Lost Land
der Stimmung für Spielchen, Vin. Jessie ist in meinen Armen gestorben und deine Münze lag auf dem FuÃboden. Man sucht nach dir, Vin. Nach dir und Joey. WeiÃt du, was die Leute in der Stadt mit euch anstellen werden, wenn sie euch erwischen? Sobald sie euch erwischen?«
»Das ist doch Quatsch, Mann ⦠totaler Quatsch.« Doch in Vins Stimme schwangen nun Zweifel mit. Und Angst. »Du musst mir glauben, Tom.«
»Warum sollte ich dir irgendetwas glauben? Du willst mich und meinen Bruder gerade den Zombies zum Fraà vorwerfen. Das sieht für mich nicht nach âºunschuldigâ¹ aus.«
»Keine 60 Meter, Tom.«
Die vorderste Reihe der Zombies bestand aus normalen Menschen in Alltagskleidung und aus Soldaten in den verbrannten Resten ihrer Uniformen. Einer trug die schwarze Schutzjacke und den Helm eines Feuerwehrmanns.
»Der andere Kerl ist dein Bruder?«, rief Vin. »Der kleine Benny? Oh ⦠ScheiÃe, Mann.«
»Ja, du machst echt Punkte, Vin: Frauen totschlagen, kleine Mädchen entführen und jetzt stehst du kurz davor, einen Teenager zu ermorden. Na klar, sicher bist du unschuldig, Vin. Ein echter Heiliger.«
»Du irrst dich, Tom. Diese Sache hier drauÃen ⦠das ist rein geschäftlich. Du, ich, Joey â wir sind Profis. Wir kennen die Risiken, wir wissen, wieâs hier drauÃen läuft. Keine Regeln, kein Erbarmen. Alles Teil des Geschäfts.«
»Gehört Mord auch zum Geschäft?«
»Hier drauÃen? Als ob du das nicht wüsstest!«
»Tom«, sagte Benny eindringlich.
Tom drehte sich um und sah, dass immer mehr Zombies aus dem Wald heraustraten. Die verängstigten Pferde wieherten, warfen den Kopf in den Nacken und zerrten an den Zügeln, die an der Hinterachse des Lieferwagens festgebunden waren.
»Okay, Vin, aber wie passt das Mädchen ins Bild?«
»Sie ist Charlies Nichte. Oder Cousine. Irgend so was. Das hat er gesagt.«
»Und du hast ihm geglaubt?«
Keine Antwort. Selbst Benny war klar, dass Vin diese Geschichte wohl kaum glaubte, doch wie die meisten Menschen verzichtete auch Vin Trang lieber darauf, Charlie Matthias als Lügner zu bezeichnen.
»Hast du es denn nicht seltsam gefunden, dass er seine Nichte mit Gewalt und mitten in der Nacht ihrer Mutter entrissen hat?«
Noch immer keine Antwort.
»Die Münze, Vin ⦠was ist mit der Münze?«
»Jemand muss sie dort hingelegt haben.«
»Warum?«
»Um mich zu linken.«
Tom lächelte und zwinkerte Benny zu. »Und warum sollte dieser Jemand das tun, Vin? Wer sollte sich solche Mühe geben, um den Verdacht auf dich zu lenken?«
Es folgte eine lange, hässliche Stille. Die Zombies hatten nun fast die 30-Meter-Linie erreicht. Benny zählte allein 16 in der ersten Reihe. Kalter Schweià lief ihm über Gesicht und Nacken und klebte an seinem Rücken. Er hielt sein BokutŠin den Händen, doch es erschien ihm wie ein Zahnstocher angesichts der Gefahr, die ihnen gegenüberstand.
»So was würde Charlie nicht tun«, protestierte Vin. »Er weiÃ, dass wir unseren Namen wieder reinwaschen würden, sobald wir in die Stadt zurückkehren.«
»Du meinst, falls ihr zurückkehrt. Du hast es selbst gesagt, Vin. Hier drauÃen im Leichenland gibt es keine Regeln.«
»30 Meter«, sagte Benny und wich ein wenig zurück, während er mit beiden Händen das Schwert hob. »Wir müssen los!«
»Vin«, rief Tom. »Ich muss Benny hier rausbringen. Lass uns gehen und ich verspreche dir, dass ich bei Captain Strunk und vor Gericht ein gutes Wort für dich einlege.«
»Woher soll ich wissen, dass du Wort hältst?«, fragte Vin nach einem Moment.
»Weil du genau weiÃt, was mein Wort wert ist«, erwiderte Tom.
Das Stöhnen der Toten klang nun so laut wie die rufenden Männer. Tom wirbelte herum und sah, dass der Feuerwehrmann und ein weiterer Zombie dem Hauptfeld ein wenig voraus waren. Mit einem wütenden Knurren stürzte er sich auf sie und die silberne Klinge des Katana blitzte im Sonnenlicht auf. Dann trat er zurück, während die Rümpfe der beiden Zombies in die eine Richtung fielen und ihre Köpfe in die andere Richtung rollten.
»Das Angebot läuft gleich ab, Vin.«
»Ich könnte die Zombies einfach ihre Arbeit erledigen und es vor Gericht darauf ankommen lassen. Joey und ich haben in der Stadt
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