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Lost Land, Der Aufbruch

Lost Land, Der Aufbruch

Titel: Lost Land, Der Aufbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Maberry
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dahin.
    Â»Ich möchte dich noch was fragen«, sagte Nix schließlich.
    Benny verkrampfte sich, meinte aber: »Okay.«
    Nix nahm sein Gesicht in beide Hände. »Liebst du mich, Benny?«
    Diese vier Worte saugten sämtliche Luft aus dem Planeten Erde und ließen Benny wie einen Fisch auf dem Trockenen japsen. Am liebsten hätte er sich hastig umgesehen und nach einem Ausweg aus dieser Situation gesucht. Vielleicht konnte er ja vom Dach springen. Trotz allem, was seit letztem Jahr geschehen war, hatte er nie den Mut aufgebracht, ihr zu sagen, dass er sie liebte.Und auch Nix hatte sich nie in die Nähe des L   -   Worts gewagt. Aber jetzt wollte sie, dass er es zugab, es aussprach. Nicht in irgendeinem romantischen Augenblick, nicht während sie Händchen haltend durch Frühlingsblumen spazierten oder in inniger Umarmung den Sonnenuntergang beobachteten. Nein – direkt hier und jetzt auf diesem Verandadach, wo es keine Schlupflöcher für einen feigen Rückzieher gab.
    Aus Nix’ grünen Augen sprach etwas Geheimnisvolles. Aber da war noch etwas anderes. Herausforderung? War dies ein Test, und sie würde ihm die Hölle heiß machen, wenn er die falsche Antwort gab? Zu so einem hinterhältigen, komplizierten Schachzug war sie durchaus in der Lage. Schließlich war er mit ihr aufgewachsen, er kannte sie. Aber darum ging es hier nicht und irgendwie wusste er das auch. Als er nach einer Bezeichnung für das suchte, was er in ihren Augen las, schien Hoffnung es am besten zu umschreiben. Hoffnung. Plötzlich schlug sein Herz wieder oder zumindest schlug es jetzt anders. Gott … vielleicht konnte er ja doch fliegen, wenn er jetzt vom Dach sprang.
    Er fuhr sich mit der Zunge über die trockenen Lippen, schluckte und sagte mit krächzender Stimme: »Ja.«
    Prüfend schaute Nix ihm in die Augen und suchte darin nach einer Lüge.
    Irgendwie fühlte sich Benny dadurch stärker. Er beugte sich zu ihr vor, damit sie alles sehen konnte, was in seinen Augen stand. Dann drückte er ihre Hand. »Nix … ich liebe dich so sehr.«
    Â»Wirklich?«, fragte sie, mit einer Stimme so zerbrechlich wie der Flügel eines Schmetterlings.
    Â»Ja, ich liebe dich. Wirklich.« Es fühlte sich seltsam an, es laut auszusprechen. Gewaltig und gut und wunderbar.
    Aber Nix runzelte die Stirn. »Wenn du mich liebst, dann schwöre es. Schwöre es bei deiner Liebe.«
    Es ging wieder darum, die Stadt zu verlassen. Benny senkte einen Moment den Kopf, unfähig, das Gewicht dessen zu tragen, was sie von ihm verlangte.
    Nix legte einen Finger unter sein Kinn und zog sein Gesicht zu sich heran. »Bitte, Benny …«
    Â»Ich schwöre es, Nix. Ich liebe dich und ich schwöre es.«
    Tränen liefen ihr über die Wangen, als sie ihn küsste. Im nächsten Moment kam Benny auf die Knie, schlang die Arme um sie, und beide weinten, schluchzten laut unter dem strahlend blauen Himmel. Selbst in diesem Augenblick und im gemeinsamen Bewusstsein dessen, was hinter ihnen und noch vor ihnen lag, hätten weder Benny noch Nix je erklären können, was ihnen das Herz brach.
    Benny dachte daran, was Nix auf dem Friedhof gesagt hatte – dass Abschiednehmen wie Sterben war.
    Aus Nix’ Tagebuch
    Fragen

    Können Zombies Angst empfinden?
Wissen sie, dass sie tot sind?
Haben sie überhaupt Gefühle? (Hassen sie die Lebenden?)

»Nur damit ich das richtig verstehe«, sagte Chong in seiner ruhigsten und vernünftigsten Stimme. »Ihr wollt mit uns im Leichenland zelten?«
    Â»Ja«, erklärte Tom. »Nur eine Nacht.«
    Â»Da draußen? Bei den 300   000   000 Zombies?«
    Tom lächelte. »Ich glaube nicht, dass noch so viele von ihnen übrig sind. Ich schätze, es können höchstens 200   000   000 sein.«
    Chong musterte ihn mit dem starren Blick einer Echse. »Das ist weniger tröstlich, als du vielleicht meinst, Tom.«
    Â»100   000   000 Wesen weniger, die dich verspeisen wollen«, warf Benny ein. »Das ist doch eindeutig positiv.«
    Â»Sei still, wenn Erwachsene sich unterhalten«, fuhr Chong ihm über den Mund.
    Verstohlen machte Benny eine unanständige Geste in seine Richtung.
    Sie befanden sich in Toms und Bennys Hof. Nix saß in seiner Nähe, rieb ihr Holzschwert mit Öl ein und versuchte, nicht zu lächeln. Lilah hockte im Schneidersitz

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