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Lost Land, Der Aufbruch

Lost Land, Der Aufbruch

Titel: Lost Land, Der Aufbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Maberry
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Zombie ließ nicht locker.
    Â»Oh, oh!«, rief der Verkohlte und löste damit weiteres Gelächter aus.
    Chong spürte, wie sich die rauen Schneidezähne des Zombies langsam in seine Schulter gruben. Er schrie und schlug immer wieder mit dem Rohr auf seinen Gegner ein. Die Zähne erhöhten ihren Druck, bis der Schmerz unerträglich wurde. Aber nach einem weiteren Schlag mit dem Rohr ließ der Zombie ihn plötzlich los und Chong fiel zu Boden. Er landete hart auf dem Lehm, krabbelte aber sofort weg wie eine Spinne, reckte den Hals und blickte über die Schulter, während der Zombie rückwärts taumelte, die Augen stumpf vor Verwirrung. Eine tiefe Kerbe prangte auf seiner Stirn, dort, wo das Rohr ihn getroffen hatte. Aber auf seinen Lippen leuchtete rotes, frisches Blut!
    Chong drehte fast durch. Er stürzte sich auf das Monster und schwang das Rohr mit solcher Kraft, dass er spürte, wie sich seine Muskeln dehnten und einrissen. Speichel flog aus seinem Mund, und die Welt schien hinter einem roten Schleier zu verschwinden, als er das schwarze Metallrohr des Motor City Hammers wieder und wieder niedersausen ließ.
    Der Zombie fiel gegen die Wand, aber Chong schlug weiter auf ihn ein. Big Joe verlor den Halt. Während er auf den Lehmboden glitt, bearbeitete Chong ihn unaufhörlich mit dem Rohr – selbst dann noch, als die Hände des Monsters bereits schlaff herabhingen. Erst als der Untote in sich zusammensackte, zur Seite kippte und sein Kopf nur noch eine klumpige Masse bildete, hielt Chong inne, den blutigen Prügel hoch in die Luft gereckt.
    Big Joe war tot und die Menge jubelte. Chong ließ das Rohr fallen und drehte den Kopf, um sich seine Schulter anzusehen. Seine Haut und die darunter liegende Muskulatur waren aufgerissen. Über seine Brust und seinen Rücken lief Blut.
    Â»Oh Gott«, flüsterte er.
    Er war gebissen worden.

Benny warf sich mit seinem ganzen Gewicht nach vorn, während Nix ihr Bokutō mit aller Kraft herabsausen ließ. Die wachsweißen Finger zerbrachen durch den Hieb und Benny kam frei. Er fiel auf Hände und Knie, war aber im Bruchteil einer Sekunde wieder auf den Füßen und rannte los.
    Nix wich zurück, das Holzschwert noch immer vor ihrer Brust.
    Â»Los!«, schrie Benny und griff sich rasch ihre Teppichmäntel.
    Bruder David versuchte, über die eingestürzte Mauer zu klettern, flankiert von zwei watschelnden Zombies: Schwester Shanti und Schwester Sarah.
    Nix wurde blass vor Schreck und Kummer. »Oh … Benny … nein.«
    Â»Wir können ihnen nicht helfen«, rief Benny. »Komm, Nix … wir können nichts mehr für sie tun.«
    Â»Aber wir können sie doch nicht einfach hierlassen.«
    Â»Doch, das können wir. Komm jetzt!«
    Die Zombies bewegten sich auf sie zu, aber sie waren langsam und schwerfällig. Nix wich weiter zurück, bis sie neben Benny in der Nähe der alten Scheune stand, etwa 100 Meter von dendrei Zombies entfernt. Hinter ihnen schlängelte sich die Straße in Richtung Yosemite in der Ferne. Hier dagegen … gab es keine Hoffnung mehr.
    Nur noch weitere Fragen.
    Â»Nix«, forderte Benny sie sanft auf. »Bitte …«
    Sie senkte ihr Schwert. Die Zombies bahnten sich einen Weg durch das hohe Gras und die Steine. Aus den Gesichtern der beiden jungen Frauen war jedes Leuchten gewichen – und auch der Frieden, den Nix und Benny immer darin gesehen hatten. All ihre Lebendigkeit, ihre Persönlichkeit und die Freude, die sie ausgezeichnet und ihnen selbst hier draußen im Leichenland ein gewisses Maß an Zufriedenheit verliehen hatte, all das war ihnen geraubt worden.
    Â»Jemand hat ihnen das angetan«, folgerte Nix. Ihre Augen funkelten vor Schmerz und Zorn.
    Â»Ich weiß.« Benny reichte ihr ihren Teppichmantel. Während sie ihre Mäntel rasch überstreiften, sahen sie einander an, und ihre Blicke sprachen Bände. So vieles musste für den Augenblick ungesagt bleiben. Und wenn sie weiter nach Osten zogen, würden vermutlich viele Fragen unbeantwortet und viele Dinge ungestraft bleiben.
    Tom hatte erzählt, die Kinder Gottes sähen in den Zombies – den Kindern Lazarus’ – die Sanftmütigen, die das Erdreich besitzen würden. Benny wusste nicht, ob das stimmte. In diesem Moment hoffte er es, denn zumindest hätte das bedeutet, dass Bruder David, Schwester Shanti

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