Lost Land, Der Aufbruch
und Schwester Sarah jetzt dort waren, wo sie immer hatten sein wollen.
Aber dieser Gedanke linderte weder den Schmerz, noch dämpfte er den Zorn, der in Benny und Nix brannte.
Während die drei Zombies weiter auf sie zutorkelten, bewegten sich Benny und Nix an der rostfarbenen Scheunenwand entlang. Aber plötzlich hielten sie wie erstarrt inne, als das alte Scheunentor quietschend nach auÃen aufschwang. Benny wirbelte herum, aber er war eine Sekunde zu spät: Ein Zombie stürzte sich aus dem Schatten auf ihn. Wächserne Lippen öffneten sich und entblöÃten verrottende Zähne. Benny und das Monster fielen krachend zu Boden und rollten, ineinander verkeilt, durch das Unkraut. Zwei weitere Zombies stürmten auf Nix zu. Sie holte mit ihrem BokutÅ aus und erwischte einen der beiden im Gesicht, doch der zweite konnte ausweichen und bekam Nix an den Haaren zu packen.
Alles geschah unglaublich schnell. Noch während Benny mit dem Zombie kämpfte, versuchte ein Teil seines Verstandes zu begreifen, was da gerade passierte. Diese Untoten waren alles andere als langsam. Sie mochten zwar verwest und zerfallen sein, aber sie waren verdammt schnell, und das bullige Monster, das Benny an die Gurgel zu gehen versuchte, besaà Bärenkräfte. Er war wesentlich stärker als jeder Zombie, mit dem Benny je gekämpft oder von dem er je gehört hatte.
Aber das konnte doch nicht sein.
Graue Zähne schnappten nach dem Ausschnitt seines Teppichmantels. Benny rammte dem Zombie das Knie in den Unterleib. Er glaubte zwar nicht, dass er ihm damit Schmerzen zufügen konnte, aber Tom hatte ihm beigebracht, die Masse seines Gegners möglichst immer nach oben zu bewegen. Der Aufprall trieb die Hüften des Zombies in die Höhe. Benny versuchte, sich wegzudrehen, doch dann spürte er, wie kalte Finger seine FuÃknöchel umklammerten.
Noch ein Zombie.
Und weitere schlurften aus der Scheune nach drauÃen. Farmer, Frauen in Krankenschwesterntracht und Männer in Holzfällerhemden. Auch Kinder befanden sich darunter; ein kleines Mädchen presste einen Teddybär an seine Brust. Der Anblick war schrecklich und herzzerreiÃend und absolut beängstigend.
»Benny!«
Er hörte, dass Nix nach ihm rief, aber inzwischen befand er sich in den Fängen von drei Zombies â des groÃen, der auf ihm lag, des anderen, der seinen Fuà festhielt, und des kleinen Mädchens mit dem Teddybär, das sich hingekniet hatte und jetzt versuchte, durch den Ãrmel seines Teppichmantels zu beiÃen.
Wir werden sterben, dachte Benny, und seine innere Stimme hatte dem nichts entgegenzusetzen.
Dann durchdrang ein Schrei die Luft.
»WUUUUUUUU-HUUUUUUU!«
Ein gewaltiger Kampfschrei aus voller Kehle. Morgie stieà solche Schreie aus, wenn ihm beim Baseball ein Homerun gelang und er den Ball über die Linie aus dem Feld schlug. Benny konnte kaum an dem knurrenden, beiÃenden Zombie vorbeischauen, nahm aber kurz eine Bewegung wahr, als etwas von links kam und in das stämmige Monster krachte. Der Zombie flog von ihm herunter. Die Gestalt trat und stampfte, bis auch die anderen beiden Zombies wegrollten und Benny freigaben. Blitzschnell drehte er sich um, stützte sich mit allen vieren auf und brachte unwillkürlich einen Namen hervor.
»Morgie!«
Doch kaum hatte er ihn ausgesprochen, wusste Benny bereits, dass es sich nicht um Morgie handelte. Er konnte es nicht sein.Der Mann, der über ihm stand, grinste durch das Gitter eines Footballhelms der New Orleans Saints. Er war groà und dünn, aber drahtig, und sein Teppichmantel war mit Stücken von Nummernschildern aus verschiedenen Bundesstaaten verstärkt. Der Speer, den er trug, glich dem von Lilah, besaà aber am anderen Ende eine Metallkugel so groà wie Bennys Faust. AuÃerdem trug er eine billige schwarze Sonnenbrille und grinste wie ein Honigkuchenpferd.
Benny kannte ihn von den Zombiekarten: Dr. Skillz.
Dann ertönte ein Schrei, gefolgt von einem Knurren. Benny drehte sich um und sah einen weiteren Mann, der ähnlich gekleidet war und mit einem mächtigen, beidhändig geführten Hieb einer schweren Holzfälleraxt einem Zombie den Kopf abschlug. J  -  Dog.
Die beiden Kopfgeldjäger grinsten Benny an. Sie schienen ein bisschen jünger zu sein als Tom, daher nahm Benny an, dass sie während der Ersten Nacht im Teenageralter gewesen sein mussten. Tom hatte
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