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Lost Land, Der Aufbruch

Lost Land, Der Aufbruch

Titel: Lost Land, Der Aufbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Maberry
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Schwarm flogen sie 100 Meter weiter nach Süden und verteilten sich dort auf mehrere Bäume.
    Â»Lilah«, setzte Benny an, »glaubst du …?«
    Noch bevor er den Satz beenden konnte, drehte Lilah sich um und klatschte ein paarmal über dem Kopf in die Hände, um Toms Aufmerksamkeit zu erregen. Er befand sich auf der anderen Seite der Tankstelle, kam aber sofort herbeigesprintet.
    Â»Was ist los?«
    Benny beschrieb ihm, was sie gesehen hatten. Tom reagierte nicht gleich. Ein weiteres Mal blickte er zur Sonne und auf die langen Schatten, welche die Bäume im Westen warfen; dann drehte er sich in die Richtung, in die Lilah gezeigt hatte.
    Â»Das muss Chong sein«, konstatierte er schließlich. »Die Richtung stimmt. Er könnte auf dem Weg zur nördlichen Handelsstraße sein.«
    Â»Ja«, pflichtete Benny ihm bei. In Mountainside hatte Tom ihnen aufgetragen, die Karten zu studieren und sich jede Straße und jeden Pfad im Leichenland genau einzuprägen.
    Nix biss sich auf die Lippe. »Tom, glaubst du, Chong versucht, nach Hause zu gelangen?«
    Â»Klar. Wo sollte er sonst hingehen? Die Frage ist nur, wie. Von hier aus führen 50 Wege nach Mountainside, und wir wissen nur, dass er nicht den Weg nimmt, den wir gekommen sind.«
    Â»Preacher Jack ist auch da draußen«, bemerkte Nix.
    Darauf erwiderte Tom nichts, aber seine Kiefermuskeln arbeiteten angespannt.
    Â»Na los«, rief Benny und griff nach seinem Holzschwert. »Worauf warten wir noch? Gehen wir.«
    Â»Sorry, Kleiner«, widersprach Tom, »aber du und Nix würdet mich zu sehr aufhalten. Es wird bald dunkel und allein bin ich wesentlich schneller.«
    Er hatte recht, trotzdem suchte Benny nach einem Argument, das ihn umstimmen würde.
    Â»Ich komme mit«, verkündete Lilah.
    Tom schüttelte den Kopf. »Nein. Du bist stark, Lilah, aber ich kann das nicht zulassen.« Lilah versteifte sich bei dem Wort »zulassen«, doch Tom machte keinen Rückzieher. »Ich gebe zu, dass du gut bist. Du hast hier draußen jahrelang überlebt … trotzdem bin ich besser. Ich bin größer und schneller und habe 14 Jahre lang in diesen Bergen gejagt. Außerdem haben die Chongs ihren Sohn in meine Obhut gegeben. Ich habe diesen Fehler begangen, also muss ich ihn auch wieder ausbügeln. Darüber werde ich nicht diskutieren. Ich möchte, dass du hier bei Nix und Benny bleibst. Du kannst ihnen helfen, hier alles abzusichern. Vergesst nicht, Sally Two-Knives wird heute Nacht vorbeikommen, und J   -   Dog und Dr. Skillz sind ebenfalls in der Gegend. Wartet auf sie. Sind wir uns einig?«
    Nix, Benny und Lilah setzten gleichzeitig zu einem lautstarken Protest an und teilten ihm mit, warum sie von seinem Plan nichts hielten und warum es besser sei, wenn sie alle zusammen gingen. Außerdem nahmen sie es ihm übel, dass er sie behandelte, als seien sie vollkommen hilflos.
    Tom ließ das Ganze etwa fünf Sekunden über sich ergehen, ehe sich sein Gesicht verfinsterte. »Okay – das reicht!«
    Schweigen senkte sich über sie wie ein Netz.
    Â»Die Sache steht nicht zur Diskussion. Ihr drei bleibt hier und tut, was ich sage. Das schließt auch dich ein, Lilah.«
    Drei wütende Augenpaare musterten ihn aufgebracht. Aber Toms folgende Worte sorgten dafür, dass sie nicht länger feindselig, sondern ängstlich schauten.
    Â»Wenn ich in 24 Stunden nicht zurück bin, Lilah … bringst du Benny und Nix nach Hause.«
    Â»Was?«, fragte Nix entsetzt.
    Â»Moment mal«, protestierte Benny.
    Â»Okay«, sagte Lilah.
    Ruckartig rissen Benny und Nix den Kopf herum und starrten sie an, als habe sie sie gerade verraten. Lilahs Gesicht glich jedoch einer Maske aus Stein.
    In die entstandene Stille sagte Tom: »Gut.« Er klopfte seine Taschen ab, um sich zu vergewissern, dass er alles hatte, was er brauchte, zog dann zwei seiner drei Flaschen Kadaverin heraus und reichte sie Benny. »Ich werd wohl nicht so lange wegbleiben, dass ich sie alle benötige«, sagte er. »Aber ihr könntet sie brauchen.«
    Â»Tom, ich …«, setzte Benny an.
    Doch Tom legte ihm die Hand in den Nacken und zog ihn zu sich, um ihn auf die Stirn zu küssen. »Sei stark, kleiner Bruder. Du hast in den letzten sieben Monaten eine Menge gelernt. Nutze dieses Wissen und handle klug wie ein Krieger.«
    Benny nickte. »Klug wie ein

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