Lost Land, Der Aufbruch
was los sei.
»Was ist, wenn wir den Jet nicht finden?«, fragte sie vorsichtig.
»Wir suchen ihn so lange, bis wir ihn finden.« Tom lachte, als er ihre entsetzten Gesichter sah. »Machen wir uns nichts vor, Leute, wir verlassen Montainside auf jeden Fall. Die Frage ist nur, ob ihr schon jetzt dazu bereit seid.«
Nix nickte entschlossen. »Ich bin bereit«, verkündete sie grimmig.
Tom brummte nur verhalten, was für Benny so viel bedeutete wie: Das entscheide lieber ich.
»Noch etwas: Ihr könnt Chong und Morgie fragen, ob sie uns begleiten wollen. Nicht den ganzen Weg, nur über Nacht. Wenn ja, kann ich dafür sorgen, dass Bruder David oder einer meiner Freunde da drauÃen sie wieder in die Stadt zurückbringt. J  -  Dog und Dr. Skillz arbeiten immer in diesem Teil des Leichenlands.«
»Ich bin ihnen mal begegnet«, sagte Benny. »Bei der Silvesterparty vorletztes Jahr. Sie sind ziemlich schräg.«
Tom zuckte die Achseln.
»Ich hab kaum verstanden, was sie sagten«, erklärte Benny.
»Ich versteh sie auch nicht.« Tom lachte. »Die beiden waren gerade dabei, sich in der Profi-Surfszene einen Namen zu machen, als es zu den Ereignissen der Ersten Nacht kam. Surfer haben ihre eigene Sprache, besonders diese beiden. Ich glaube, sie wollen auch gar nicht, dass wir sie verstehen.«
»Warum nicht?«
»Es ist eine Art Schutzmechanismus. Erinnert ihr euch an die Geschichte von Peter Pan und den verlorenen Jungs?«
»Klar, die Kids, die nie erwachsen wurden.«
»Genau so sind die beiden. Einerseits verdingen sie sich als Kopfgeldjäger und können kämpfen wie Löwen, andererseits wollen sie eigentlich nicht, dass das alles der Realität entspricht. Für sie ist es, als würden sie in einem Videospiel leben. Ich habe euch von Videospielen erzählt, wisst ihr noch?«
»Natürlich«, antwortete Benny, obwohl ihm die Vorstellung unglaublich fremd war. »Aber noch mal zurück zu Dr. Skillz und J  -  Dog ⦠sie glauben doch nicht wirklich, sie seien am Strand, oder?«
»Schwer zu sagen«, meinte Tom. »Für sie ist alles ein groÃes Spiel. Sie können bis zu den Knöcheln im Blut waten und mit dem Rücken zur Wand gegen 100 Zombies kämpfen, aber dabei gleichzeitig Witze in ihrer Surfersprache reiÃen. Es ist ihre Art zu überleben und für sie scheint es zu funktionieren. Fragt mich nicht, wie sie das machen.« Er schwieg einen Moment und fuhr dann lächelnd fort: »Viele Leute können sie nicht leiden. Aber ich mag sie sehr.«
»Verrückte Welt«, meinte Nix.
»Du hast ja keine Ahnung, SüÃe«, bestätigte Tom.
Benny registrierte, dass Nix ihn nicht mit dem tödlichen Ninja-Blick bedachte, den sie ihm zugeworfen hatte, weil er sie »SüÃe« genannt hatte.
Tom deutete mit der Hand nach Südosten. »Also ⦠der Greenman hat eine Hütte dort oben. Ich habe ihm und ein paar anderen mitteilen lassen, dass wir kommen. Wir haben Freunde da drauÃen und sichere Orte, wo wir uns ausruhen können.«
»Chongs Mom erlaubt das mit der Ãbernachtung vielleicht«, sagte Benny hoffnungsvoll. »Vermutlich glaubt sie, dass er es dermaÃen mit der Angst kriegt, dass er danach jeden Gedanken an âºIch will hinausziehen und die Welt erkundenâ¹ freiwillig aufgibt.« Er dachte kurz nach. »Wahrscheinlich hat sie sogar recht. Chong verzichtet nicht gern auf Komfort.«
»Und Morgie?«, erkundigte sich Tom.
Nix schüttelte den Kopf. »Nein, Morgie kommt nicht mit.«
Benny und Tom schauten sie an. »Du scheinst dir ziemlich sicher zu sein«, bemerkte Tom.
»Ja, ich bin mir sicher«, bestätigte sie, erklärte allerdings nicht, warum, und die beiden hakten auch nicht nach.
»Also gut«, sagte Tom, »wenn wir von hier verschwinden, dann muss ich alle Vorbereitungen, für die ich normalerweise eine Woche brauchen würde, heute erledigen. Ihr beiden verabschiedet euch jetzt besser von allen.«
»Es gibt niemanden, von dem ich mich verabschieden muss«, setzte Nix an, aber Tom unterbrach sie sofort.
»Das stimmt nicht und das weiÃt du auch. Wir verlassen Mountainside, Nix ⦠Wir werden die Leute, die hier leben, nicht einfach fallen lassen. Das Ehepaar Kirsch, Captain Strunk, die Familie Chong ⦠sie alle sind freundlich zu dir gewesen und verdienen
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