Loslassen - Als Lebenshilfe Und Heilung
werden, von Angst befallen werden, versucht sein zu kritisieren usw.
ÜBUNG 7: Loslassen üben
Gespräche bieten ein gutes Übungsfeld, um das Loslassen zu trainieren. Versuchen Sie es schrittweise. Nehmen Sie sich vor:
• den anderen ausreden zu lassen
• gelassen zu antworten
• sachlich zu bleiben
• keine Kritik zu äußern, sondern lieber Ihren Standpunkt zu erläutern oder Fragen zu stellen
• sich nicht zu verteidigen
• positive Formulierungen zu wählen
Das geht nicht alles auf einmal. Kleine Schritte führen zum Ziel. Üben Sie Punkt für Punkt. Beobachten Sie selbst, welche Ihrer positiven Eigenschaften Sie durch Loslassen verstärken. Freuen Sie sich über die guten Resultate solcher Gespräche und die schönen Gefühle, die sich einstellen.
Lass los, was dich beengt
Die folgenden Abschnitte dieses Buches beschäftigen sich mit bestimmten Lebensbereichen und bieten Ihnen die Möglichkeit, Parallelen zu Ihren persönlichen Lebenssituationen zu ziehen. Wir möchten Sie daran erinnern, dass Loslassen ein lebenslanger Lernprozess ist . Er bringt viel Freude, innere und äußere Freiheit, Erleichterung und Zufriedenheit. Denken Sie aber nicht, dass Sie alle unsere Vorschläge sofort in Angriff nehmen müssen. Beginnen Sie mit dem Abschnitt, der Ihnen für Ihre Situation entweder am nötigsten oder am leichtesten erscheint. Was Sie leicht bewältigen können, ist ein gutes Übungsfeld. Was Ihnen notwendig erscheint, verspricht einen großen Erfolg.
Wer führt Regie?
Freiheit bedeutet Verantwortlichkeit. Das ist der Grund, warum die meisten Menschen sich vor ihr fürchten .
(George Bernard Shaw)
Wer sein Leben selbst in die Hand nehmen will, muss frei sein. Freiheit bedeutet, frei entscheiden zu können, frei über sein Leben zu bestimmen. Dazu ist es nötig, Verantwortung für sich zu übernehmen. Das ist nur möglich, wenn Sie einerseits Ihre Verhaltens- und Denkmuster auf ihre Auswirkungen hin überprüfen und sich andererseits von Einflüssen und Meinungen frei machen, die Ihre Entscheidungen beeinträchtigen.
Manche Menschen sind sich gar nicht bewusst, dass sie in alten Mustern festsitzen, und kommen nicht auf den Gedanken, Altgewohntes zu überprüfen. Sie reagieren auf bestimmte Situationen immer in der gleichen Weise und können daher jederzeit zu einer von anderen gewollten Reaktion veranlasst werden.
Vielen Menschen erscheint es schwierig, uneingeschränkte Verantwortung zu übernehmen: »Lieber nicht ganz alleine entscheiden«, »Lieber mit dem Strom schwimmen«, »Lieber in der Masse untertauchen«, »Man muss doch nicht an vorderster Front stehen.«
Das sind gefährliche Gedanken. Darin spiegelt sich eine ganze Palette von Verhaltensweisen, die dazu führen, dass Menschen Wachs in den Händen anderer werden. Das kann Ihnen nicht passieren, wenn Sie
• Vertrauen zu sich selbst aufbringen: Sie sind fähig zu entscheiden, was für Sie richtig ist
• bereit sind, alle Möglichkeiten zu überprüfen, bevor Sie eine Entscheidung treffen
• nach den Motiven Ihrer Handlungen fragen
• auf Ihre innere Stimme hören und Ihre Gefühle beachten
• Ihre Gewohnheiten hinterfragen
• von Ängsten und Zweifeln loslassen
• daran glauben, dass Ihnen von Gott nichts abverlangt wird, das Sie nicht bewältigen können
• wissen, dass Sie durch die Ehrlichkeit Ihrer Handlungsweise unter den Schutz der Naturgesetze gestellt sind
So brauchen Sie niemandem anderen die Verantwortung für Ihre Handlungsweise aufzubürden. Sie sind der Mensch, auf den Sie sich verlassen können. Sie sind niemandem Rechenschaft schuldig, außer Gott und sich selbst.
Zur Selbstverantwortung gehört auch das Risiko, einmal eine falsche Entscheidung zu treffen. Das soll Sie nicht entmutigen. Wenn eine Entscheidung falsch war, so ist das lediglich ein Ereignis in Ihrer Lebensschule. Es macht Sie nicht zum Schiffbrüchigen. Sie können aus jeder Situation lernen. Wenn Sie der Regisseur Ihres Lebens sein wollen, müssen Sie manchmal durch Erfahrung klug werden. Auch von Bemerkungen der sogenannten Besserwisser sollten Sie sich nicht beirren lassen.
Im Falle einer Fehlentscheidung ist es jedoch an der Zeit, von Selbstvorwürfen loszulassen und einen Ausweg aus der entstandenen Situation zu suchen. Dazu ist es notwendig, das Motiv Ihrer Entscheidung zu überprüfen und die Frage zu klären, ob Sie einem Verhaltensmuster gefolgt sind, das sie besser loslassen sollten.
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