Loslassen - Als Lebenshilfe Und Heilung
sich weiterentwickeln wollen, sollten Sie Ihren freien Willen nicht dadurch blockieren, dass Sie eine Rolle »spielen«, dass Sie sozusagen immer nur die eine »Mode« tragen, anstatt Ihre individuelle Kleidung zu finden. Erst dann, wenn Sie aufhören, eine Rolle zu spielen , werden Sie die »richtige Rolle« in der menschlichen Gesellschaft darstellen. Sie werden Ihre Aufgabe erfüllen können.
»Nennt mich was für ein Instrument Ihr wollt, Ihr könnt mich zwar verstimmen, aber nicht auf mir spielen«, lässt Shakespeare (1564-1616) seinen Hamlet sagen.
Tun, was andere wollen, führt zur Selbstaufgabe. Wer die Wahl hat, trägt allerdings auch die Verantwortung. Wer nicht wählen will, ist manipulierbar. Da wir alle die freie Wahl haben, können wir uns freiwillig in die Hände anderer begeben oder aber unser Leben selbst gestalten.
Wie sieht das beispielsweise in einer Partnerschaft aus? Wo ist die Grenze zwischen Rücksichtnahme und Selbstaufgabe? Wir hören oft Aussagen wie: »Mein Mann erlaubt mir nicht, dass …« oder »Meine Frau will nicht, dass …« Wie soll ein gutes Verhältnis, wie soll Liebe wachsen und gedeihen, wenn einer glaubt, dem anderen etwas verbieten oder erlauben zu können? Allerdings gehören immer zwei dazu: einer, der den anderen einschränken will, und einer, der sich einschränken lässt. Es geht darum, dass wir selbstgesteuert sind, nicht fremdgesteuert.
Liebe kann nur in Freiheit gedeihen. Der freie Wille des anderen darf nicht beschnitten werden.
Die folgenden Selbstblockaden sind besonders gravierend:
Da ist die Gruppe der Schwarzseher . Zweifel und Ängste halten bei ihnen schnell Einzug.
Der Zweifel treibt einen Menschen einmal in die eine, dann wieder in die andere Richtung. Wie soll er da eine Entscheidung fällen?
Ängste lassen objektive Überlegungen nicht zu. Betroffene handeln entweder unkontrolliert oder sind wie gelähmt. Blockaden, die auf diese Weise entstehen, können durch positive Lebenssicht gelöst werden. Wir dürfen darauf vertrauen, dass alles, was geschieht, alles, was uns begegnet, für uns als Führung gedacht ist. Gedanken des Zweifels und Gefühle der Angst lösen sich auf, wenn wir loslassen und uns für Gottvertrauen entscheiden. Haben Sie schon erlebt, dass sich Ihre Ängste als unbegründet erwiesen haben?
Allerdings dürfen Sie nicht zu lange und immer wieder in Angst und Zweifel verharren. Sonst können Sie damit die sich selbsterfüllende Prophezeiung auslösen, denn Gedanken sind Mächte. Immer wieder kommen Patienten in die Praxis, die jahrelang Angst vor einer bestimmten Krankheit hatten. Schließlich trat der Krankheitsfall ein.
Es gilt also loszulassen. Wünschen Sie sich intensiv, frei zu sein von Angst und Zweifel. Ängste entstehen häufig aus Mutlosigkeit. Denken Sie darüber nach, ob Sie manchmal Problemen aus dem Weg gehen. Können Sie sich nicht zu einem Nein durchringen, obwohl Sie wissen, dass es in diesem Fall richtig wäre, Nein zu sagen?
Schreiben Sie den Wunsch in Ihr Tagebuch. Er könnte etwa so lauten: »Ich wünsche mir, frei zu sein. Ich bestehe meine Mutprüfungen und lerne, immer das Positive zu sehen.« Wiederholen Sie diesen Wunsch mehrere Tage lang laut oder im Geist. (Mehr über das Wünschen lesen Sie im Kapitel »Wie Wünsche Wirklichkeit werden«.)
Sie werden allerdings Gelegenheit bekommen, in die Tat umzusetzen, was Sie sich vorgenommen haben. Ängste und Zweifel können nur verschwinden, wenn Sie diese Prüfungen bestehen. Aber auch hier reichen Ihnen die Naturgesetze wieder die Hand. Wenn Angst Sie anfällt, sagen Sie sich kurz: »Ich habe Vertrauen.« Dann wenden Sie sich sofort einer Tätigkeit zu. Konzentrieren Sie sich voll darauf. Es ist gleichgültig, was Sie tun, ob Sie am Computer arbeiten, Geschirr spülen, lesen oder aufladende Musik hören, wesentlich ist dabei nur die Konzentration. Eine Tätigkeit konzentriert durchzuführen und dabei gleichzeitig Gedanken der Angst und des Zweifels zu wälzen, ist unmöglich.
Oftmals begegnen wir auch der schärfsten Gegnerin des freien Willens. Es ist die Sturheit . Sie ist, wie wir bereits gehört haben, das Gegenteil von Loslassen. Sie vereitelt den Durchbruch jeder Erkenntnis, jedes besseren Wissens. Sehen wir nach, was passiert, wenn Sturheit sich breitmacht. Da gibt es Aussagen wie: »Du kannst doch nicht einfach deine Meinung ändern. Willst du denn eine Fahne im Wind sein?« »Der andere darf nicht recht haben. Bleib bei deinem Verhalten, so kannst
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