Lost Land
kein einziges Gesetz gebrochen. Wir haben eine weiÃe Weste.«
»Erzähl das dem Gericht, wenn Strunk der Jury das einzige Beweisstück übergibt, das am Tatort gefunden wurde. Sie werden euch hängen â schon allein deshalb, damit sie jemanden haben, an dem sie ihre Wut auslassen können.«
Die 14 verbleibenden Zombies waren nun kaum noch 15 Meter entfernt.
Tom warf einen Blick auf die Toten und dann auf die Pferde. »Verdammt«, knurrte er böse, durchtrennte mit einem Messer blitzschnell die am Lieferwagen befestigten Zügel, schlug den Tieren auf die Hinterbacken und brüllte auf sie ein. Chief brauchte keine zusätzliche Aufforderung und preschte bereits davon, während Apache ein paar Schritte lief, dann aber innehielt und sich zu Benny umschaute. Er wollte gerade zu ihm zurückkehren, als ein Zombie nach ihm griff. Apache bäumte sich auf und trat der Leiche ins Gesicht. Dann warf er sich laut wieherndherum und galoppierte Chief nach. Die Pferde hielten auf die Bäume zu, doch Benny sah, dass es im Wald vor hungrigen Toten nur so wimmelte. Selbst mit ihren Teppichdecken bestanden keine groÃen Ãberlebenschancen für die Tiere.
Und wie sollten Tom und er ohne sie überleben?
»Benny! Rauf mit dir!«, stieà Tom hervor und schob Benny zum Escalade.
Hastig kletterte Benny auf die Motorhaube, drehte sich und kraxelte auf den ramponierten Kühler des Lieferwagens. Tom wirbelte um die eigene Achse und schlug auf die Zombies ein, die nun auf sie eindrangen. GliedmaÃen und Teile von Köpfen flogen umher, doch es waren einfach zu viele Gegner. Wütend rammte Tom sein Schwert in die Scheide und sprang genau in dem Moment auf den Escalade, als die lebenden Toten nach ihm griffen. Er versetzte einem von ihnen einen Tritt â und dann war Benny zur Stelle und reichte seinem Bruder die Hand, um ihn nach oben zu ziehen. Vollkommen ungeschützt kauerten die Brüder auf dem umgestürzten Lieferwagen. Auf der anderen StraÃenseite stand Vin Trang mit erhobener Pistole.
Langsam richtete Tom sich auf, zückte mit einer flieÃenden Bewegung seine Pistole und richtete sie auf Vin Trang. Die Entfernung war viel zu groÃ, um mit einer Handfeuerwaffe einen präzisen Schuss abzugeben, doch Toms Hand war vollkommen ruhig. Sogar aus der Ferne erkannte Benny, dass Vins Arm unkontrolliert zitterte.
»Wenn du einen Schuss abgibst, Vin«, warnte Tom, »dann bete darum, dass du mich mit der ersten Kugel tötest.«
Vin versuchte, Toms starrem Blick standzuhalten und sich zu behaupten, senkte jedoch nach ein paar Sekunden die Waffe.
»Wohin bringt Charlie das Mädchen, Vin?«, fragte Tom.
Vin schüttelte geschlagen den Kopf. Sein Wille war zwar so weit gebrochen, dass er einem Kampf aus dem Weg ging, doch seine Angst vor Charlie war gröÃer als die vor Tom. Langsam wich er zurück, drehte sich um und rannte dann, so schnell er konnte, in das hohe Gras. Benny hörte, wie er Joey etwas auf Vietnamesisch zurief, und kurz darauf brach Joey Duk aus dem Wald hervor, Vin immer hinterher.
»Sollten wir sie nicht verfolgen?«, fragte Benny. Doch eine Antwort erübrigte sich. Zwischen ihnen und den fliehenden Mekong-Brüdern befanden sich mindestens 100 Zombies. Und aus dem Wald drangen immer mehr ⦠nicht Hunderte, sondern Tausende.
KalkweiÃe Hände reckten sich Benny und Tom von allen Seiten entgegen. Sie beide waren nur so lange vor den Zombies sicher, wie sie in der Mitte des auf der Seite liegenden Lieferwagens verharrten. Aber ewig konnten sie nicht hierbleiben. Tom taxierte die Reihe der Fahrzeuge.
»Was sollen wir jetzt tun?«, wisperte Benny, obwohl es eigentlich keinen Grund mehr gab, zu flüstern. Jeder Zombie weit und breit wusste, wo sie waren.
Dieses eine Mal hatte Tom keine Antwort parat. Sein Gesicht war fast so blass wie das der Monster, die stöhnend die Hände nach ihnen reckten. »Es bleibt uns keine andere Wahl«, sagte Tom schlieÃlich. »Wir müssen über die Autodächer laufen ⦠so weit und so schnell wie möglich. Sobald wir eine Stelle erreichen, wo die Menge der Zombies sich lichtet, müssen wir den Durchbruch in Richtung Wiese wagen. Ich glaube, ich weiÃ, wo Vin und Joey hinwollen. Charlies Lager ist dort oben aufdiesem Berg.« Er zeigte auf einen zerklüfteten Granitklotz in der Ferne.
Benny musterte die dicht an dicht stehenden
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