Losing Noah - Finding Love (German Edition)
Arschmanschette und dem
weit ausgeschnittenen Top. Auf so eine Bitch steht er? Das darf doch
wohl nicht wahr sein. »Du kannst Feierabend machen, Jenna«,
wendet sich Noah an mich.
Ich
schüttele den Kopf. »Wie bitte?«
»Mach
Feierabend, ich habe noch eine kleine Besprechung mit Steph«,
sagt er.
Ich
schlucke, aber lasse es mir nicht nochmal sagen. Sofort stehe ich auf
und ziehe meinen Blazer an, dann schnappe ich meine Handtasche und
verlasse mein Büro schnell. Kopflos gehe ich aus dem Gebäude
und fahre nachhause. Ich halte mit aller Kraft meine Tränen
zurück, denn ich will in der Öffentlichkeit keine Szene
machen. Wie kann Noah sich nur in so eine … Frau verlieben?
Sie hat keinen Stil, sieht aus wie eine Prostituierte und passt
überhaupt nicht zu ihm. Gegen so etwas wurde ich eingetauscht.
Mein Selbstbewusstsein liegt am Boden, das war der Todesstoß.
In der U-Bahn konnte ich einen Sitzplatz ergattern. Ich drehe den
Henkel meiner Tasche in meinen Händen und wippe mit meinem
Oberkörper. Die Leute sehen mich an, als wäre ich total
irre, aber das ist egal. Zumindest im Moment. Dreiviertel dieser
Menschen sehe ich nie wieder. Jeden Tag sind es neue Gesichter, die
ich sehe. Allerdings merke ich mir die Personen auch nie, die
gemeinsam mit mir im Zug sitzen und stehen und mich einquetschen.
Meine Haltestelle wird durchgesagt, sehr undeutlich, aber wie Lilly
aus 'How I met your Mother', spreche ich U-Bahn. Das gewöhnt man
sich hier schnell an. Ich erhebe mich und gehe zur Tür. Die Bahn
hält, dann steige ich aus und setze meinen Heimweg fort. Die
Welt um mich herum verschwimmt immer mehr, je näher ich meiner
Wohnung komme. >Nicht heulen, Jenna, nicht heulen< ,
mahne ich mich in Gedanken. >Gleich bist du allein, dann kannst
du alles herauslassen.< Für die Fußgänger mime
ich eine starke, selbstbewusste Frau, die bloß etwas im Auge
hat. Ein paar Minuten später betrete ich die Lobby, danach den
Aufzug und fahre hoch. Kaum bin ich in meinem Apartment, schließe
ich die Tür hinter mir und breche hemmungslos in Tränen
aus, während ich mich gegen das Holz lehne. Ich sinke daran
gelehnt auf den Boden und weine laut. Jemand hebt mich hoch. Ich hebe
meinen Blick, aber der ist so verschleiert, dass ich nur Schemen
erkenne. Es muss ein Mann sein. Bestimmt ist es Ian, der mich in mein
Schlafzimmer trägt, und hier ist, um ein paar von Carries Sachen
zu holen. Er setzt sich mit mir aufs Bett und hält mich in
seinem Arm. Ich hole tief Luft, atme seinen Duft ein, das ist nicht
Ian. Hektisch wische ich meine Tränen weg und sehe in Brants
blaue Augen. Ich zittere am ganzen Körper, während er mich
sanft wiegt und mich beruhigend streichelt. »Was ist denn
passiert?«, raunt er.
»Wwwas
machst du denn hier?«, schniefe ich.
»Carrie
und Ian haben heute ihre letzten Sachen geholt und ich wollte das
Zimmer streichen, bevor ich oder jemand anderes einzieht, weil ich
nicht Pufftörtchenrosa stehe.«
Ich
nicke knapp. »Und was hat dich so aus der Bahn geworfen?«,
hakt er nach.
»Noah
… Er … er hat … mich über einen längeren
… Zeitraum betrogen … und vorhin habe ich diese …
Schlampe gesehen. Er … hat mich … gegen ein …
total stilloses … Flittchen eingetauscht«, stottere ich.
»Dieser
Mann ist so dumm, dass er dich hat gehen lassen«, sagt er warm.
Ich senke meinen Blick und kann nichts anderes tun, als wieder einmal
zu nicken.
Dann
spüre ich seine Lippen auf meiner Stirn. »Du bist viel zu
gut für ihn«, sagt er und sein Atem streift meine Haut. Er
schafft es, dass ich ruhiger werde. Ich löse mich von ihm. »Ich
sollte duschen«, murmele ich.
»Ja,
mach das. Wenn du irgendwas brauchst, ich bin im anderen Schlafzimmer
und spiele Anstreicher.« Brant lächelt mich an.
Ich
verkneife mir das Lachen und mustere ihn. Er trägt ein
körperbetontes Shirt, unter dem sich seine Muskeln abzeichnen.
Ich sehe weiter nach unten und erkenne eine lockere Jogginghose.
Selbst im Gammellook ist dieser Kerl total heiß. Anschließend
schaue ich ihm wieder in die Augen. »Das mache ich«,
erwidere ich und stehe auf. Ich ziehe meinen Blazer aus und hänge
ihn an die Tür. Brant erhebt sich, aber bewegt sich nicht weg.
Ich blicke zu ihm. »Was ist denn noch?«, erkundige ich
mich, wesentlich ruhiger. Er schüttelt den Kopf. »Tut mir
leid, ich sehe dich einfach gerne an.«
Ich
muss lächeln, aber wahrscheinlich sehe ich ziemlich albern aus.
Zum Glück habe ich mich heute Morgen für meinen
wasserfesten
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