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Lost Land, Der Aufbruch

Lost Land, Der Aufbruch

Titel: Lost Land, Der Aufbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Maberry
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sein.«
    Sie standen im staubigen Sonnenlicht, dachten über diese Tatsachen nach und zogen die naheliegenden Schlüsse.
    Â»Okay … für eine Rückkehr in die Stadt bleibt es nicht mehr lange genug hell«, erklärte Tom, »und ich will ganz bestimmt nicht oben in den Bergen übernachten. Dafür sind hier zu viele merkwürdige Dinge passiert.«
    Â»Das sehe ich auch so«, murmelte Benny.
    Â»Uns bleiben also zwei Möglichkeiten: Entweder wir verbarrikadieren uns hier in der Raststätte oder wir ziehen so schnell wie möglich weiter nach Sunset Hollow. Wenn wir die meiste Zeit laufen, schaffen wir es noch vor Einbruch der Dunkelheit.«
    Benny schüttelte bereits den Kopf. In Sunset Hollow hatten er und Tom vor der Ersten Nacht gelebt. Dort hatte Tom sich 14 Jahre um die Zombies ihrer Eltern gekümmert, und dort lagen sie jetzt auch begraben. Einerseits gab es dort eine hohe Mauer und einen Zaun, den sie absperren konnten, andererseits war Benny sicher, dass er völlig durchdrehen würde, falls er jemals dorthin zurückkehrte.
    Â»Nix kann nicht so lange laufen«, warf er als vernünftige Entschuldigung ein. »Und Chong muss morgen nach Hause.«
    Â»Mach es nicht von mir abhängig«, wehrte Nix trotzig ab. »Ich renne dir und deinem kleinen Arsch jeden Tag davon, Benny Imura.«
    Benny zuckte zusammen.
    Â»Hierbleiben«, befand Lilah. »Zu fünft können wir die Stellung halten.«
    Â»Die Raststätte besitzt keinen Hinterausgang«, gab Tom zu bedenken.
    Lilah dachte schweigend darüber nach. Schließlich drehte sie sich um, schaute die anderen an und runzelte die Stirn. »Wo ist Chong?«
    Alle wandten sich zur Tür, und plötzlich wurde ihnen allen bewusst, dass Chong nicht mit ihnen hineingekommen war.
    Â»War er draußen, als du hinter dem Haus nachgesehen hast?« Lilah nickte, stürmte aber auf der Stelle hinaus. Tom befand sich nur einen halben Schritt hinter ihr.
    Chong war nirgendwo zu sehen.

»Der Tag kann gar nicht mehr schlimmer werden«, stieß Tom leise hervor.
    Benny warf ihm einen strafenden Blick zu. Er würde es nie wagen, eine solche Bemerkung zu machen, da das Schicksal sie immer als Herausforderung aufzufassen schien. Dann legte er die Hände an den Mund, formte sie zu einem Trichter und rief Chongs Namen.
    Das Echo hallte von überall zurück, blieb aber ohne Antwort.
    Â»Ich fass es nicht«, knurrte Tom mit wachsender Ungeduld. »Jemand, der so klug ist, kann sich unmöglich so dämlich anstellen.«
    Â»Vielleicht musste er mal aufs Klo«, schlug Benny vor. »Chong ist ziemlich eigen, wenn es um so was geht … also ist er vielleicht …«
    Â»Aufs Klo gegangen? Etwa zu Hause bei seinen Eltern? Ein paar Meter weiter gibt es ein Plumpsklo, und überall sind Büsche, hinter die er sich hocken kann.«
    Â»Er war ganz schön durcheinander«, meinte Nix. »Vielleicht wollte er auch einfach nur allein sein.«
    Tom wandte sich ihr zu und fragte aufgebracht: »Allein? Im verdammten Leichenland?«
    Sie lief feuerrot an und rief sofort wieder nach Chong. Genau wie Tom. Nur Lilah blieb stumm. Wegen ihres beschädigten Kehlkopfes konnte sie nicht mehr laut rufen, aber ihren honigfarbenen Augen entging nichts, während sie sich langsam um die eigene Achse drehte und den umliegenden Wald absuchte. Sie warf Nix einen funkelnden Blick zu. »Sind alle Jungs so dämlich?«
    Â»Hey!«, protestierte Benny.
    Nix gab keine Antwort. Stattdessen rief sie erneut Chongs Namen, so laut sie konnte, auch wenn die Wunde in ihrem Gesicht dadurch zu schmerzen begann. Falls er die Rufe hörte, reagierte Chong jedoch nicht.
    Tom fluchte ein paar Sekunden heftig vor sich hin. »Ich bring ihn um. Ich schleif ihn zurück in die Stadt und kette ihn an die Veranda seines Elternhauses.«
    Â»Ich helf dir«, bot Benny an, der ebenso wütend wie verängstigt war.
    Tom schaute von der Baumgrenze zur Sonne und wieder zurück. »Verdammt!« Dann wandte er sich an die anderen: »Okay, verteilt euch und sucht nach Chongs Fußabdrücken. Er trägt diese Stiefel mit keilförmigen Sohlen. Haltet eure Waffen bereit und bleibt mit mindestens einer Person in Sichtkontakt. Wenn ihr etwas entdeckt, ruft. Los!«
    Die vier stürmten von der Vorderseite der Tankstelle in alle Richtungen, als hätte jemand eine Bombe in ihre Mitte

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