Lost Land, Der Aufbruch
einem groÃen Abenteuer aufbrichst.«
Benny starrte ihn ungläubig an. »Du bist verrückt.«
Zornig stürmte Morgie die Treppe hinunter und schubste Benny, so fest er konnte. Morgie war ein ganzes Stück gröÃer und stärker und Benny taumelte rückwärts und ging zu Boden. Sofort kam Morgie einen bedrohlichen Schritt näher, die Hände vor Wut zu Fäusten geballt. »Ich hasse dich, Benny. Du tust so, als wärst du mein Freund, aber du hast mir Nix weggenommen, und jetzt wollt ihr mich loswerden und geht zusammen weg. Du und dieses Miststück Nix.«
Benny war geschockt und spürte, wie Wut in ihm hochstieg. Hastig rappelte er sich auf. »Ãber mich kannst du von mir aus sagen, was du willst, Morgie«, knurrte er warnend, »aber rede nie wieder so über Nix.«
»Denn sonst?«, fragte Morgie fordernd und trat so nah an ihn heran, dass seine Brust fast an Bennys stieÃ.
Benny wusste, dass Morgie ihn in einem Kampf besiegen konnte. Er war schon immer der taffeste von ihnen allen gewesen, hatte nie klein beigegeben. Er hatte versucht, sich Charlie und dem Hammer im Haus der Rileys entgegenzustellen und wäre dabei fast umgekommen.
Wieder schubste Morgie ihn, aber dieses Mal hatte Benny damit gerechnet und stolperte nur ein paar Schritte rückwärts.Dabei trat er mit dem Absatz auf die Angelrute â und es machte laut Knack!
Beide Jungen starrten auf die Rute. Sie hatten mindestens 100 Forellen damit geangelt, hatten Tausende von Stunden am Flussufer gesessen und über alles Mögliche geredet. Jetzt lag die Rute auf dem Boden, in zwei Teile zerbrochen, die nicht wieder zusammengefügt werden konnten. Benny überkam eine tiefe Traurigkeit. Wie bei den meisten symbolischen Ereignissen steckte auch in diesem zu viel Drama und nicht der geringste Trost, und er verfluchte das Universum, dass es sich einen solchen Scherz zu einem solchen Zeitpunkt erlaubte.
Morgie schüttelte den Kopf und wandte sich ab. Langsam und mit hängenden Schultern ging er die Treppe zur Veranda hinauf und blieb stehen. Er drehte sich halb um und stieà in einem hässlichen knurrenden Ton hervor: »Ich hoffe, ihr geht drauf, Benny. Ich hoffe, ihr alle sterbt da drauÃen.« Dann marschierte er ins Haus und schlug die Tür hinter sich zu.
Benny verharrte eine ganze Weile vor der Veranda, starrte zum Haus hoch und hoffte, Morgie möge wieder rauskommen. Lieber hätte er mit ihm gekämpft und eine ordentliche Abreibung kassiert, als alles so enden zu lassen. Er wollte schreien und Morgie anbrüllen, er solle wieder nach drauÃen kommen und seine Worte zurücknehmen.
Aber die Tür blieb verschlossen.
Langsam und völlig frustriert drehte er sich um und ging nach Hause.
Aus Nixâ Tagebuch
Werkzeuge der Zombiejäger
BOKUTÅ: Ein von den Japanern entwickeltes Holzschwert. Der Name setzt sich aus den Wörtern Boku (âHolzâ) und TÅ (âSchwertâ) zusammen. Das BokutÅ wird zu Ãbungszwecken benutzt und hat meistens die gleiche Länge und Form wie ein Katana, das Stahlschwert der Samurai. Manchmal nennt man es auch âBokkenâ.
Mein BokutŠist ein Meter lang und aus luftgetrocknetem Hickoryholz gefertigt. Es wiegt fünf Pfund.
Bennys BokutÅ ist 1,05Â Meter lang und besteht aus WeiÃeiche. (Bis jetzt hat er schon drei davon zerbrochen und Tom ist deswegen echt sauer auf ihn.)
Als die erste Andeutung der Morgenröte jenseits des Waldrands am Horizont schimmerte, hatte Tom alle gestiefelt und gespornt am Tor versammelt.
Während der vergangenen Wochen hatte Tom die Frau des Bürgermeisters überredet, für jeden von ihnen eine Weste aus sehr starkem Segeltuch aus der Zeit vor der Ersten Nacht zu nähen. Die Westen besaÃen jede Menge Taschen und waren äuÃerst strapazierfähig. Benny hatte seine Taschen mit Kaugummi gefüllt, dazu wetterfeste Zündhölzer, ein Kompass, Spulen mit Draht und Zwirn sowie eine Handangelschnur. Er versuchte, nicht an Morgie zu denken, als er die Schnur in die Westentasche steckte. Aber es funktionierte nicht. Als sie ihre Ausrüstung checkten, schaute Benny immer wieder zurück zur Stadt.
»Er kommt bestimmt«, versicherte Nix.
Aber Morgie kam nicht.
Tom kaufte für jeden von ihnen drei kleine Flaschen Kadaverin und einen Tiegel Pfefferminzpaste von einem Verkäufer am Tor. Beim Kadaverin handelte es sich um eine
Weitere Kostenlose Bücher