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Loretta Chase

Loretta Chase

Titel: Loretta Chase Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein skandalös perfekter Lord
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hierzubleiben und zu warten.
    Aber
nachdem Thomas gegangen war, hatten sich ihre Röcke abermals im Gesträuch
verfangen, und wäre es ihr nicht gelungen, gerade noch rechtzeitig das
Gleichgewicht wiederzuerlangen, wäre sie wohl kopfüber den Hang hinabgestürzt.
Sie wollte Rathbourne nicht noch mehr Probleme bereiten.
    Und so
wartete sie geduldig – so geduldig, wie es ihr eben möglich war –, und als der
erste, von Peter DeLucey angeführte Suchtrupp eintraf, zeigte sie ihnen, in
welche Richtung Rathbourne
und Thomas gegangen waren.
    Kurz
nachdem die Männer im Unterholz verschwunden waren, kam Lord Northwick den Hang
hinabgeeilt.
    »Da
entlang«, empfing sie ihn und zeigte abermals in besagte Richtung.
    Als er sich
auf dem Absatz umdrehte und davonstürmen wollte, glitt ihm der Fuß seitlich
weg. Er schwankte hierhin und dorthin, versuchte, sich zu fangen, doch
vergebens. In blankem Entsetzen sah sie zu, wie er in einem zappelnden Gewirr
aus Armen und Beinen zu Boden ging, über Gestein und gebrochene Zweige hinweg nach unten
stürzte und schließlich zwanzig Meter den Hang hinab in einem großen
Rhododendron hängen blieb.
    Bathsheba
raffte ihre Röcke zusammen und rannte zu ihm.
    Sehr still
lag er da, auf der Seite zusammengekauert.
    Sie kniete
vor ihm nieder.
    »Mylord.«
Vorsichtig berührte sie ihn an der Schulter.
    »Verdammt«,
murmelte er und schlug die Augen auf. Als er aufstehen wollte, zuckte er
zusammen.
    »Ich werde
Hilfe rufen«, sagte sie und erhob sich.
    »Unsinn.«
Er schaffte es, sich aufzusetzen, hatte aber ganz offensichtlich Schmerzen.
»Ich habe mir nichts gebrochen, alles in Ordnung.« Doch sein blasses
Gesicht strafte seine Worte Lügen.
    »Warten Sie
lieber noch einen Moment«, sagte sie. »Lassen Sie mich nachsehen, ob auch
wirklich nichts gebrochen ist. Sollten Sie sich die Rippen verletzt haben,
müssen Sie sofort zurück zum Haus gebracht werden. Die Kälte und die
Feuchtigkeit sind nicht gut für Sie. Ich sollte lieber ...«
    »Ich komme
schon zurecht«, versicherte er ihr. »Außer meinem Stolz dürfte nichts
verletzt sein. Wahrscheinlich habe ich wie ein Hanswurst herumgehampelt.«
    »Dann sind
Sie aber ein ziemlich schlechter Hanswurst«, meinte sie.
»Ich habe die ganze Zeit zugeschaut und fand es überhaupt nicht zum
Lachen.«
    »Aber im
Grunde Ihres Herzens hat es Sie gefreut«, entgegnete er. »Mit anzusehen,
wie Ihr hartherziger Verwandter zu Fall gebracht wurde.«
    »Derlei
erfreut mich ganz und gar nicht«, stellte sie klar. »Außerdem sind Sie
überhaupt nicht hartherzig, und wir sind auch nur sehr entfernt verwandt. Wie
sollte ich mich an Ihrem Schmerz erfreuen, wenn Sie doch so nett zu mir waren?
Lassen Sie mich Ihre Rippen abtasten.«
    »Ganz
gewiss nicht.«
    Ein Schrei
unterbrach ihr kleines Wortgefecht.
    Peter DeLucey
kam den Hang hinaufgeklettert. »Wir haben sie«, verkündete er außer Atem.
»Sie werden gerade in warme Decken gewickelt. Lord Rathbourne hat mir gesagt,
ich soll vorausgehen und Sie beruhigen, Mrs. Wingate. Der See geht am südlichen
Ende in einen kleinen Bach über. Die Kinder scheinen dort unten ins Wasser
gefallen zu sein.«
    »Beim
Zeus!«, rief Lord Northwick entsetzt. »Ich will hoffen, dass sie nicht den
Wasserfall hinabgestürzt sind.«
    »Nein,
nein, Vater«, beschwichtigte ihn sein Sohn. »So weit sind sie gar nicht
gekommen. Lord Rathbourne und sein Diener haben sie herausgefischt. Alle sind
nass bis auf die Knochen und durchgefroren, aber von ein paar kleinen Schrammen
und Prellungen abgesehen, ist niemand verletzt.« Er hielt inne und schien
erst jetzt der Szene gewahr zu werden, die er vor sich sah. »Vater, was ist
Ihnen denn passiert?«
    »Ich bin
gefallen«, sagte Seine Lordschaft. »Eines meiner Beine verweigert mir den
Dienst. Wenn du so freundlich wärest, mir aufzuhelfen – Mrs. Wingate hat
gedroht, meine Rippen abtasten zu wollen.«
    »Rippenbrüche
können sehr heimtückisch sein«, klärte sie ihn auf. »Daran ist mein Mann
gestorben. Sie verhalten sich höchst
unvernünftig. Sie sollten mich wirklich ...«
    »Peter,
hilf mir auf«, fiel ihr Lord Northwick ins Wort. »Und Sie, Mrs. Wingate,
sollten Ihre Sorge lieber Ihrem Kind zuwenden.«
    »Aber Mr.
DeLucey hat doch eben gesagt, dass Olivia nicht verletzt ist«, erwiderte
sie. »Außerdem brechen Kinder sich nicht so leicht etwas wie Erwachsene. Junge
Knochen sind recht biegsam.«
    »Ich
versichere Ihnen, dass die Kinder sich nichts gebrochen haben«,
bekräftigte Peter

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