Loslassen - Als Lebenshilfe Und Heilung
und laden Sie ein zu einer Reise. In Ihrem Reisegepäck befindet sich viel grundlegendes Wissen über Ihre Persönlichkeit, über das Warum und Wie des Loslassens und über Hilfen, die Ihnen das Loslassen erleichtern. Wir werden bei vielen wichtigen Situationen des Lebens haltmachen. Aber wir können nicht alle Möglichkeiten ansprechen. Dazu ist das Leben zu vielfältig. Vieles wird Sie persönlich berühren, manches werden Sie bei Menschen aus Ihrem Umfeld wiedererkennen. Bevor wir zu unserer Reise aufbrechen, brauchen wir noch einige Ergänzungen, die wir mit auf den Weg nehmen wollen.
Motive Ihrer Handlungen
Warum geben Sie nicht all Ihr Geld am Monatsanfang aus? Warum möchten Sie im Grünen wohnen? Warum lesen Sie Bücher? Welche Fragen! Ist das Warum denn so wichtig?
Motive sind die Urheber der Handlungen. Wenn Sie aus einem richtigen Motiv heraus handeln beziehungsweise eine Entscheidung treffen, können Sie ein optimales Resultat erwarten. Stimmt das Motiv nicht, so können Sie eine Angelegenheit oder eine Situation nicht zu Ihrem eigenen Besten regeln. Das bedeutet, dass das Resultat einer Handlung dem Motiv entspricht.
Auch Ihr Umfeld wird durch Ihre Handlungsmotive beeinflusst. Folgendes Beispiel verdeutlicht, wie sich ein falsches Motiv auswirkt:
Ein Mann kaufte seiner jeweiligen Freundin Schmuck und Kleider, weil er mit ihr angeben wollte. Es war ihm wichtig zu zeigen, dass er sich eine attraktive Partnerin leisten kann. Seine Beziehungen hielten nicht lange. Geschenke sind schön und gut, aber wenn sie nicht aus Liebe gegeben werden, verfehlen sie ihre Wirkung. Sie belasten den Beschenkten, weil sie ihn zu etwas verpflichten.
Entscheidungen, die aus falschen Motiven heraus getroffen werden, sind sowohl für den Handelnden selbst als auch für Menschen aus dem Umfeld von Nachteil. Wird das Motiv nicht erkannt und daher auch nicht losgelassen, so stellen sich weitreichende Folgen ein, denn die Lebensgesetze tun ihre Arbeit.
Dann kann geschehen, was Marion erlebt hat: Schon seit einiger Zeit fühlt sie sich nicht wohl. Die nervlichen Belastungen mit zwei Teenagern und einem Beruf sind zu groß. Ständig gibt es Ärger. Der Arzt stellt Bluthochdruck fest. »Das kriegen wir schon in den Griff«, sagt er und verordnet ein Medikament. Tatsächlich lässt sich der Blutdruck senken. Das Problem wäre also – scheinbar – aus der Welt geschafft.
Da taucht im Büro eine neue Mitarbeiterin auf. So eine Nervensäge! Nichts passt ihr. Keine Arbeit macht sie fertig. Vieles bleibt dann an Marion hängen. Darüber ärgert sie sich von früh bis spät grün und blau.
Bald stellen sich kolikartige Schmerzen ein. Der Arzt stellt Gallensteine fest. Warum dieses neue gesundheitliche Problem? Es hat eine Symptomverschiebung stattgefunden. Die seelische Ursache sowohl von Bluthochdruck als auch von Gallensteinen ist Ärger, nicht vergeben zu können, die Schuld bei anderen zu suchen. Das alles hat Marion nicht bearbeitet. Auch das Motiv ihres Verhaltens hat sie nicht erkannt. Sie wollte sich selbst und anderen beweisen, dass sie alles bewältigen kann.
Es war Geltungssucht, von der sie nicht loslassen konnte. Wenn sie mit ihren Nerven am Ende war, konnte sie sich selbst nicht vergeben. Sie hat sich nie gefragt, warum sie sich so viele Dinge hat aufbürden lassen. Sie sah ihre Schwierigkeiten als Resultat der widrigen Umstände. So hat sie die tiefe seelische Ursache der ersten Erkrankung nicht beseitigt. Deshalb mussten ihr die Naturgesetze einen weiteren, kräftigeren Hinweis geben.
Nach dem Motiv einer Handlung zu fragen, kommt vielen Menschen gar nicht in den Sinn. Wir sind nicht daran gewöhnt darüber nachzudenken, warum wir etwas tun. Wir handeln häufig spontan oder aus Gewohnheit.
Bringt vielleicht Nichtstun in manchen Fällen eine Lösung? Was würde wohl geschehen, wenn jemand sagte: »Ich lasse die Angelegenheit los, das Problem wird sich schon von selbst lösen.«
Mag sein, dass dieses Problem verschwindet, aber ein größeres taucht dafür auf. Die meisten Menschen können den Zusammenhang zwischen der ersten und der zweiten Situation nicht erkennen. Sie sind nur frustriert darüber, dass sie schon wieder ein Problem haben. Hinter dieser Art, etwas »loszulassen«, steckt ein falsches Motiv, nämlich Gleichgültigkeit oder Bequemlichkeit.
»Ich überlasse meine Angelegenheiten jemand anderem. Irgendjemand findet sich immer.« Das Abschieben auf andere kann keine echte Lösung bringen. Ein solches
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