit bessere Erziehung zuteilwerden.«
    »Ich bin
mir nicht sicher, ob er ihm seinen Sohn tatsächlich überlassen hat«,
entgegnete Lady Northwick.
    »Wenn
nicht, sollte er es unbedingt tun«, beschied Lady Mandeville. »Die Dalmays
sind berüchtigt für ihren Mangel an Disziplin und Anstand. Atherton wäre wohl
ein hoffnungsloser Fall, hätte er nicht einen Großteil seiner Jugend bei
Rathbournes Familie verbracht.«
    Die
Countess betrachtete Bathsheba eine Weile mit absolut undurchdringlicher Miene.
Dann setzte sie hinzu: »Die Großzügigkeit von Lord Hargates Mutter hat

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