Losing Noah - Finding Love (German Edition)
hartnäckig?«
Ian
nickt. »Wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hat, dann gibt
er nicht auf.«
Ich
stöhne gequält auf, danach nehme ich die Tablette mit einem
Schluck Wasser und lasse mich zurück fallen. »Kannst du
ihm nicht sagen, dass er mich in Ruhe lassen soll?«, bitte ich.
»Warum?«
Ian hebt eine Augenbraue.
»Weil
ich nicht will, dass er sich an meinen Rockzipfel hängt und mich
bedrängt. Ich meine, du weißt, was ich mag, aber …
er ist einfach aufdringlich. Er weiß, dass ich gestern
verlassen wurde, heute fällt er in einer Gasse über mich
her und küsst mich«, erzähle ich.
»Ich
weiß«, erwidert er. »Allerdings kann ich dir nicht
versprechen, dass er aufhört, wenn ich ihm Bescheid gesagt
habe.«
»Dann
sorg irgendwie dafür. Ich will es einfach nicht. Wie soll das
denn werden, wenn Carrie zu dir zieht und er ihr Zimmer übernimmt?«
Ich seufze verzweifelt. »Im schlimmsten Fall werdet ihr
miteinander schlafen und feststellen, dass es nicht gut war, wobei es
an dir nicht scheitern wird.« Er zwinkert mir zu.
Ich
schmunzele, weshalb mein Kopf pocht und ich wieder maulig stöhne.
Ian streichelt meine Wange. »Ruh dich aus, wir lassen dich
jetzt wirklich allein, und wenn ich die beiden hier raus zerren
muss.« Dann grinst er. »Okay«, sage ich lächelnd.
Er wuschelt mir durchs Haar, steht auf und geht. Ich sehe ihm
hinterher. Schließlich ist er weg. Ein paar Minuten später
höre ich, wie sie die Wohnungstür hinter sich schließen.
Dabei diskutieren sie und ich vernehme, wie Ian sagt: »Lass
Jenna einfach in Ruhe, sie ist nicht bereit für etwas Neues.«
Endlich
allein! Ich stehe auf, um mir einen Tee zu machen, wenn ich jetzt
Kaffee trinke, werden meine Kopfschmerzen nur noch schlimmer.
Schlurfend betrete ich die offene Küche, fülle den
Wasserkocher und schalte ihn ein. Dann durchsuche ich meinen Vorrat
von Tee. Pfefferminz mag ich jetzt nicht, aber der Gewürztee ist
gut. Ich hänge einen Beutel in die Tasse und schmeiße
schon zwei Stück Süßstoff herein, damit ich mich
gleich auf die Couch kuscheln kann. Nachdem das Wasser aufgekocht
ist, gieße ich es in meinen Becher, nehme ihn hoch und schleife
mich zum Sofa. Ich setze mich vorsichtig, damit ich mich nicht
verbrühe, und tunke den Teebeutel immer wieder ins Teewasser,
damit er schneller zieht. Dann schalte ich den Fernseher ein. Ruhe
ist gut, aber ich brauche eine kleine Geräuschkulisse, sonst
werde ich wahnsinnig.
Kapitel
4
Um
sechs Uhr morgens brüllt mein Handy, weil ich den Wecker am
Samstag zerstört habe. Ich habe während meines
Shoppingausflugs nicht daran gedacht, mir einen neuen zu kaufen.
Brant habe ich nicht mehr gesehen. Laut Ian ist er erst mal in ein
Hotel gezogen, damit wir uns nicht in die Quere kommen. Und Carrie
hat einen großen Teil ihrer Sachen am Sonntag mit zu Ian
genommen. Sie lebt quasi schon dort. Ich bin ganz allein, aber das
stört mich nicht. Ganz im Gegenteil, ich bin sogar froh darüber.
Heute steht mir die Feuerprobe bevor. Ich muss Noah sehen. Ganze neun
Stunden, abzüglich meiner Mittagspause sind es acht, dennoch
springe ich nicht jubeljauchzend in die Luft. Müde gehe ich ins
Bad und dusche.
Eine
Stunde später verlasse ich das Haus und gehe zur U-Bahn. Ich mag
es nicht besonders, mich zwischen andere Berufstätige zu
quetschen, besonders nicht, weil es immer ein ordentliches Nasenkino
gibt, aber mir bleibt nichts anderes übrig. Im U-Bahnhof
zieht's, doch das überlebe ich, denn ich trage heute zur
Abwechslung eine schwarze Stoffhose, eine weiße Bluse und einen
schwarzen Blazer. Meine Haare habe ich so gestylt, wie Piedro es mir
gezeigt hat, und ich sehe gut aus, finde ich zumindest. Endlich kommt
mein Zug, ich steige ein und werde direkt zwischen anderen Fahrgästen
eingepfercht. Meine Handtasche halte ich fest umklammert, weil ich
vermeiden will, beklaut zu werden. Das ist mir schon mal passiert und
es war eine höllische Rennerei, bis ich alle Ausweise neu
beantragt und erhalten hatte. Zum Glück muss ich bloß fünf
Haltestellen hinter mich bringen.
Nachdem
ich mich durch eine Reihe von Menschen gedrückt habe, bin ich
auf der Zielgeraden zur Arbeit. Ich habe vielleicht noch zwei oder
drei Minuten Weg vor mir. Bei Starbucks habe ich mir noch einen
großen Mocca Latte gekauft und nippe daran. Den Muffin werde
ich später in meiner Pause essen, oder während ich ein paar
Briefe abtippe, die Noah diktiert hat. Die ganze Zeit rede ich mir
ein, dass es mir super geht und ich mit
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